Hühnerpredigt.
Drei Fotos zum Thema.
Aus einem Bericht von Richard.
Die Mama Liteteli, 41 Jahre, liegt im Krankenhaus Basankusu. Ihr Mann hat sie verlassen, weil sie schon lange krank und so schwach ist, dass sie nicht arbeiten kann. Der Arzt hat bei ihr eine ganz schwere Tuberkulose festgestellt, die vor allem die Lunge befallen hat. Als ich sie gesehen habe, kam ganz großes Mitleid in mein Herz. Der Doktor hat mir verboten, zu ihr ins Krankenzimmer zu gehen, denn das ist für isolierte Kranke. Aber ich habe ihn ausgetrickst, weil sie mir so Leid tat. Da habe ich die Mama gefragt, ob ich mit ihr beten soll, dass nichts Böses, sondern nur Gottes Wille geschieht.
Sie wollte sofort. Da habe ich ihre Hand genommen und wir haben zusammen gebetet.
Als ich den Doktor später wieder traf, habe ich die Rechnung für ihre Medikamente bezahlt. Aber sie braucht noch andere, ganz teure Medikamente, die man hier nicht bekommt und in Kinshasa bestellen muss. „Vor allem“, hat der Doktor gesagt, „muss die Mama Liteteli sich erst mal jeden Tag satt essen, sonst helfen auch die Medikamente nicht.“ Eure Freundin in Deutschland, die Ordensschwester Elisabeth, hat doch 220 $ gegeben - zur freien Verfügung. Die will ich jetzt dafür gebrauchen, wenn du einverstanden bist.
Der Doktor hat sehr geschimpft, ob ich denn verrückt oder lebensmüde wäre, zu der Tuberkulosekranken zu gehen.
Als er keine bösen Wörter mehr wusste, habe ich ihn gefragt: „Hast du Hühner mit Küken zu Hause?“ Er hatte. „Was ist die größte Gefahr für die Küken?“
„Pongeponge, der Greifvogel mit seiner bösen Verwandtschaft!“
„Unter den Flügeln der Glucke kann den Küken nichts passieren, selbst wenn hundert böse Vögel am Himmel sind. So bin ich sicher, wenn ich unter Gottes Schutz bleibe. Ich bin gar nicht einfach so zu der Frau gegangen, Gottes Hand war wie die Flügel der Glucke über mir!“
Bis jetzt hat das immer noch funktioniert.
Jesus sagte mal: Ich habe euch versammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel und ihr habt nicht gewollt!
Gruß, Richard.
Kongokontakt bei:
gohlep (ät) web (.) de
Danke, dass du die Kongopost postest. Ich lese sie so sehr gern und es bewegt mich, da ich selbst im Nachbarland war für einige Zeit.
AntwortenLöschenwelches der geschätzt neun Nachbarländer meinst du?
AntwortenLöschenEcht krass... wieder ohne Worte. Du weißt, was das heißt :)
AntwortenLöschenUganda. Direkt an der Grenze. War nur mal einen Tag im Kongo- auch "nur" an der Grenze. Aber man hat trotzdem schon nen kleinen Unterschied gemerkt. Und wenn es der war, dass die Kongolesen viel besser Singen können als die meisten der Unganda Leute
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