Freitag, 8. Oktober 2010

Kongopost 30

In der Zwischenzeit ist mein äquatorialer Kirchenbau-Onkel im Kongo gewesen, genauer gesagt in Kinshasa, und das war der Bericht seiner Reise.
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Liebe Kongofreunde. Ich habe meine Kongo-Diakoniereise friedlich beendet, und die Elisabeth hat sich gefreut, als sie mich am 16.9. unbeschädigt wieder hatte. Ich war nur 2 Wochen fort, dafür aber sehr, sehr weit weg. So wie man nach einem schweren Traum nicht mehr recht weiß, wo und wer man wirklich ist, versuche ich mich hier jetzt wieder zu orientieren.

Richard und ich haben die 10 Cadelugemeinden Millionenstadt Kinshasa besucht: Kinsuka, Quartier-Congo, Bandalungwa, Makala, Kindele, Mokali, Mikondo, Mpasa, Maluku und Limete. Wir haben uns gefreut, zu sehen, wie sie in ganz wenigen Jahren ohne fremde Hilfe entstanden und gewachsen sind.

Überall wurden wir sehr herzlich aufgenommen, und wir hatten Zeit, viele Hausbesuche zu machen und mit Kranken zu beten. Nachts haben wir immer eine Matratze bekommen, und einmal schliefen wir zusammen in einem Bett. – Kein Problem, nur … Richard schnarcht. Die Bewirtung war so, dass wir nicht mal ein Gramm abgenommen haben. Überall konnten wir auch sehen, wie man sich um Waisenkinder, Kranke, Behinderte und Alte kümmerte. Manchmal kamen 100, manchmal auch nur 10 Leute in die provisorischen Kirchen, deren Wände nur aus Stoffbahnen bestanden und im Wind wackelten.

Wir haben nichts Neues gepredigt, sondern die uralte Sache mit dem Kreuz erklärt, das 2 Balken hat. Ein Balken steht senkrecht, den Jesus zu uns hin hergestellt hat, und an dem unsere Gebete emporsteigen können. Und es gibt den waagerechten Balken, an dem Jesu Hände für uns angenagelt wurden. Dieser Balken zeigt uns, dass wir die empfangene Liebe Jesu an unsere Mitmenschen weitergeben können.
Das alles gehört ins Gleichgewicht. Soziales Handeln ohne Gebet schafft überhebliche und selbstgerechte Menschen. Aber Gebet ohne Nächstenliebe war schon die Methode der Pharisäer.

Richard hat sein ganz spezielles Programm vorgestellt, nachdem in jeder Gemeinde drei Diakone benannt werden. Einer achtet darauf, wer in der Nachbarschaft krank oder bedürftig ist. Ein andere macht die Besuche, hilft und betet mit den Leuten, und ein dritter führt Buch über Einnahmen und Ausgaben; Gelder oder Naturalien.
Alles wird mit dem Kirchenkreis vernetzt und die Gemeinden können sich eventuell untereinander helfen.

Viele Fragen wurden gestellt. Richards Antwort war oft: „Diakonie hat erst mal nichts mit Geld zu tun. Diakonie heißt an andere denken und sie besuchen!“
Psalm 41: Gesegnet ist, wer sich um Bedürftige kümmert! Wenn ihn ein Unglück trifft, hilft der Herr ihm wieder heraus...
Dieser Psalm enthält einen Schlüssel für Gottes Segen. Wenn eine Gemeinde wirklich von der Nächstenliebe Christi erfüllt und alles geordnet ist, braucht ein Pastor keine Angst mehr vor dem rentenlosen Alter zu haben, die liebende Gemeinde lässt dann niemand mehr verhungern.

vorher - nachher
Am allerschönsten war, als ich den kleinen Emmanuel auf den Arm nehmen konnte, der mit einer schrecklichen Hasenscharte geboren wurde, und dessen Operation wir vor einen halben Jahr bezahlen konnten. Wunderschön ist der Junge jetzt schon. Im Gaumen muss später noch mal operiert werden aber er kann jetzt schon Mamas Brust verkümmeln. Die Eltern sind ganz glücklich und spendeten die Eier für unser Frühstück.

Wir konnten dann noch ein funkelnagelneues Chinesenmotorrad für echte 950 $ = 750 € kaufen und aufs Schiff bringen, damit Richard demnächst seine Touren im Urwald machen kann.

So, jetzt konzentriere ich mich aber erst mal ganz auf die Elisabeth. Sollte da mal Zeit übrig sein, bete ich, dass von all dem Gerede etwas übrig bleibt, wovon Menschen profitieren können.
Liebe Grüße, auch von Elisabeth, euer Hans-Peter Gohl.
gohlep (ät) web (.) de

2 Kommentare:

  1. ja....

    und ich hab jetzt begriffen, dass Bilder mit Bildunterschrift nicht per Klick vergrößert werden können.
    So ein Stuss, dieses Update von Blogger!

    Gerade bei diesem Foto wär es interessant gewesen, den Vorher-Nachher-Effekt gut zu sehen.
    Die OP-s sind wirklich gut gelungen!!

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.