Manche Leute erkennen Gott, wo andere ihn nie vermuten würden.
Vorgestern habe ich eine arme, kranke Witwe mit dem Motorrad 20 km in ihr Dorf gebracht, wo sie nun sterben soll. Hier im Krankenhaus hat der Doktor gesagt, dass ihr Brustkrebs so weit wäre, dass man nicht mehr operieren kann. So habe ich unterwegs versucht, sie zu trösten. Aber was sind da schon Worte?
Es war schon dunkel, als ich nach Hause fuhr. Im Dschungel zwischen Bakungu und Ikau muss man auf der Brücke den Bonokobach überqueren.
Als ich das Motorrad aussetze, um es rüberzuschieben, hörte ich aus dem Gestrüpp eine Frau ganz jämmerlich um Hilfe schreien. Durchs Gestrüpp suchte ich einen Weg, um zu sehen, was da wäre. Plötzlich standen zwei Banditen mit Gewehr und Buschmessern da, und einer griff mir sofort an die Kehle und stieß mich in den Bonoko, der gerade Hochwasser hat. Mit meinen Gummistiefeln konnte ich kaum schwimmen und wurde abgetrieben, bis ich mich irgendwo festhalten konnte.
Ich hatte noch gar nicht begriffen, was passiert war, da hörte ich das Wunder – ein Motorengeräusch. Ein Auto der katholischen Kirche kam gerade noch um diese Zeit. Und weil mein Motorrad da im Weg stand, stiegen die Priester aus. Ich schrie um Hilfe, und sie hörten auch die Frau jammern. Die Banditen flüchteten, und man half mir aus dem Wasser. Sie bargen auch die arg zugerichtete Frau. Sogar ein Bein schien gebrochen zu sein. Das Motorrad kam auf die Ladefläche des Autos, und ich war klatschnass, aber ganz und gar unverletzt.
Die Frau kam ins Krankenhaus, und die Polizei will jetzt Leute verhören.
Zu Hause habe ich erst mal alles meiner Nanella erzählt und begriffen, in welcher Gefahr ich war. Und dann sah ich plötzlich, wie nah Gott mir doch ist, um mich in alle dem zu bewahren. Nanella jammerte und half mir aus den nassen Sachen. Aber ich will bis ans Ende nicht mehr zweifeln und nicht aufhören Gott zu danken.
Ganz sicher war er mir da an der Brücke näher als je in irgendeiner Kirche oder so.
Heute war ich nun im Krankenhaus und ganz entsetzt. Rose Mbondi heißt die Ärmste, 29 Jahre alt, vom Ngombestamm, katholisch. Ihre Eltern wurden von den Rebellen ermordet. Eine Oma hat sie und ihrem Bruder geholfen. Sie hatte Fische gekauft, um sie zu verkaufen, damit der Bruder zur Sekundarschule gehen kann. Auf dem Weg ist es passiert.
Besonders schlimm sind die mutwilligen Verletzungen im Unterleib. Ich habe Gott bei ihr am Bett gedankt, dass wir noch lebendig sind und habe versprochen, irgend woher Geld für ihre OP zu besorgen.
Psalm 68,21: Wir haben einen Gott, der hilft und der vom Tod errettet.
Das ist jetzt auch mein Psalm. Ich, Richard Iyema.
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Mittwoch, 28. Juni 2017
Dienstag, 27. Juni 2017
Sonntag, 25. Juni 2017
Clivienirrlehre
Eine Clivie (Clivia miniata) braucht im Winter eine Ruhezeit bei 10 bis 15 Grad. Andere Experten schwören auf 8-12 Grad, aber die Ruhezeit muss sein. Innerhalb dieser Ruhezeit nur sehr spärlich gießen. Nicht düngen. Dann blüht sie zwischen März und Mai. Oder zwischen Februar und April, je nach Experte. (Alle Tipps zur Clivie: klick.)
Meine Clivie hatte sehr lange keine Ruhezeit (und ergo keine Blüte), das gibt meine Wohnung nicht her. Im Keller könnte sie zwar kühl stehen, aber nicht ruhen, da es durchgehend finster ist. Zumindest ich könnte da nicht entspannt zur Ruhe kommen. Im Treppenhaus wären Temperatur und Lichtverhältnisse gut, aber da ist kein Platz.
