Samstag, 13. Februar 2010

Robin Hood im Gegenentwurf

Noch nie seit Beginn der Bundesrepublik Deutschland (ich nenne es absichtlich nicht "Deutschland") wurde die Nation von einem derart unwürdigen Außenminister vor dem Rest der Welt vertreten.
Noch nie hatte es ein Außenminister meines Landes nötig, derart gegen eine Gruppe seines eigenen Volkes zu hetzen.
Der Außenminister vermisst die Bürger, die ihr Geld durch ehrliche Arbeit verdienen!

Herr Außenminister, haben Sie schon mal gearbeitet?
So richtig?
In einer Fabrik? Sachen verpackt, Schräubchen montiert? Auf dem Feld? Erde bewegt, Unkraut ausgemacht?
Haben Sie schon mal einen Job gehabt, bei dem Sie sich die Finger schmutzig gemacht haben?
Haben Sie eine Ahnung, wie man sich abends fühlt, wenn man den ganzen Tag mit Plackerei zugebracht hat und jeden Muskel einzeln spürt?

Haben Sie eine Ahnung, wie Ihre realitätsfernen Äußerungen auf mich wirken, die ich gerade keiner 'ehrlichen Arbeit' nachgehen kann, wie Sie es nennen? Weil mir der Arbeitsmarkt nichts zu bieten hat?
Sie möchte ich sehen, wie Sie an einem Imbissstand von 8 bis 8 Pommes verpacken und sich anpöbeln lassen, weil es den Kunden nicht schnell genug geht!
Sie möchte ich sehen, wie Sie sich von einem Politiker vorrechnen lassen müssen, was gerecht ist!

Hüten Sie sich, Sie und Ihre Partei, die versprochenen Steuererleichterungen, die inzwischen niemand mehr will, auf Kosten der Arbeitslosen bezahlen zu wollen.
In Deutschland sind schon einmal Viele auf die Straße gegangen, um ein Regime zum Einsturz zu bringen.

8 Kommentare:

  1. Manchmal geht weder Meckern noch Lachen (siehe "die nationale Reserve" von gestern).
    Das geht zwar deutlich gegen mein Prinzip der guten bzw. heiteren Einträge. Aber ich habe mich immerhin an die selbstgesetzte Regel gehalten, keine Namen zu nennen.
    Ich bin SO wütend auf diesen Menschen!!!
    Der mir persönlich unterstellt, keine ehrliche Arbeit zu wollen!
    Sozialschmarotzer zu sein!
    Ich könnte ausrasten!!!

    AntwortenLöschen
  2. Darf ich noch eine Frage hinzufügen?

    Können Sie sich auch nur im Entferntesten vorstellen wie es sich für einen 57jährigen anfühlt, wenn sein Arbeitgeber, aus wirtschaftlichen Erwägungen, "den Laden dicht macht"? Und wenn dann dieser 57jährige, auf zahlreiche Bewerbungen entweder keine Antwort, oder nur einen lapidaren Hinweis auf sein Alter bekommt?

    Ich kann deine Wut sehr gut nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht teile. Ich empfinde eher Scham darüber, diesem ewigen Bübchengesicht (den, wie sich jetzt herausstellt, ja ohnehin gar keiner gewählt hat) eine solche Angriffsfläche geboten zu haben (wenn auch gänzlich ungewollt).

    Grüßle, Sec

    AntwortenLöschen
  3. Ich weiß nicht so recht... - das, was ihm da vorgeworfen wird, hat der Westerwelle gar nicht geschrieben. Er hat es im Gegenteil bemängelt, dass die Solidargemeinschaft in Gefahr gerät, wenn diejenigen, die mit ihren Steuern die »staatlichen Ausgaben« finanzieren, durch immer weniger Netto vom Brutto belastet werden, weil dann irgendwann der Ausgleich nicht mehr möglich ist.
    Ich habe Westerwelles Artikel nicht als Angriff oder Verunglimpfung der Hartz-IV-Bezieher verstanden, sondern als Denkanstoß, weil da eine Entwicklung schief läuft. Wie kann man Arbeitsplätze schaffen und erhalten, wenn Arbeit sich immer weniger »lohnt«?
    Er hat in dem Artikel, der diesen angeblichen Skandal ausgelöst hat, nirgendwo geschrieben, dass die Hartz-IV-Sätze zu hoch oder die Arbeitslosen faul seien. Er bemängelt vielmehr beispielsweise die miserable Bezahlung einer Kellnerin.
    Sollte man nicht zunächst den Beitrag von Westerwelle lesen, bevor man sich über herausgerissene Zitate aufregt? Nur so als Vorschlag...
    Den Artikel, der das alles ausgelöst hat, findet man hier:
    http://www.welt.de/debatte/article6347490/An-die-deutsche-Mittelschicht-denkt-niemand.html

