Sonntag, 23. September 2012

Seite 61 bis 64

[...]
naiv. "Man hat mir als Spezialisten ein Zimmer für mich allein versprochen."
Mustai starrte Abukow zunächst fassungslos an, dann schüttelte er sich vor Lachen, warf sein besticktes Mützchen in die Luft und gebärdete sich, als lecke ihm eine Ziege die Fußsohlen. "Ein Zimmer!", schrie er und klopfte sich auf die Schenkel. "Ein Zimmer will er im Lager haben! Kannst es bekommen, Brüderchen ... stell dich in Tjumen auf den Leninplatz und ruf in alle Winde: Weg mit den Bonzen! Jagt sie alle weg, die Schmarotzer in Moskau! -- Sofort wirst du ein Zimmerchen im Lager bekommen, ein Holzbrett in der Reihe, und keine Sorge hast du mehr mit dem Fressen, brauchst nichts mehr zu kaufen, bekommst alles angeliefert ... hahaha!"
"Ach, so ist das", sagte Abukow gedehnt und tat so, als begreife er es jetzt. "Und du darfst da hinein?"
"Sie halten mich für blöd", Mustai zwinkerte vergnügt. "Da stehen alle Türen offen. Blödsein -- das bedeutet das freieste Leben auf Erden. Du wirst es schwer haben, Victor Juwanowitsch -- du bist ein Intellektueller. Du liest Bücher. Wenn jemand zu mir sagt: "Weißt du, was ein Bücherwurm ist?", dann nicke ich und fress die Seiten auf. Dann wird alles lachen, und niemand wird mir im Wege stehen, wohin ich auch komme."
[...]

Nein, ich schreibe jetzt nicht die gesamten 4 Seiten des Buches ab, das ich nicht gekauft habe, weil diese vier Seiten nämlich lose rumlagen, als ich des Weges kam.
Sie gehören zu "Ein Kreuz in Sibirien" von Heinz G. Konsalik.
Und wie sie so aussehen (Papierqualität, Schriftart, Satz, Schnitt etc.) dürfte das Buch aus den 60ern gewesen sein. Mehr kann ich dir nicht sagen, weil ich ja nur zwei Blätter davon habe.

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