Ehrlich. Gar keiner. Für den Amarylliswinkel ist sie viel zu groß:
Ich habe ihr versprochen, dass sie im Herbscht oder milden Winter eine Weile ins Gewächshaus kommt, den Boden werd ich mit Styropor abdichten, damit es nicht zu fußkalt wird. Die Aussicht fand sie gut.
Aber was ist jetzt in sie gefahren?
Um die gesammelte Clivienlehre zu widerlegen, tut sie etwas, das gar nicht geht. Sie blüht ohne Ruhezeit. Und auch mal wieder ohne Stängel. Angeblich liegt das daran, dass man während oder nach der Ruhezeit zu viel gegossen hat.
Ha! In oder kurz nach welcher Ruhezeit hätte ich zu viel gießen können?
Aber das kann irgendwie auch gar nicht sein, denn als ich sie eben für die Fotos auf den Hocker stellte, kam sie mir sehr leicht vor.
Falls jemand meiner Leserschaft Clivienregeln abweichend der allgemeinen Wissenschaft kennt, immer her damit.
Meine Clivie hatte sehr lange keine Ruhezeit (und ergo keine Blüte), das gibt meine Wohnung nicht her. Im Keller könnte sie zwar kühl stehen, aber nicht ruhen, da es durchgehend finster ist. Zumindest ich könnte da nicht entspannt zur Ruhe kommen. Im Treppenhaus wären Temperatur und Lichtverhältnisse gut, aber da ist kein Platz.
Ehrlich. Gar keiner. Für den Amarylliswinkel ist sie viel zu groß:
Ich habe ihr versprochen, dass sie im Herbscht oder milden Winter eine Weile ins Gewächshaus kommt, den Boden werd ich mit Styropor abdichten, damit es nicht zu fußkalt wird. Die Aussicht fand sie gut.
Aber was ist jetzt in sie gefahren?
Um die gesammelte Clivienlehre zu widerlegen, tut sie etwas, das gar nicht geht. Sie blüht ohne Ruhezeit. Und auch mal wieder ohne Stängel. Angeblich liegt das daran, dass man während oder nach der Ruhezeit zu viel gegossen hat.
Ha! In oder kurz nach welcher Ruhezeit hätte ich zu viel gießen können?
Aber das kann irgendwie auch gar nicht sein, denn als ich sie eben für die Fotos auf den Hocker stellte, kam sie mir sehr leicht vor.
Falls jemand meiner Leserschaft Clivienregeln abweichend der allgemeinen Wissenschaft kennt, immer her damit.
Freitag, 23. Juni 2017
Das ist so schön, ich will es immer wieder hören.
Oltremare von Herrn Einaudi.
Das gabs schon mal im Vorgarten. Hochsommer in Übersee. Dort mit schönen Bildern, hier ungekürzt und ebenso wunderbar.
Oltremare = Übersee, aber auch ultramarin, eine Sorte Blau.
Die Experten sind sich da nicht ganz einig, schon im html definieren die Deutschen anders als die Briten oder Spanier (um nur drei von sicher viel mehr zu nennen).
deutscher HTML-Code #120a8f und Farbe,
englischer HTML-Code #3F00FF und Farbe,
spanischer HTML-Code #4273B8 und Farbe.
Ultramarin-Blau (in welcher Schattierung auch immer) wird in der Werbung verwendet, um gute Stimmung zu verbreiten. Das THW ist demzufolge ein reiner Gute-Laune-Verein.
Das Lied macht mir jedenfalls gute, ruhige und träumerische Laune.
Das gabs schon mal im Vorgarten. Hochsommer in Übersee. Dort mit schönen Bildern, hier ungekürzt und ebenso wunderbar.
Die Experten sind sich da nicht ganz einig, schon im html definieren die Deutschen anders als die Briten oder Spanier (um nur drei von sicher viel mehr zu nennen).
deutscher HTML-Code #120a8f und Farbe,
englischer HTML-Code #3F00FF und Farbe,
spanischer HTML-Code #4273B8 und Farbe.
Ultramarin-Blau (in welcher Schattierung auch immer) wird in der Werbung verwendet, um gute Stimmung zu verbreiten. Das THW ist demzufolge ein reiner Gute-Laune-Verein.
Das Lied macht mir jedenfalls gute, ruhige und träumerische Laune.
