Mit halber Aufmerksamkeit hörte Nano der lustigen Unterhaltung von Lutz, Henning und Chlodwig zu und schaute zum Lagerfeuer, wo seine Mutter auf einem Schemel saß und in einem Kessel rührte. Sie nickte ihm zu, stand auf und ging in ihr Zelt. Mit einem verschlossenen Tongefäß kam sie wieder und stellte den Topf zu ihnen auf den Tisch. Nano nahm den Deckel ab und sagte erfreut: „Oh, Honigkuchen. Alle für mich?“
„Du bist der verfressenste Idealist, den ich kenne“, rügte Chlodwig und kaute schon, bevor Nano nur einmal hatte zulangen können. „Schlimmer als mein Pferd.“
Henning verteidigte ihn. „Sei lieb zu unserem Held, ja?“ Dabei streichelte er seinem Schützling über den Kopf. „Ihm sieht man wenigstens nicht an, dass er isst wie dein Pferd“, spielte er auf des Ritters wachsende Leibesfülle an.
„Was soll das denn heißen?!“, fuhr der auf. „Willst du damit etwa behaupten, ich hätte zugenommen?“ Schnaubend nahm er noch einen Kuchen. „Wir können ja mal deine Frau fragen, ob etwas Wahres an deinen Beschuldigungen ist, sie kennt mich schon lange!“
Edelgard lachte. Chlodwig der Starke hieß eigentlich nicht so, weil er ein starker Esser war. Er sollte sich vielleicht bald einen anderen Beinamen (oder ein besser durchdachtes Ernährungskonzept) zulegen, fand sie, sonst wurde er zu einer komischen Erscheinung. „Solange du nicht dicker bist als der, der dich des Dickseins beschuldigt, kann es so wild nicht sein.“
Henning schrie empört auf, „Weib, du schläfst nächste Nacht auf dem Boden!“
„Ach, sei still, Mann“, winkte sie ab. „Ich schlafe sowieso auf dem Boden. So miserabel, wie du dieses Zelt eingerichtet hast, bleibt einem nicht viel anderes übrig.“
…
ich hatte eine bestimmte Szene im Kopf und zum Abgleich musste ich sie wiederfinden -- was jetzt dazu führt, dass ich die ganze Geschichte noch mal lese.
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Freitag, 23. Februar 2018
Montag, 19. Februar 2018
…intime Handlung zwischen Körper, Geist und…
Sie trat hinaus auf die kleine Lichtung und blieb staunend stehen.
Etwas Vergleichbares hatte sie noch nie gesehen. Nano tanzte einen so herrlichen wie barbarischen Tanz. Herrlich, weil er sich so geschmeidig bewegte, so langsam und überlegt. Barbarisch, weil gerade die Langsamkeit seiner Bewegungen mit der schweren Waffe einmal mehr zeigte, wie vollkommen seine Körperbeherrschung war.
Nach einer Weile hielt er inne und blieb mit dem Rücken zu ihr stehen. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn ihn niemand beobachtet hätte. Sein langsames Fechten war eine intime Handlung zwischen Körper, Geist und Schwert; da sollte keiner zuschauen. Aber da sie ihn nun mal aufgestöbert hatte, sagte er schwer atmend und ohne sich zu ihr umzudrehen: „Du kannst ruhig näher kommen.“
Gesine klatschte begeistert in die Hände, aber weil es ein zu lautes Geräusch für diese Lichtung war, hörte sie wieder damit auf. „Es war sehr schön“, sagte sie dann.
„Schön, wenn es dir gefallen hat“ Noch immer außer Atem kam er nun auf sie zu. „Was machst du hier? Warum bist du nicht bei den anderen im „Roten Baum“?“
„Ach…“, sie seufzte. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen, ganz fest, und ihn nie wieder losgelassen; ihn, der so viel für sie getan hatte, früher, immer. Stets war er für sie da gewesen, schon lange, bevor Gereon ins Dorf gekommen war. Aber sie fürchtete, dass er das erst recht verkehrt auffassen könnte. Doch weil sie immer (und über alles) mit ihm hatte reden können, erklärte sie ihm den inneren Widerspruch.
Nano nickte und nahm sie seinerseits wortlos in den Arm. Ganz lange hielt er sie fest, und sie schmiegte sich trotz seiner von Schweiß nassen Brust an ihn. Er führte sie zum Stamm einer alten, vor kurzem umgestürzten Buche, die auf der Lichtung lag. Der Mond schien auf die silbergraue, glatte Rinde und ließ den Baum so frisch aussehen als lebe er fort.
Etwas Vergleichbares hatte sie noch nie gesehen. Nano tanzte einen so herrlichen wie barbarischen Tanz. Herrlich, weil er sich so geschmeidig bewegte, so langsam und überlegt. Barbarisch, weil gerade die Langsamkeit seiner Bewegungen mit der schweren Waffe einmal mehr zeigte, wie vollkommen seine Körperbeherrschung war.
Nach einer Weile hielt er inne und blieb mit dem Rücken zu ihr stehen. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn ihn niemand beobachtet hätte. Sein langsames Fechten war eine intime Handlung zwischen Körper, Geist und Schwert; da sollte keiner zuschauen. Aber da sie ihn nun mal aufgestöbert hatte, sagte er schwer atmend und ohne sich zu ihr umzudrehen: „Du kannst ruhig näher kommen.“
Gesine klatschte begeistert in die Hände, aber weil es ein zu lautes Geräusch für diese Lichtung war, hörte sie wieder damit auf. „Es war sehr schön“, sagte sie dann.
