Sonntag, 15. Dezember 2013

Weihnachtsstimmung

Bist du denn schon in Weihnachtsstimmung, werde ich diesertage zunehmend gefragt.
Nein, sage ich.
Ja!, sage ich! Seit August! Im August haben wir bei Firma K. angefangen, den Weihnachtsmarkt vorzubereiten. Palettenweise Kartons ausgepackt und den ganzen Krempel überwiegend farblich sortiert auf Karren gepackt. (Genau. Wie letztes Jahr auch.)

Diese Weihnachtsstimmung war schon immer ein sehr abstraktes Dings für mich, ich kann mich nach Vollendung meiner Kindheit nicht erinnern, sie je gehabt zu haben.
Manchmal, kurz in der Kirche oder ein Anflug davon irgendwo zwischendrin.
Vor Vollendung der Kindheit, also als ich noch eins war, habe ich ebenfalls keine Weihnachtsstimmung in den Gefühlsmemoiren notiert, denn damals gab es so einen Quatsch vermutlich noch nicht. Entweder es war -- bald -- Weihnachten, dann hat man sich drauf gefreut, oder es war eine andere Jahreszeit.

Bei Firma K. steht die nächste Jahreszeit schon in den Startlöchern.
Und wir packen auch schon Frühjahrsdeko aus.
Wundert es dich, dass in meiner Wohnung beharrlich an der Herbstdeko festgehalten wird?
Seit zwei Wochen nehme ich mir vor, die laubgesägten Herbstblätter und Pilzchen und Äpfelchen abzunehmen und die Sträußchen am Treppengeländer und die Laternchen und Scheinquitten einzusammeln.
Und Sterne aufzuhängen, große aus Papier und kleine aus Filz, die Krippe aufzubauen, Engel in allen Formen zu verteilen, Kerzenständer hervorzuholen und so weiter.
Ich mag all diese schönen Sachen und Sächelchen nicht mehr angucken, die sich in meiner Weihnachtsdekokiste angesammelt haben.
Und ich kaufe keinen Baum, keinen Azwenzkranz, keine Nordmannzweige für die Bodenvase.
Ich habe mir ein Bündel Barbarazweige geholt.
Und den Weihnachtsstern entsorgt.

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