Mittwoch, 21. Juni 2017
Dienstag, 20. Juni 2017
Kongopost 99
Gott Vater wartet auf jeden.
Ich habe früher mal geschrieben, wie Elongama 2015 im Kongo blind geworden ist. Obwohl wir ihn zu den belgischen Augenärzten brachten, die da gerade in Basankusu waren, konnte ihm niemand mehr helfen.
Ich werde nie vergessen, wie er geschluchzt hat: „Alles ist aus. Mein ganzes Leben war sinnlos. Nicht mal ein Kind habe ich gezeugt.“
Für 20$ monatlich nahmen ihn Verwandte auf.
Ich bin -- wie alle Weißen -- abgeflogen.
Als ich früher, 1982 mit der Bauerei und Lehrlingsausbildung da im Urwald anfing, kam auch Elongama in meine Bautruppe. Der konnte gut Blödsinn labern, Haschisch kiffen, klauen, lügen, sich mit anderen prügeln, war für jede Arbeit total unbrauchbar!
In einem stillen Moment erzählte er mir aber, dass er beten würde, dass Gott ihn verändert. Und es gab eine Bekehrung, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Am auffälligsten war das bei der Arbeit. Er redete nicht plötzlich nur noch fromm, man konnte ihm richtig Aufträge geben. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er eine Ecke alleine lotrecht mauerte. Er wurde im Fluss getauft, und ich wurde überglücklich sein Papa im Geist (Pate).
Wir freuten uns mehrere Monate, bis er eines Tages im selben Fluss an einer Zauberveranstaltung und Totenklage teilnahm. Wie auch immer, genau von da an ging es mit ihm bergab, bis ich ihn entlassen musste, weil er untragbar wurde.
Wenn ich in den Kongo reiste, traf ich ihn immer. Irgendwie gehörten wir beiden zusammen. Es gibt tausend Geschichten und Hilfsversuche, aber es ging mit ihm immer weiter runter. Bei einer Schlägerei verlor er ein Auge und das andere wurde auch krank. Die große Klappe hatte er aber solange, bis er 2015 ganz blind wurde. Mein Beten war immer ärmlich, und wenn ich für Elongama betete, war ich nur traurig.
Aber jetzt hat Richard mir geschrieben, wie er Elongama seine 20$ gebracht hat. Da hat der plötzlich gesagt: „Richard, wo du jetzt hier bist, will ich beten“ und er sagte: „Danke Gott Vater, dass du Menschen sagst, dass sie mir jeden Monat 20$ schicken. Aber bitte vergib mir, dass ich dich so viele Jahre getäuscht und belogen habe. Ich habe mit meinem Mund fromm gebetet, aber mit meinen Händen Zaubersachen der Ahnen angefasst und sehr, sehr viel Böses getan. Jetzt geht es hier bald mit mir zu Ende, und ich habe nur eine Bitte: Hab mit mir, deinem Kind, Erbarmen. Vergib mit doch alles, denn bald komme ich zu dir. Aber so, mit allen Sünden, geht das ja nicht. Bitte, bitte vergib mir, mach mich rein!“
------------------------------------------------------
Der verlorene Sohn in der Bibel hat auch so gebetet, und wurde mit Freude von seinem Vater empfangen. Ich bin sicher, dass Elongama jetzt endgültig auf dem richtigen Weg ist, und ich will von ihm beten lernen, dann treffen wir uns später da oben. Das wird ein Spässchen werden. Gruß, Peter.
Ich habe früher mal geschrieben, wie Elongama 2015 im Kongo blind geworden ist. Obwohl wir ihn zu den belgischen Augenärzten brachten, die da gerade in Basankusu waren, konnte ihm niemand mehr helfen.
Ich werde nie vergessen, wie er geschluchzt hat: „Alles ist aus. Mein ganzes Leben war sinnlos. Nicht mal ein Kind habe ich gezeugt.“
Für 20$ monatlich nahmen ihn Verwandte auf.
Ich bin -- wie alle Weißen -- abgeflogen.
Als ich früher, 1982 mit der Bauerei und Lehrlingsausbildung da im Urwald anfing, kam auch Elongama in meine Bautruppe. Der konnte gut Blödsinn labern, Haschisch kiffen, klauen, lügen, sich mit anderen prügeln, war für jede Arbeit total unbrauchbar!
