Sonntag, 25. Dezember 2011

Kongopost 46

Traditionen sind dazu da, dass man sie weiter führt.
eine der Traditionen in diesem Vorgarten ist die Kongopost zu Weihnachten.


Es geht gar nicht darum, wie Maria wohl mal ausgesehen hat, oder welches Bild uns am besten gefällt. Wichtig ist, was sie jedem bedeutet oder ob jemand bewegt wird.
Richard hatte im Kongo der armen Mama Pauline eine Unterleibsoperation bezahlt. Als es ihr dann besser ging, hat er sie gefragt: „Willst du nicht mal für diese Leute in Europa beten, die so viel Geld gegeben haben, dass alles bezahlt werden konnte?“
„Die Leute habe ich noch nie gesehen und kenne sie gar nicht,“ war ihre Antwort, „aber jetzt habe ich Gott-Vater da oben gesehen und seine Liebe zu mir durch diese Menschen erkannt.“ Das will ich dir genau erklären:

Als bei uns am Dorfrand ein Huhn von einem Bokaar (wie ein Fuchs) überfallen wurde, schrie es: „Wenn du mich auffrisst, bekommst du Probleme mit dem Krokodil, das ist mein Bruder!“ Der Bokaar wollte nicht glauben, dass Hühner mit Krokodilen verwandt sind, war aber doch bange, denn er hätte dann nie mehr ruhig am Fluß Wasser trinken können.
So kam es denn später am Ufer zum Prozess der Tiere. Alle kamen, sogar die Stachelschweine. Als der Bokaar seinen Bericht vorgetragen hatte, wurde das Krokodil so was von böse, dass es schrie: „Wir Krokodile sind niemals mit Hühnern verwand. Hühner haben Federn und nur 2 Beine! Hühner gehören in die Suppe! Seht meine 4 Beine, meinen langen Schwanz, die Zähne und meinen Rückenpanzer. Wir und Hühner haben nichts, aber auch gar nichts, gemeinsam!“
Alle wollten zustimmen. Aber ruhig und sicher trug das Huhn sein Plädoyer zur Verteidigung vor und sagte: „Ihr seid alle ohne Verstand und seht das Äußere! Denkt mal weiter. Wie werden Hühner und Krokodile geboren? – Aus Eiern! Wir gehören wirklich zusammen und helfen uns darum in Gefahr!“ – Endergebnis, Freispruch.
Der Bokaar ließ das Huhn laufen, und das Krokodil rutschte beschämt die Böschung runter ins Wasser, um am Ufer die Hühner vor Bokaaren zu beschützen.

Wir gehören doch alle zusammen, weil wir von Müttern geboren wurden. Gottes Sohn wurde von seiner Mutter Maria geboren, genau wie wir, und darum gehören wir mit ihm alle zu einer großen Familie. Einige glauben das schon und helfen sich gegenseitig, so wie meine weißen Verwandten, die meine Operation bezahlt haben.“
Frohe Weihnachten wünschen die Mama Pauline, Richard und viele, viele andere Verwandte, denen geholfen werden konnte, und Hans-Peter und Elisabeth Gohl.

gohlep (ät) web (.) de


Frohe Weihnachten auch von mir.

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