Samstag, 13. März 2010

Notbremse

Donnerstag wurde es hart. Eine – wie soll ich sie nennen? Zeitarbeitskollegin? Leih-densgenossin? Mit-Sklavin? – kündigte mittags.
Als ich aus der Mittagspause an meinen Arbeitsplatz zurück kam, wurde ich mit diesen Worten von der Chefin begrüßt: „Gehen Sie dann als nächstes?“
Ich antwortete wahrheitsgemäß: „Bis jetzt habe ich das nicht vor.“
Ich durfte ihren Arbeitsplatz und ihre Aufgaben übernehmen (zu meinem dazu) und sagte mir, bald ist Wochenende. Halber Donnerstag, Freitag. Das schaffste.
Es war knochenhart. Alles im Stehen, unglaubliche Hetzerei.
Freitag.
12:30.
Puh, Mittagspause erreicht. Zähne zusammen beißen, du hast es ja fast geschafft.
Dabei permanent das Gefühl: Wenn hier nur ein winziger Piep schief geht, brech ich heulend zusammen.
15:45.
Feierabend, WOCHENENDE!!
Ich laufe mit dem Stundenzettel hinterm Chef her, damit er mir das Dokument unterschreibt.
Er sagt: „Das können wir morgen machen.“
Ich frage etwas verständnislos nach: „Wie, morgen?“
„Das ist mit Frau X [Chefin der Personalfirma Y] so abgesprochen. Alle Leute von Y kommen am Samstag.“

Ich weiß nicht, wie ich ihn angeguckt habe, aber auf dem Weg zum Auto habe ich nur noch einen Gedanken im Kopf: „Nein, ich werde morgen nicht kommen.“

An der ersten Tankstelle des Heimwegs habe ich angehalten und die Kassiererin gefragt, wo ich den nächsten Allgemeinmediziner finde.
Er hat mich ohne große Zweifel an meinem Zustand (er sagte: das sieht man Ihnen an) für heute krank geschrieben.

Montag sehen wir dann weiter, also der Arzt und ich.

7 Kommentare:

  1. Unmöglich =(..

    Gute besserung liebe juppi !

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  2. dankedanke.
    Heute wollte ich dann ein paar Handgriffe im Kultshock tun und war erstaunt, wie erschöpft ich tatsächlich bin.
    Alles war zu anstrengend!

    Echt krass.

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  3. Juppi, hast du meine SMS bekommen? :) (nein, ich will kein Danke, blaa und blub provozieren oder so, sondern wirklich einfach nur wissen, ob du's bekommen hast)

    Mir ist da grad noch was eingefallen. Auch wenn so Sprüche und so echt langweilen und nerven können, ist es doch das Beste, was man so weiter geben kann...

    Ich möchte einfach, dass du den Mut nicht verlierst, auch wenn's grad so richtig scheiße ist... und es ist wohl echt unterste Schublade.

    Mir ist eingefallen, dass ich heute einen Spruch bei Sabina's Blog gelesen habe.

    Jeremia 29,11.

    Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe´, spricht der Herr. `Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung. (Neues Leben Übersetzung)

    In diesem Sinne wünsche ich mir echt Frieden und dass du neue Kraft bekommst. Alleine ist's schwer bis unmöglich. Gott verdreht die Vorzeichen - und ich weiß, wovon ich da rede. Das ist eines seiner Lieblingsspiele. Oft erkennen wir es nur erst viel später und daher bite ich dich einfach: halt durch! Gib nicht auf, auch wenn's grad echt nicht einfach ist!

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  4. maze:
    jepp, angekommen.
    Den Vers hab ich schon ne Weile als Bildschirmschonerlaufzeile.
    Und auf die Dosungsdose aufgeklebt.
    Und wenns sich ergibt, als Lied im Kopf.

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  5. Krass... Echt? Hm... ich sollte vielleicht doch mal auch dosieren. Konnte damit eigentlich nie was anfangen. Verse aus dem Kontext gerissen. Das habe ich nie gemocht. Aber den fand ich krass.

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  6. Oje! Ich denke an dich und wünsche dir Gunst bei allen Chefs, Ärzten, Stellen nächste Woche, und dass du heute gut regenerieren kannst!!

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  7. Derbe Geschichte. Das hört man leider von überall her. Schon krass was heutzutage so auf dem Arbeitsmarkt abgeht und was Chefs sich so erlauben.

    Ich bete für Kraft für dich, dass du Gottes Gegenwart spürst in all dem. Sei ermutigt!

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.