In einem stillen Moment erzählte er mir aber, dass er beten würde, dass Gott ihn verändert. Und es gab eine Bekehrung, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Am auffälligsten war das bei der Arbeit. Er redete nicht plötzlich nur noch fromm, man konnte ihm richtig Aufträge geben. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er eine Ecke alleine lotrecht mauerte. Er wurde im Fluss getauft, und ich wurde überglücklich sein Papa im Geist (Pate).
Wir freuten uns mehrere Monate, bis er eines Tages im selben Fluss an einer Zauberveranstaltung und Totenklage teilnahm. Wie auch immer, genau von da an ging es mit ihm bergab, bis ich ihn entlassen musste, weil er untragbar wurde.
Wenn ich in den Kongo reiste, traf ich ihn immer. Irgendwie gehörten wir beiden zusammen. Es gibt tausend Geschichten und Hilfsversuche, aber es ging mit ihm immer weiter runter. Bei einer Schlägerei verlor er ein Auge und das andere wurde auch krank. Die große Klappe hatte er aber solange, bis er 2015 ganz blind wurde. Mein Beten war immer ärmlich, und wenn ich für Elongama betete, war ich nur traurig.
Aber jetzt hat Richard mir geschrieben, wie er Elongama seine 20$ gebracht hat. Da hat der plötzlich gesagt: „Richard, wo du jetzt hier bist, will ich beten“ und er sagte: „Danke Gott Vater, dass du Menschen sagst, dass sie mir jeden Monat 20$ schicken. Aber bitte vergib mir, dass ich dich so viele Jahre getäuscht und belogen habe. Ich habe mit meinem Mund fromm gebetet, aber mit meinen Händen Zaubersachen der Ahnen angefasst und sehr, sehr viel Böses getan. Jetzt geht es hier bald mit mir zu Ende, und ich habe nur eine Bitte: Hab mit mir, deinem Kind, Erbarmen. Vergib mit doch alles, denn bald komme ich zu dir. Aber so, mit allen Sünden, geht das ja nicht. Bitte, bitte vergib mir, mach mich rein!“
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Der verlorene Sohn in der Bibel hat auch so gebetet, und wurde mit Freude von seinem Vater empfangen. Ich bin sicher, dass Elongama jetzt endgültig auf dem richtigen Weg ist, und ich will von ihm beten lernen, dann treffen wir uns später da oben. Das wird ein Spässchen werden. Gruß, Peter.
Freitag, 16. Juni 2017
Baue ein Zelt!
Früher hab ich viel Camping gemacht, aber mit den Jahren ist mir der Spaß daran vergangen. Der Dreck, die Enge im zu kleinen Zelt, man kann sich nur gebückt drin bewegen, wehe es regnet, Isomatten und mein Rücken … dennoch hab ich zugesagt, als ich gestern gefragt wurde, ob ich beim Zeltaufbau für den Mittelaltermarkt helfen könnte. Begeisterung hin oder her, ich hab zwei Hände und Zeit und beim Aufbau mach ich mit.
Es stellt sich heraus, dass ich mehr Ahnung habe als der Zeltbesitzer -- sowohl vom Zeltaufbau im Allgemeinen als auch vom Mittelalterzeltaufbau im Besonderen. Der Besitzer baut das Zelt gerade zum zweiten Mal auf.
Ich diktiere die wesentlichen Tipps: Zelteingang nicht nach Westen! Von da kommen Wind und Wetter. Zelten ohne Gaffa bringt Unglück. Mittelalter ohne Säge erst recht. Und Absperrband oder weiße Socken oder sonstwas zum sichtbar-machen der Heringe, die gerade nicht benutzt werden! Man reißt sich sonst die besandalten Füße dran auf.
Dann nehme ich die Mittelstange und verschwinde unterm Zeltstoff.
Der Zeltbesitzer darf derweil vier Heringe rundum einkloppen, damit die Konstruktion hält, den Rest machen wir zusammen. Zum Glück gibt es nicht nur einen Hammer!
Ich hinterlasse noch ein paar Tipps für den nächsten Aufbau, damit die Flächen nicht so durchhängen und wende mich wieder dem befestigten Wohnen zu.
Vielleicht erzähle ich morgen oder an einem anderen Tag, wie es schließlich auf dem Mittelaltermarkt gewesen ist.
