Mail an Tata Mokili und Mama Elisabeth und ihre Freunde.
Ich habe gelernt, dass Danksagen manchmal auch schwierig sein kann.
Gestern kam Jeannot, den ich kaum kenne, 15 km aus Nsongo und gab mir 20 $. Er sagte: „Das gebe ich dir im Namen Jesu für deine Armen und Kranken, die du versorgst!“
Er ist höchstens 30 Jahre alt und hat später erzählt, dass er und seine Frau einen kleinen Jungen von 5 Jahren und ein Mädchen von 6 Monaten haben. Als er abends zum Fischen am Fluss war, und es dunkel wurde, legte seine Frau zu Hause die Kinder aufs Bett, das einen Mückenschutz hatte. Arme Leute haben kein Netz, die nähen ein paar Mehlsäcke oder so aneinander, um sich vor Moskitos zu schützen.
Sie stellte die offene Öllampe auf, die aus einer halben Kokosschale, einem Fetzen Stoff als Docht und etwas Palmöl besteht. Dann ging sie mal eben raus.
Aber der kleine Junge stieg aus dem Bett und spielte mit dem Feuer. Bald brannte der Mückenschutz lichterloh.
Nachbarn haben das gesehen und rissen die Kinder aus dem Feuer.
Nur die kleine Stelle, wo die Kinder lagen und schrieen, brannte noch nicht.
Die Kinder waren aber absolut unverletzt. Bett und vieles im Haus war vernichtet.
Als Jeannot spät nach Hause kam und begriff, was passiert war und, dass die Kinder lebten, hat er wohl Hand Gottes erkannt.
Auch wenn das Haus und fast alles Hab und Gut verbrannt war, er fing an, Gott laut zu loben und ihm zu danken. Zuletzt hat er noch 20 Dollar unverbrannt gefunden und mir jetzt für die Armen im Dorf gebracht.
Am Ende habe ich mit ihm gebetet und ihn gesegnet. Jeannot ist danach glücklich und zufrieden wieder nach Nsongo gegangen. Und ich hielt die 20 $ in der Hand und wunderte mich.
Ich wundere mich nicht nur, ich habe auch allerlei Gedanken.
Wer Dank opfert, der lobt mich, und das ist der Weg zum Heil Gottes. Steht so in der Bibel.
Für mich wäre das wirklich ein Opfer, wenn mein Haus abbrennte und ich dabei noch danken sollte.
Jeannots Herz muss wohl ganz und gar rein sein, sonst hätte er in dem Moment das Geld sicher für wichtigere Dinge ausgegeben.
Ich will Gott wirklich mehr danken. Eigentlich, müsste ich Gott ja Tag und Nacht danken.
Grüße ganz Deutschland von mir. Ich, Richard Iyema.
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