„Schön, wenn es dir gefallen hat“ Noch immer außer Atem kam er nun auf sie zu. „Was machst du hier? Warum bist du nicht bei den anderen im „Roten Baum“?“
„Ach…“, sie seufzte. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen, ganz fest, und ihn nie wieder losgelassen; ihn, der so viel für sie getan hatte, früher, immer. Stets war er für sie da gewesen, schon lange, bevor Gereon ins Dorf gekommen war. Aber sie fürchtete, dass er das erst recht verkehrt auffassen könnte. Doch weil sie immer (und über alles) mit ihm hatte reden können, erklärte sie ihm den inneren Widerspruch.
Nano nickte und nahm sie seinerseits wortlos in den Arm. Ganz lange hielt er sie fest, und sie schmiegte sich trotz seiner von Schweiß nassen Brust an ihn. Er führte sie zum Stamm einer alten, vor kurzem umgestürzten Buche, die auf der Lichtung lag. Der Mond schien auf die silbergraue, glatte Rinde und ließ den Baum so frisch aussehen als lebe er fort.
Donnerstag, 8. Februar 2018
alle krank, und ich?
Tine war krank, bei Veronika die ganze Familie -- wenn ich das lese, fällt mir auf einmal auf, dass ich ja gar nicht krank war (wobei ich im letzten halben Jahr auch genug krank fürs restliche Leben gewesen bin, find ich!).
Ich bin gerannt.
Also nicht wirklich gerannt, aber ich hab mich sehr viel bewegt. Und dabei Arbeitsklamotten getragen mit Erde dran.
Die Arbeit in der Gärtnerei hat wieder angefangen und derzeit läuft die Saisonvorbereitung. Gewächshäuser ordnen, überall putzen und fegen und Spinnenweben entfernen, denn junge Pflänzchen sind empfindlich wie neue Babys. Die wollen es bitteschön sauber haben.
Übrigens jammern die Kranken darüber, dass der Winter so finster sei und so lang und überhaupt. Auch das fiel mir gerade auf: mein Winter ist alles andere als finster. Die Sonne scheint (auch wenn sie erst kurz vor neun über den Hügel gekrochen kommt und danach nur im Farbton neapelgelb vom Himmel blickt), und selbst wenn Wolken zwischen uns sind, ist es hell. Viel zu hell für eine Winterdepression.
Samstags mach ich dann nicht viel anderes, nur ohne Chef. Ich schreddere, was Friederike runtergeschmissen hat und verteile es auf meine Gartenpfade, ich weine über die Schäden, die sie an meinem Gewächshäuschen hinterlassen hat und freue mich auf die nächsten Gartenwochen und -monate. Am 2.2. habe ich Paprika gesät (in der Küche auf der Fensterbank, die sehen nichts vom Winter!) und mich gegen Tomaten entschieden. Und natürlich, ich konnte ja nicht anders, endlich noch mal eine Helleborus gekauft. Sie hieß "Frühlingsrose" in dem Geschäft. Weder Frühling noch Rose, aber nu gut. Irgendwie muss dem Kunden ja klar gemacht werden, dass er sowas braucht. Bei mir hats geklappt. Sie wird unter der Blutpflaume stehen und es gut haben.
Ich möchte übrigens ein neues altes Gewächshaus haben, mit noch klaren Doppelstegplatten und im gleichen kleinen Format. Wenn es das erfordert, werde ich ihm ein Fundament betonieren.
Falls du sowas abzugeben hast, danke ich für jeden Hinweis.
Ich bin gerannt.
Also nicht wirklich gerannt, aber ich hab mich sehr viel bewegt. Und dabei Arbeitsklamotten getragen mit Erde dran.
Die Arbeit in der Gärtnerei hat wieder angefangen und derzeit läuft die Saisonvorbereitung. Gewächshäuser ordnen, überall putzen und fegen und Spinnenweben entfernen, denn junge Pflänzchen sind empfindlich wie neue Babys. Die wollen es bitteschön sauber haben.
Übrigens jammern die Kranken darüber, dass der Winter so finster sei und so lang und überhaupt. Auch das fiel mir gerade auf: mein Winter ist alles andere als finster. Die Sonne scheint (auch wenn sie erst kurz vor neun über den Hügel gekrochen kommt und danach nur im Farbton neapelgelb vom Himmel blickt), und selbst wenn Wolken zwischen uns sind, ist es hell. Viel zu hell für eine Winterdepression.
Samstags mach ich dann nicht viel anderes, nur ohne Chef. Ich schreddere, was Friederike runtergeschmissen hat und verteile es auf meine Gartenpfade, ich weine über die Schäden, die sie an meinem Gewächshäuschen hinterlassen hat und freue mich auf die nächsten Gartenwochen und -monate. Am 2.2. habe ich Paprika gesät (in der Küche auf der Fensterbank, die sehen nichts vom Winter!) und mich gegen Tomaten entschieden. Und natürlich, ich konnte ja nicht anders, endlich noch mal eine Helleborus gekauft. Sie hieß "Frühlingsrose" in dem Geschäft. Weder Frühling noch Rose, aber nu gut. Irgendwie muss dem Kunden ja klar gemacht werden, dass er sowas braucht. Bei mir hats geklappt. Sie wird unter der Blutpflaume stehen und es gut haben.
Ich möchte übrigens ein neues altes Gewächshaus haben, mit noch klaren Doppelstegplatten und im gleichen kleinen Format. Wenn es das erfordert, werde ich ihm ein Fundament betonieren.
Falls du sowas abzugeben hast, danke ich für jeden Hinweis.