Als Soundtrack für den Zeltabbau empfehle ich das Lied vom Hausaufbau.
die bunten viereckigen sind schon alle da |
wie mag es aussehen, wenn es fertig ist? |
Dann nehme ich die Mittelstange und verschwinde unterm Zeltstoff.
spannende Sache |
fertig ist das Zelt |
Vielleicht erzähle ich morgen oder an einem anderen Tag, wie es schließlich auf dem Mittelaltermarkt gewesen ist.
Als Soundtrack für den Zeltabbau empfehle ich das Lied vom Hausaufbau.
Donnerstag, 15. Juni 2017
Die Formen von Wahrheit
Über die Formen von Wahrheit wollte ich schon immer mal was predigen. Am 30.4. war es endlich soweit. Statt mir einen interessanten oder komplizierten Titel auszudenken, habe ich sie "Die Formen von Wahrheit" genannt.
Danach hat es ein Weilchen gedauert, aber inzwischen ist sie online verfügbar.
Auf den Folien, die ich im Text anfordere, steht folgendes:
Danach hat es ein Weilchen gedauert, aber inzwischen ist sie online verfügbar.
Auf den Folien, die ich im Text anfordere, steht folgendes:
Wahrheit, was ist das?
„Wahrheit ist das Übereinstimmen einer Aussage oder Behauptung mit der Wirklichkeit.“
Wahrheit ist ein relativer Begriff
sind alternative Fakten nicht auch irgendwie wahr?
Wahrheit ist immer die Eine.
Wem erlaube ich, Wahrheit über mich auszusprechen?
Mittwoch, 14. Juni 2017
ich mache
Der Punkt, den wir wahnsinnig aktiven Christen (vor allem: wir noch viel aktiveren Christinnen) so oft vergessen, ist der, dass Gott sagt:
Ich mache alles neu.
Das ist nicht unser Job.
Wenn wir versuchen, das Neu-Machen in die Hand zu nehmen, werden wir uns dran aufreiben, und es wird nicht neu, sondern eine Kopie des Alten, schon Bekannten werden.
Ich mache alles neu.
Das ist nicht unser Job.
Wenn wir versuchen, das Neu-Machen in die Hand zu nehmen, werden wir uns dran aufreiben, und es wird nicht neu, sondern eine Kopie des Alten, schon Bekannten werden.
Mittwoch, 7. Juni 2017
Heimatland!
Nirgends ist es so schön dem Wetter beim Wettern zuzuschauen wie hier.
Gestern an der Höhenstraße zwischen Habenichts und Dreibäumchen.
Gestern an der Höhenstraße zwischen Habenichts und Dreibäumchen.
Montag, 5. Juni 2017
Geburtstag von der Kirche
Freitagabend kam die Anfrage: kannst du am Sonntag mit M. Kigo (für die nicht-freikirchlich Sozialisierten unter uns: Kindergottesdienst) machen?
Weil ich spontan bin (wenn ich nicht gerade blockiert bin, aber wie gesagt ist das ja nicht mein Normalzustand), sagte ich zu.
Ein Kigo läuft so ab: wir sind zu zweit und haben zwischen 5 und 15 Kinder im Alter von 4 bis 9 Jahren da. (Es gibt natürlich noch eine Gruppe für jüngere Kinder und eine für ältere, aber ich bin bei den mittleren, die gefallen mir am besten.)
Der Mitmacher hat einen kurzen Input vorbereitet und meine Bastelei schließt sich dann thematisch daran an. Oder sie schließt sich nicht an. Das sprechen wir vorher ab. Für das Ganze, also in den Raum gehen, ein bisschen Dampf aus den Kindern lassen, hinsetzen, vielleicht eine "Herzchenrunde", wie es den Kindern geht, besagtem Input, vielleicht ein paar Knabbereien und Gebastel haben wir eine Stunde Zeit. Mir ist das immer zu knapp. Ich bräuchte einen halben Tag, wäre danach zwar für einen ganzen weiteren Tag außer Gefecht, hätte mich aber möglicherweise "ausgebastelt".
Wir hatten also nichts vorbereitet.
