Sonntag, 6. Januar 2013

pro- und contraphetisch radfahren

Ich fahre Rad nach dem Motto "solange mich keiner überholt, bin ich gut". Ich glaub, das hatte ich hier auch schon mal irgendwo geäußert.
Heute war ich auf dem Weg zum Godi und hatte zuvor ein bisschen rumgetrödelt und war daher ein kleines bisschen in Eile.
An einer Einbiegung fuhr ich an einem Radfahrer vorbei, der ein Radio laufen hatte. Also nicht über Kopfhörer (was schlimm genug ist), sondern mit Lautsprecher. Ich hasse diese Geräuschkulissenfritzen. Wenn ich radfahre, will ich meine Ruhe.
Bloß schnell dran vorbei.
An der nächsten Straßenquerung der Werkzeugtrasse hatte er mich eingeholt. Jenseits der Querung also wieder ordentlich Tempo und ab durch die Mitte.
An der nächsten Ampel holte er mich wieder ein. Tempotempo.
An der nächsten Querung holte er mich wieder ein und lachte, nur Hindernisse könnten mich stoppen und dass ich ja ziemlich schnell sei und er sei jetzt 66 und fahre nur zum Spaß, meistens runter bis Keineahnungwo, heute aber nur bis zum Hasten, und sein Bruder habe sich ein Motorrad gekauft und er ein Rad, das sei ja viel gesünder, rabarberrabarberrabarber. Ich in die Pedale und weg, aber er blieb dran und sabbelte mir einen Blumenkohl ans Ohr.
Kurz vorm Kultshock hab ich ihn dann einfach vorgelassen, das ist ja was anderes als wenn er mich überholt.

Fahrrad angebunden, Luft geholt, Wasser im Gesicht verteilt und Schweiß abgewischt, Sitzplatz gefunden, Predigt gelauscht.

... ... ... ... ... ... Nur Hindernisse können mich stoppen.

Hm.
Das ist ja ziemlich richtig. Man fährt so sein Lebenssträßchen entlang und an den Ampeln und anderen Hindernissen, die sich einem in den Weg stellen, hält man an.
Danach muss man neuen Schwung holen und kann seinen Weg mehr oder minder schnell fortsetzen.

Nein, es ist nicht richtig. In Jesus' Namen, Hindernisse sollen mich nicht länger stoppen können! Ich will mich nicht länger von miesen Umständen ausbremsen lassen!
Freie Fahrt für freie Bürger!

6 Kommentare:

  1. Wenn du dich zur Wahl stellst, ich wähle dich! Sehr schön! Ich bin dabei :o)

    "Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen."

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  2. Der letzte Satz klingt wie ein Wahlslogan ;o)

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  3. das ist kein Wahlslogan, sondern stammt sicherlich aus den 50er-Jahren, als sich die Bundesbürger ihre ersten Autos kauften.
    Mir gehts da natürlich nicht ums Auto, sondern das besondere Augenmerk sollte auf dem FREI des Bürgers liegen. Jesus hat uns frei gemacht, deswegen sind Hindernisse nicht mehr wichtig für uns.

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  4. Der SF tanzt um die winterruhende Palme und singt lauthals: "Es gibt ihn noch, es gibt ihn noch!" (Mal sehen, wie lange die Palme das durchhält.)
    Und ja, ich halte an roten Ampeln und Stoppschildern und Vorfahrtsstraßen. Im realen Leben.

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  5. hättest ihn in den godi einladen können ;)
    deine überraschung ist aufm postweg :)

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.