Das Mädchen wirkt ein ganz kleines bisschen verwahrlost. Das pinke Kleid ist ein bisschen knitterig und eng an den schmalen Schultern, die langen Haare sind strähnig.
Es ist schlank und vielleicht zehn Jahre alt, vielleicht zwölf.
Es schaut niemanden so richtig an, weicht den Blicken aus und auch zufälligen Berührungen. Immer auf Abstand, scheu, unbeholfen.
Zuhause ist es losgeschickt worden mit zwei Euro, es soll zehn Eier kaufen.
Mit dem Eierkarton steht es an der Kasse und legt noch eine Plastiktüte aufs Warenband.
Die Kassiererin zieht die Sachen über den Scanner. "Drei Euro fünfzehn", sagt sie und hält routiniert die Hand hin.
Das Mädchen gibt ihr die Münze.
"Da fehlen noch eins fünfzehn", sagt die Frau.
"Und ohne die Tüte?", versucht das Mädchen.
"Dann sind es zwei neunzig."
"Aber das reicht doch mit ... kosten die nicht zwei Euro?"
"Nein, jedes Ei kostet neunundzwanzig Cent."
Was mach ich denn jetzt, ist die Frage des Mädchens, ich soll doch Eier kaufen! Mama hat mir nicht mehr Geld gegeben!
"Schenk ich dir", sagt die Frau hinter ihr in der Schlange und drückt ihr einen Fünfziger in die Hand.
"Das reicht aber immer noch nicht", sagt die Kassiererin.
"Dann schenk ich dir noch einen." Die Frau gibt dem Mädchen eine weitere Fünfzig-Cent-Münze.
Das Mädchen nimmt den Eierkarton und sucht das Weite.
"Danke", sagt die Kassiererin und lächelt.
"Bitte", sage ich.
Oooohhh!! Schöne, leicht traurige, aber dann doch wieder berührende Geschichte.
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