Die Kinder saßen im Kreis und ich erklärte, dass wir also gleich basteln werden, und das erste Kind fragte gleich: "Was denn?" und ich "Kucken wir mal!" Ich mag das, wenn nicht alles geplant ist. Wenn Raum ist für Unerwartetes. Keine Vorgaben, keine Ausschneideschablonen, Platz für Kreativität, buntes Papier, Schere und los.
Ein Kind überlegte laut, wie so ein "Kucken wir mal" wohl aussieht, da fiel mir noch ein, dass ja gerade -- "Weiß einer von euch, wie der Feiertag heißt?"
"Pfingsten!", das wussten alle. "Und was ist Pfingsten?"
Da gab es verschiedene Ansichten, zum Beispiel Geburtstag von der Kirche, da ist Jesus in den Himmel gefahren, sowas wie Ostern und einige andere Ideen.
Ich habe es rasend schnell zusammen gefasst -- Kunststück, ich hatte es im Freitagsgodi noch gehört: Jesus ist Ostern gekreuzigt worden und auferstanden, und danach ist er bei den Jüngern gewesen und hat ihnen viele Sachen erklärt, die er vorher auch schon mal gesagt oder getan hatte. Und dann war Himmelfahrt, da ist er in den Himmel abgedüst, und hat den Jüngern versprochen: Bald kommt eine Kraft, ein Geist, der immer bei euch ist und der euch meine Worte übersetzt. Und das ist Pfingsten passiert. Der Heilige Geist, so wird er genannt, rauschte in die Leute rein und auf ihren Köpfen konnte dann jeder wie Feuerflammen sehen.
So ungefähr:
Nein, die haben nicht echt gebrannt, sondern in der Bibel steht WIE Feuerflammen.
Natürlich haben wir auch andere Sachen mit den Klammern gemacht.
Ich wollte eigentlich auch einen Wetterfrosch wie die Smoorkinder machen, aber die Bastelei war schon zu einem ausgewachsenen Drunter und Drüber geworden -- der Nachteil daran, wenn man die Zügel so locker lässt. Der einzige.
Weil ich spontan bin (wenn ich nicht gerade blockiert bin, aber wie gesagt ist das ja nicht mein Normalzustand), sagte ich zu.
Ein Kigo läuft so ab: wir sind zu zweit und haben zwischen 5 und 15 Kinder im Alter von 4 bis 9 Jahren da. (Es gibt natürlich noch eine Gruppe für jüngere Kinder und eine für ältere, aber ich bin bei den mittleren, die gefallen mir am besten.)
Der Mitmacher hat einen kurzen Input vorbereitet und meine Bastelei schließt sich dann thematisch daran an. Oder sie schließt sich nicht an. Das sprechen wir vorher ab. Für das Ganze, also in den Raum gehen, ein bisschen Dampf aus den Kindern lassen, hinsetzen, vielleicht eine "Herzchenrunde", wie es den Kindern geht, besagtem Input, vielleicht ein paar Knabbereien und Gebastel haben wir eine Stunde Zeit. Mir ist das immer zu knapp. Ich bräuchte einen halben Tag, wäre danach zwar für einen ganzen weiteren Tag außer Gefecht, hätte mich aber möglicherweise "ausgebastelt".
Wir hatten also nichts vorbereitet.
Die Kinder saßen im Kreis und ich erklärte, dass wir also gleich basteln werden, und das erste Kind fragte gleich: "Was denn?" und ich "Kucken wir mal!" Ich mag das, wenn nicht alles geplant ist. Wenn Raum ist für Unerwartetes. Keine Vorgaben, keine Ausschneideschablonen, Platz für Kreativität, buntes Papier, Schere und los.
Ein Kind überlegte laut, wie so ein "Kucken wir mal" wohl aussieht, da fiel mir noch ein, dass ja gerade -- "Weiß einer von euch, wie der Feiertag heißt?"
"Pfingsten!", das wussten alle. "Und was ist Pfingsten?"
Da gab es verschiedene Ansichten, zum Beispiel Geburtstag von der Kirche, da ist Jesus in den Himmel gefahren, sowas wie Ostern und einige andere Ideen.
