Sonntag, 27. November 2011

Psalm achtzehn zwanzig

.
Er führte mich hinaus ins Weite, er riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.
.
(Luther 1984)

Es war nötig, bitter nötig.
Ich war am Kochen vor Wut und enttäuscht und sauer über einige Leute.
Komm raus in die Natur, sagte er. Lass uns Zeit miteinander verbringen. Ich will dir erklären, was falsch gelaufen ist.
Ich düste nach Hause, aß die Mittagessenreste von gestern und eine Scheibe Brot und machte mich auf den Weg an die große Talsperre hier in der Nähe. (Das ist nicht die große Talsperre in der Nähe vom Garten; Talsperren gibt es hier reichlich und ungefähr die Hälfte davon ist groß.)

Was er und ich so gesprochen haben, geht dich nichts an, aber was ich gesehen habe, will ich gerne mit dir teilen.

Es ist gerade Tal und Sperre, aber nicht sehr viel Wasser. Ich glaube, ungefähr so viel Wasser gehört einfach in die Wupper, gestaut oder nicht.
Hier kannst du erkennen, dass mal wesentlich mehr Wasser drin war. Die Weide hat ihre Notwurzeln etwa acht bis zehn Meter oberhalb des jetzigen Wasserstandes gebildet.
Das alte Wehr -- stabil gebaut! Seit ungefähr 20 Jahren steht es mehr oder weniger unter Wasser und neu war es damals schon nicht mehr.
Der Blick in die große Schleife, nach reichlichem Gekletter.
Bei solchen kahlen Landschaften stelle ich mir vor, dass Europa nach der letzten Eiszeit wohl ähnlich ausgesehen hat. Und dass als nächstes ein Mammut oder ein Ur um die Ecke kommt.
Eiszeit hin oder her, im Sommer kann man hier ein Bötchen ausleihen und auf der Talsperre herumfahren.

Apropos große Schleife - hier siehst du den Fluss hinten links aus dem Bild verschwinden ...
... und einen Hügel später schlängelt er sich, wesentlich breiter jetzt, erneut durchs Bild.
Diese Schleife ist also noch viel größer. Von der erzähle ich vielleicht beim nächsten Mal.

Im vergangenen trockenen Sommer sah der Fluss oft aus wie der Amazonas, grünlich-bräunlich und träge dahin fließend.
Bald ist nichts mehr da zum Fließen.
Ich möchte einen Winter ohne Frost, nur mit Regen. Vielvielviel Regen.

4 Kommentare:

  1. Auch wenn du uns nicht mitteilen willst, was du mit Gott besprochen. Soviel wirst du uns aber doch verraten, ob du wieder deinen Frieden gefunden hast?

    Oft hilft es mir, beim Spazieren gehen mein Herz auszuschütten. Dass ich hinterher aber immer Frieden gefunden hätte, kann ich nicht behaupten...

    AntwortenLöschen
  2. Wow, schöner Vers. Schöne Bilder und Berichte. Ich hoffe sehr, dass der Spaziergang dir gut getan hat und dein Gott-Stausee aufgefüllt wurde.

    AntwortenLöschen
  3. Jocky,
    berechtigte Frage.
    Das mit dem Frieden fing schon ungefähr da an: "machte mich auf den Weg".
    Die offenen Fragen waren da noch offen, aber hinterher erledigte sich auch das.

    AntwortenLöschen
  4. Wow, sehr cool...
    "Awesome God, Holy God, I worship You with wonder..."

    AntwortenLöschen

Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.