Montag, 10. Januar 2011

undatierte Kurzgeschichte

Sie hatte sich gerade den Daumennagel gekürzt, der irgendwann vorher eingerissen war, als sie mit verblüffender Nüchternheit feststellte, dass Matthias sie nicht mehr im Geringsten interessierte. Zuerst stutzte sie – wieso fiel ihr das gerade jetzt ein?, aber dann war es einfach okay. Das Problem um die Frage „wie bringe ich ihm das bei“ rückte in den Hintergrund. Erst einmal die Klarheit: Ich habs hinter mir. Ich habs überlebt, ich habs geschafft. The Sky was wide open, die Welt beginnt neu. Yeah! Die ganzen Verwirrungen, die Matthias in ihr angerichtet hatte, waren vorbei und vergessen.
Sie feilte noch ein bisschen an ihren Nägeln herum, einfach so, und freute sich daran, dass ihre Gedanken wieder frei waren. Sie mussten nicht mehr wie an der Longe um einen Punkt kreisen, der Punkt, der Matthias gewesen war; ihre Gedanken hatten endlich wieder Auslauf.

am 03.01.2011 gefunden beim Aufräumen im Bücherregal
(undatiert, ja - aber ungefähr so rund um 1995)

7 Kommentare:

  1. Ich finds immer wieder erschreckend wenn einem zu solchen Geschichten Paralellen zu realen Situationen einfallen....

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  2. GJM:
    danke

    rc42f2:
    hoffentlich ist es inzwischen besser.

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  3. Armer Matthias - eiskalt abgefeilt ;)

    Ales Liebe
    Anna

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  4. der Schreck war nur kurz ;-)

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  5. Herzlich willkommen in diesem Vorgarten, liebe AnnaFelicitas!
    Sei mein Gast, nimm dirn Keks...
    fühl Dich felicitas!

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.