Ich habe es rasend schnell zusammen gefasst -- Kunststück, ich hatte es im Freitagsgodi noch gehört: Jesus ist Ostern gekreuzigt worden und auferstanden, und danach ist er bei den Jüngern gewesen und hat ihnen viele Sachen erklärt, die er vorher auch schon mal gesagt oder getan hatte. Und dann war Himmelfahrt, da ist er in den Himmel abgedüst, und hat den Jüngern versprochen: Bald kommt eine Kraft, ein Geist, der immer bei euch ist und der euch meine Worte übersetzt. Und das ist Pfingsten passiert. Der Heilige Geist, so wird er genannt, rauschte in die Leute rein und auf ihren Köpfen konnte dann jeder wie Feuerflammen sehen.
So ungefähr:
Nein, die haben nicht echt gebrannt, sondern in der Bibel steht WIE Feuerflammen.
Natürlich haben wir auch andere Sachen mit den Klammern gemacht.
Ich wollte eigentlich auch einen Wetterfrosch wie die Smoorkinder machen, aber die Bastelei war schon zu einem ausgewachsenen Drunter und Drüber geworden -- der Nachteil daran, wenn man die Zügel so locker lässt. Der einzige.
Sonntag, 4. Juni 2017
Mutig am Beetrand
Christina steht seit Tagen mutig am Beckenrand. Das hat mit Selbstannahme zu tun und anderen Dingen, lies es selbst. Mein aktuelles Problem ist nicht mangelnde Selbstannahme, sondern ein Mangel an Entschlussfreude. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, tu ich erst dies und dann das oder wäre es andersrum klüger? Und so tue ich im schlechtesten Fall gar nichts -- im zweitschlechtesten fange ich dies an und wechsle dann zu jenem und habe hinterher zwei Baustellen und keine beendet.
Und dann die Risiken, die es zu bedenken gibt! Furchtbar viele Dinge könnten passieren, wenn ich mich so oder so entscheide! Das blockiert mich zusätzlich.
(Ich würde hier kein Wort darüber verlieren, wenn es immer so wäre, mitnichten!; der Zustand nervt mich total, weil mir die Zeit wegrennt.)
Am vergangenen Wochenende weilte ich in einem Tal bei Schalkau und unternahm einen Waldspaziergang. Beim Aufstieg auf den Berg kam ich an einem Waldweg vorbei, der sich an der Flanke des Berges talwärts wand.
Gott meinte: "da kannst du ja dann beim Rückweg hergehen."
Normalerweise finde ich unbekannte Wege sehr interessant, aber diesmal hatte ich nur ein abweisendes Argument parat: "Und wenn da Brennnesseln stehen? Ich hab ne kurze Hose an!"
Ich ging weiter den Berg hoch und als ich genug aus der Puste war, setzte ich mich auf den Weg und trank das gute Thüringer Leitungswasser. Es war wunderschön.
Und der Gott des Friedens gab keine Ruhe: "Dieser Weg da unten…"
"Ich habe dir meine Meinung dazu gesagt!", torpedierte ich das Gespräch.
Und dann fing er an mir zu sagen, wie doof er das findet, dass ich so vorsichtig geworden bin und mich nichts mehr traue und überhaupt keine Lust mehr auf Abenteuer mit ihm habe und dass es ihm langweilig ist mit mir, und zum Kuckuck noch mal, auf dem Weg zum Paradies könnten auch Brennnesseln wachsen, verzichtest du dann aufs Paradies?!
Ich habe mein Wasser ausgetrunken und bin wieder vom Berg runter gegangen und in besagten Waldweg rein.
Brennnesseln gab es, aber ich konnte ihnen ausweichen. Ein handfestes Wunder habe ich erlebt, aber das erzähl ich dir vielleicht ein andermal.
Gestern Abend war ich noch im Garten zum Gießen und schaute im Gewächshaus auf die große Pflanzkiste, in der seit geraumer Zeit die Zucchinis, Gurken und Kürbisse sitzen und von Mal zu Mal größer und unzufriedener werden.
Aber ich kann sie nicht auspflanzen, draußen lauern die Schnecken und fressen alles weg!
Du musst! Du kannst sie nicht in den Töpfchen sitzen lassen und dann erwarten, dass sie schön groß werden und Frucht bringen!
Ich glaube, ein kleines Bisschen der Paradiesweg-Lektion habe ich begriffen. Ich habe mich mutig an den Beetrand gehockt und sie alle eingepflanzt und Begrüßungsdrinks mit der Gießkanne ausgegeben, Stöckchen in die Erde gesteckt, damit sie nicht umkippen, Pflanzsegen ausgesprochen und Schneckenkorn gestreut …
… und den Schöpfer gebeten, seinen Schnecken auszurichten, dass sie meinen Garten verschonen sollen.
