Dienstag, 25. März 2014

Bauanleitung fürs Hochbeet -- Innenleben

Im Absatz über Erde wurden die Mikrobakterien bereits angesprochen.
Das Hochbeet soll nur so vor ihnen wimmeln -- keine Sorge, die Tierchen sind nicht eklig, sondern winzig klein, du siehst sie nicht.
Je mehr Leben im Beetkasten ist, desto besser, denn:
mehr Leben = mehr Wärme
Und je wärmer es ist, desto mehr wimmelt es.
Dazu gibt es eine Menge Getier, das auch ohne Mikroskop zu sehen ist.
Ich beschränke mich mal auf meine Lieblingsgartenbewohner, die Regenwürmer.
So ein Regenwurm kann eine Sache ganz besonders gut: Futtern.
Und das tut er den lieben langen Tag und nachts vermutlich auch, denn ich habe noch nichts darüber gehört, dass die Tiere schlafen.
Was frisst er, während andere schlafen?
Eierkartons -- ein Genuss! Eierkartons bestehen aus groben Papierfasern, die mit einer Art Kleister in Form gebracht werden. Dieser Kleister enthält Mehrfachzucker, auf den der Regenwurm voll abfährt. Ebenso verhält es sich mit Wellpappe und Tageszeitungen. (Er liest sie nicht, du kannst ihm sogar den Wirtschaftsteil oder die Todesanzeigen geben.)
Und Kaffee! Er liebt Kaffeefilter. Sofern du Kaffee magst, wirst du das nachvollziehen können.
Pferdeäpfel unterscheidet von Hundeäpfeln, dass Pferde Pflanzenfresser sind und Hunde nicht. Der Pferdeapfelinhalt ist wie ein kleines Stück vorverdauter Kompost, ein Fest für den Ringelfreund.
Ich könnte jetzt stundenlang über die Lebensfreuden des Regenwurms erzählen, aber ich lasse es.
Nur noch das: er mag keine Chemie (und mit ihm alle übrigen sichtbaren und unsichtbaren Tierchen). Deswegen fülle dein Hochbeet mit natürlichen Sachen.
Ist ja klar, oder?

Je nach dem, wo sich dein Hochbeet befindet, versammeln sich dort auch größere Tiere wie Eidechsen, Blindschleichen, Ringelnattern und Co. Sie mögen es warm, drum sind sie da.
Sind Blindschleichen da, sind Igel meist nicht fern. Sie lieben beide deinen glibschigen Feind: Schnecken.

Wenn dein Garten derart belebt ist, kannst du davon ausgehen, dass
_____1.) biologisches Gleichgewicht herrscht und
_____2.) du beim Hochbeetbau alles richtig gemacht hast.
Sind sie nicht da, heißt das nicht, dass du was falsch gemacht hast.
Ihr Auftreten hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, zB kommen sie eher selten, wenn dein Garten inmitten einer Kleingartenkolonie liegt. Wie sollen sie wissen, dass sich der gefährliche Weg durch all die klinisch sauberen Grundstücke lohnt?
Da ist eine wortwörtlich naturnahe Lage besser geeignet.

10 Kommentare:

  1. Ich bin etwas kurzsichtig und habe aber meine Sehkrücke nicht immer auf der Nase liegen. So ist es mir passiert, dass bei mir die Überschrift so ankam:

    Bauanleitung fürs Hochbett -- Innenleben

    die Nachsäerin

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    1. Sehkrückenfreund25. März 2014 um 17:15

      es steht dir natürlich frei, dich ins Beet zu legen...
      man könnte auch sagen, die Entscheidung liegt bei dir...
      Hochbetten bauen wir dann ein andermal.

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    2. Da bin ich hoch gespannt. Kann ja nicht so schwer sein. Allerdings muss so ein Hochbett extrem stabil sein – wegen seines vorausschauend schon im Titel genannten Innenlebens.

      die Nahseherin

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    3. Innenleben hast du immer.
      Überall.
      Haus-Hatschi!-staubmilben und so.
      Und da bin ich wieder bei den Mikrolebewesen...

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    4. Aber es hat eine ganz andere Qualität, wenn zusätzlich Makrolebewesen einem Hochbett ein bewegtes Innenleben verleihen.

      die Nachsäerin

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    5. Ich habe davon gehört.
      Je nach Bauzustand des Hochbettes würde ich die Matratze dann eher auf den Boden verlegen.
      Sonst landet man unsanft auf dem Boden der Tatsachen.

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  2. Ja, Makroben müssen da aufpassen, zumal man sie nach einzelnen Exemplaren zählt und nicht millionen- und milliardenweise wie die Mikroben.

    die Nachsäerin

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    1. Ich werde Ben fragen, ob er sich zu den MikroBen oder den MakroBen zählt. So besonders groß ist er nicht.
      (wobei ich das leicht sagen kann mit meiner Türrahmengestalt, wie Frau Vorgarten es zu beschreiben pflegt...)

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    2. Ja, tu das wenn du mal wieder in der Gegend von Koblenz bist, aber klau ihm nicht sein Mikro.

      die Nachsäerin

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    3. Näää, isch bin doch kein Klaun!

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.