    AntwortenLöschen
  4. @GJM
    Es kommt offensichtlich darauf an, durch welche Brille man die Äußerungen dieses Herrn liest. Wenn Sozialverbände, Opposition und sogar der eigene Koalitionspartner diese Aussagen so vehement kritisieren, haben die dann alle den Text nicht gelesen?
    Der Artikel des Herrn W. hatte ja das Verfassungsgerichtsurteil zum Anlaß und bezog sich auch ausdrücklich darauf. Wer dieses Urteil mit den Worten "Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein." abqualifiziert, der kann nicht ganz bei Trost sein.
    1. Hartz IV und Wohlstand sind zwei Begriffe, die absolut nichts gemein haben.
    2. Liegt es in der Verantwortung der Regierenden, die Zahl der Hartz IV Bezieher zu mindern. Durch Verbesserung der Rahmenbedingungen (dazu gehören nicht Steuergeschenke an Hotelketten!)und durch vermehrte Anstrengungen im Bereich der beruflichen Qualifizierung.
    3. Leistung muß sich wieder lohnen! - Da gebe ich Herrn W. und seiner Partei absolut recht. Aber nicht in dem Sinne, dass für Unternehmer die Leistung ihrer Arbeitnehmer noch lohnender wird.
    Aber ich will mich nicht weiter ereifern, schon gar nicht in Juppis Vorgarten ;-) Nur soviel noch: Ich kenne nur sehr wenig Unternehmer und wohlhabende Bürger, deren Wohlstand und Erfolg nicht auf dem Fleiß vieler ungenannter Arbeitnehmer beruht. Es ist billig, diese Arbeitnehmer zur Profitmaximierung zu feuern und dann auch noch verbal auf ihnen herum zu trampeln.

    Grüßle, Sec

    AntwortenLöschen
  5. Ja ja, es schickt sich nicht, in Vorgärten zu streiten. Schon gar nicht in Juppis Idylle.
    Jedoch: Soweit ich das Gelesene verstehe, geht es eben darum, dass der normale Arbeiter / die normale Arbeiterin wieder mehr Geld in der Börse hat. Lieschen Müller und Peter Mustermann also. Nicht der Unternehmer oder die Hotelkette.
    Letzteres will die Partei des Herrn W. natürlich auch - aber darum geht es nicht in diesem Artikel, der alle so aufgeregt hat. Oder bin ich da sehbehindert?

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Herren!
    Ihr dürft euch ereifern, wie es beliebt.
    Der Vorgarten ist auch dafür da.

    Und zum Thema:
    Ich sehe durchaus ein, dass man den Sozialstaat schützen muss, irgendwann die Ausgaben eingrenzen muss und so weiter.
    Wir können nicht mehr Geld ausgeben als wir reinkriegen.

    Was mich aber so besonders an der ganzen Sache erregt hatte, war der Absender des Ganzen.
    Wenn das ein Politiker im erhitzten Wahlkampf von sich gibt, oder einer am Stammtisch - meinetwegen.
    Aber ich glaube, ich will, ich hoffe, dass
    DAS
    nicht Aufgabe des Außenministers und Vizekanzlers sein kann und darf.
    Da muss Herr W. einfach mal in sich gehen, was die Aufgaben seines Amtes sind und was nicht.
    Womit er seinem Amte würdig erscheint und womit er dem Ansehen des Amtes nicht dient.
    Wenn er dann wieder Parteivorsitzender ist und nichts sonst, mag er wieder so wettern.
    Kein Problem.

    AntwortenLöschen
  7. Die Dame!

    Schön, dass man sich hier austoben darf. Wir passen auch auf, dass wir keine Blümchen zertrampeln.

    Es stimmt, dass ein Außenminister eigentlich andere Aufgaben haben sollte. Aber vielleicht versteht Herr W. - angesichts seiner Englischkenntnisse, die mit denen eines Herrn Ö. oder Oe. vergleichbar sein sollen - gar nicht, was da auf internationalem Parkett vor sich geht und deshalb ist ihm langweilig geworden? Hmmm...

    AntwortenLöschen
  8. Dieser sehr differenzierten Betrachtungsweise bei evangelisch.de kann ich nur zustimmen http://tinyurl.com/yad5eyp
    Dem habe ich dann nichts mehr hinzuzufügen.

    Grüßle, Sec

    AntwortenLöschen

Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.