Und dann die Risiken, die es zu bedenken gibt! Furchtbar viele Dinge könnten passieren, wenn ich mich so oder so entscheide! Das blockiert mich zusätzlich.
(Ich würde hier kein Wort darüber verlieren, wenn es immer so wäre, mitnichten!; der Zustand nervt mich total, weil mir die Zeit wegrennt.)
Am vergangenen Wochenende weilte ich in einem Tal bei Schalkau und unternahm einen Waldspaziergang. Beim Aufstieg auf den Berg kam ich an einem Waldweg vorbei, der sich an der Flanke des Berges talwärts wand.
Gott meinte: "da kannst du ja dann beim Rückweg hergehen."
Normalerweise finde ich unbekannte Wege sehr interessant, aber diesmal hatte ich nur ein abweisendes Argument parat: "Und wenn da Brennnesseln stehen? Ich hab ne kurze Hose an!"
Ich ging weiter den Berg hoch und als ich genug aus der Puste war, setzte ich mich auf den Weg und trank das gute Thüringer Leitungswasser. Es war wunderschön.
Und der Gott des Friedens gab keine Ruhe: "Dieser Weg da unten…"
"Ich habe dir meine Meinung dazu gesagt!", torpedierte ich das Gespräch.
Und dann fing er an mir zu sagen, wie doof er das findet, dass ich so vorsichtig geworden bin und mich nichts mehr traue und überhaupt keine Lust mehr auf Abenteuer mit ihm habe und dass es ihm langweilig ist mit mir, und zum Kuckuck noch mal, auf dem Weg zum Paradies könnten auch Brennnesseln wachsen, verzichtest du dann aufs Paradies?!
Ich habe mein Wasser ausgetrunken und bin wieder vom Berg runter gegangen und in besagten Waldweg rein.
Brennnesseln gab es, aber ich konnte ihnen ausweichen. Ein handfestes Wunder habe ich erlebt, aber das erzähl ich dir vielleicht ein andermal.
Gestern Abend war ich noch im Garten zum Gießen und schaute im Gewächshaus auf die große Pflanzkiste, in der seit geraumer Zeit die Zucchinis, Gurken und Kürbisse sitzen und von Mal zu Mal größer und unzufriedener werden.
Zustand der Gesellschaft am 20.Mai |
Du musst! Du kannst sie nicht in den Töpfchen sitzen lassen und dann erwarten, dass sie schön groß werden und Frucht bringen!
Ich glaube, ein kleines Bisschen der Paradiesweg-Lektion habe ich begriffen. Ich habe mich mutig an den Beetrand gehockt und sie alle eingepflanzt und Begrüßungsdrinks mit der Gießkanne ausgegeben, Stöckchen in die Erde gesteckt, damit sie nicht umkippen, Pflanzsegen ausgesprochen und Schneckenkorn gestreut …
… und den Schöpfer gebeten, seinen Schnecken auszurichten, dass sie meinen Garten verschonen sollen.
Freitag, 2. Juni 2017
Täglich grüßt das Trumpeltier
Klimaschutz geht uns alle an. Nur gemeinsam können wir unseren blauen Planeten so erhalten, wie er ist.
Aber nur weil der Wüterich von Washington der Klimakonferenz gekündigt hat, dürfen wir übrige den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken. Wer weiß, wem er als nächstes kündigt? Wollen wir das erst abwarten?
Den Sand aus den Ohren geschüttelt und die Ärmel hochgekrempelt!
Ans Werk! Es gibt jede Menge zu tun!
Aber nur weil der Wüterich von Washington der Klimakonferenz gekündigt hat, dürfen wir übrige den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken. Wer weiß, wem er als nächstes kündigt? Wollen wir das erst abwarten?
Den Sand aus den Ohren geschüttelt und die Ärmel hochgekrempelt!
Ans Werk! Es gibt jede Menge zu tun!
Donnerstag, 1. Juni 2017
Safri Trio
Der Unterschied zu sonst: ich suchte nicht was ganz anderes.
So kann man einen neuen Monat doch gut anfangen!