Dienstag, 4. November 2014

Radieschen von unten begucken

Radieschen!
Warum sollte ich mir Radieschen von unten begucken wollen?
Ich mag keine Radieschen. In meinen diversen Beeten gab es nie welche, und als ich mal ein Tütchen Saatgut dafür geschenkt bekam, schenkte ich es weiter an Radieschenfreunde.
Aber wie wärs mal, Erdbeeren von unten zu begucken?
So sieht die Erdbeerradix nach einem Jahr im Kasten aus. (Radix = Wurzel, daher Radieschen = hat was mit Würzelchen zu tun)
Deswegen habe ich sie mir alle vorgenommen:
- die am Zaun
- und die auf dem Garagendach, die du hier schon öfter gesehen hast
- und natürlich die "Mutter" all der hier versammelten Fragariae, die auf dem Logenplatz meiner Fensterbank residierte.
Die ist ungefähr sechs Jahre alt. Deswegen hat sie mehr Ableger gebildet als alle anderen zusammen. Allerdings gab es im letzten Sommer kaum Frucht, weshalb sie jetzt kompostiert. Fünf Jahre Hochleistung schafft so eine Erdbeere nur im Kübel mit entsprechender Zuwendung; im Freiland wäre sie längst schon durch gewesen.

Erst befreite ich sie von abgestorbenem Laub und anderen Pflanzenteilen und den Ablegern.
Dann nahm ich sie aus den Kästen, mischte neue Erde mit Schnell- und Langzeitdünger, füllte das in die Kästen und setzte die Pflanzen wieder drauf.Den ganzen Nachmittag hatte es schon mehr oder minder nach Regen ausgesehen, aber der fing erst an, als ich mit der Arbeit fertig war und alles weggeräumt hatte.

Was hast du mit den Ablegern vor?, fragt mich der Nachbar.
Die lernen um auf Bodendecker, erkläre ich. Morgen bringe ich sie auf den Friedhof.
Ist es nicht zu dunkel zwischen all den Rhodos?
Sie werden keine Früchte erbringen, aber das macht nichts. Robuster Bodendecker mit Herbstfärbung! Dafür zahlt man sonst viel Geld!

Ja, zum Beispiel für Vinca oder Waldsteinie 1,59€, für Pachysandra, Lonicera, Cotoneaster und Hedera 1,39€ und so weiter.
(Nein, 1,39€ ist nicht teuer, aber du kannst den Boden nicht mit einer Pflanze bedecken. Zumindest braucht sie sehr lange, bis sie die Fläche zu hat.)
Vielleicht muss ich im nächsten Pflanzenporträt mit Bodendeckern ran, dann bin ich schon ein bisschen vorbereitet.

3 Kommentare:

  1. Moment, Frau Vorgarten, ihre Kompetenz in allen Ehrdbehren, aber da versteh ich was nicht.
    Warum, Zitat, Fünf Jahre Hochleistung schafft so eine Erdbeere nur im Kübel mit entsprechender Zuwendung; im Freiland wäre sie längst schon durch gewesen.?
    Müsste das "nur" nicht zur "entsprechenden Zuwendung" gehören statt zum "Kübel"?

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    1. Hehe, Ehrdbehren...
      also ich wollte damit sagen:
      Wenn die Erdbeere im Kübel Zuwendungen (aka Dünger) bekommt, bleiben die ja erst mal im Kübel, und im Freiland fließen sie gleich auch weiter.
      Ohne Zuwendung hats die Erdbeere im Kübel ungleich schwerer als die im Freiland, weil ja selten ein Regenwurm über die Fensterbank (oder woher sonst) kriecht und Nährstoffe bringt.
      Dann merkt man sicher auch nach zehn Jahren keinen Unterschied zwischen einer jungen und einer alten Pflanze: aus beiden kommen keine Früchte.
      Alle Klarheiten beseitigt?

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  2. Den "Feldversuch" mit den Erdbeeren als Bodendecker habe ich übrigens nach einem Jahr aufgegeben. Das lag nicht etwa daran, dass sie nicht gewachsen wären, sondern daran, dass sie zu lang gewachsen sind. Das sah sehr unordentlich aus. Ich hab die Fragaria dann ausgerupft und Waldsteinia an ihre Stelle gesetzt. Wiederum ein Jahr später sieht das Grab prachtvoll aus. Zumindest was die Bodendecker betrifft.

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.