Es ist nicht meine LOVEmber-Aktion, und somit bin ich auch nicht für die Aufgabenliste verantwortlich. Und somit kann ich mitmachen, muss aber nicht :-)
Das eine oder andere Thema werd ich wohl meist tagesaktuell bearbeiten.
Morgen, also morning … nee, das heißt "tomorrow" bei den Engländern. Ach, da fällt mir schon was ein.
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Montag, 31. Juli 2017
Sonntag, 30. Juli 2017
Ist gehen gesund?
Man kann -- wie immer -- geteilter Meinung sein. Auch was die Nebenwirkungen und etwaig bestehende Zusammenhänge betrifft.
Aber kann es Zufall sein, dass hier drei von vier Artikeln hintereinander mit der selben Art Fortbewegung zu tun haben? Sehr seltsam. Ich geh mal lieber raus.
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p.s.: liebe rp! seid gnädig zum S. Der Offiziersanwärter hat ein Recht darauf!
beide Screenshots aus RP-Online/Panorama |
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p.s.: liebe rp! seid gnädig zum S. Der Offiziersanwärter hat ein Recht darauf!
Samstag, 29. Juli 2017
Ich hol dich da raus, Baby!
Die Hortensie vorm Haus hatte ich irgendwann nach 2012 bei einem Freund "gerettet" (vor besagtem Freund gerettet) und sie dankte es mir, indem sie wuchs und groß wurde und reich blühte und sich dabei nicht auf eine Farbe beschränkte.
Im Herbst jeden zweiten Jahres habe ich sie gründlich gestutzt, damit sie kompakt wächst. Ich schätze es überhaupt nicht, wenn Hortensien -- solche im Kübel erst recht -- so spillerig sind. Darum gab es alle zwei Jahre eine überaus reichliche Blüte und in den anderen Jahren ein übersichtliches Angebot.
Wenn man um die Gründe weiß, ist das kein Grund zu meckern.
Gestern hat sie mir gesagt, dass sie den Kübel gerne verlassen würde. Er ist so klein auf einmal, meinte sie. So eng. Du hast ja letzten Herbst noch neue Erde rein getan, das war gut, aber trotzdem. Darf ich bitte die erste Hortensie in deinem Garten sein?
Na klar, sagte ich.
Das tolle an dieser Übereinkunft ist, dass ich jetzt eine neue mittelgroße Hortensie kaufen darf, oder zwei kleine, was dann idealerweise zwei unterschiedliche Farben wären, damit es wieder Farbwunder zu bestaunen gibt oder "eine" Hortensie, die zweifarbig blüht.
Im Herbst jeden zweiten Jahres habe ich sie gründlich gestutzt, damit sie kompakt wächst. Ich schätze es überhaupt nicht, wenn Hortensien -- solche im Kübel erst recht -- so spillerig sind. Darum gab es alle zwei Jahre eine überaus reichliche Blüte und in den anderen Jahren ein übersichtliches Angebot.
Wenn man um die Gründe weiß, ist das kein Grund zu meckern.
Gestern hat sie mir gesagt, dass sie den Kübel gerne verlassen würde. Er ist so klein auf einmal, meinte sie. So eng. Du hast ja letzten Herbst noch neue Erde rein getan, das war gut, aber trotzdem. Darf ich bitte die erste Hortensie in deinem Garten sein?
Na klar, sagte ich.
Das tolle an dieser Übereinkunft ist, dass ich jetzt eine neue mittelgroße Hortensie kaufen darf, oder zwei kleine, was dann idealerweise zwei unterschiedliche Farben wären, damit es wieder Farbwunder zu bestaunen gibt oder "eine" Hortensie, die zweifarbig blüht.
Freitag, 28. Juli 2017
Penna, glaub ich. Müssense einfach mal guggeln
Seit das Osterglockenfest in meinem Fensterkasten vorbei ist, suche ich nach dieser "Name-vergessen-Blume", die mir (und den zahlreichen Insekten) ja letztes Jahr so viel Freude gemacht hatte.
Aber such mal nach einer Blume, deren Namen du vergessen hast, das ist ein bisschen schwierig!
Neulich habe ich dann, weil der Sommer voranschritt und die beiden anderen Blümchen im Kasten (weiterhin die annähernd hundertjährige Campanula, die da immer sitzt und erneut eine Calibrachoa, dieses Jahr nur in lillla und gelb) [ja, man hat mir mal gesagt, dass lilla mit nur einem L in der Mitte geschrieben wird, aber ich finde das widernatürlich] … ähm, also die beiden anderen Blümchen im Kasten verlangten nach Vollendung.
Da nahm ich eine Angelonia, weil sie farblich zu den beiden anderen passte.
Leider ging sie nach einer Woche ein, ich weiß nicht warum.
Ich also wieder los, im Baumarkt Salvia nemorosa gesehen, farblich passend. Gesagt, getan, gekauft, "wenn die dann verblüht ist, kommt sie in den Garten, da wollte ich sowieso eine haben".
Bereits nach ein paar Tagen hörte sie auf zu blühen.
Grr! Was ist denn dieses Jahr los mit den Blümelein?
Aber heute, als der Kaufauftrag mal wieder ganz anders lautete, da fand ich SIE.
Überhaupt nicht farblich passend, aber die Richtige!
Wie heißt die da?, frage ich den kompetent aussehenden Herrn hinterm Tresen seines Marktstandes.
Er pustet die Backen auf und vernuschelt irgendwas, das mit Pen- anfängt, es könnte genauso gut Pennsylvania, Penner-unter-der-Brücke oder Pendovski sein, und rät mir "Müssense einfach mal guggeln."
Ha! Täglich grüßt die Pflanze ohne Namen!
Ich habe geguggelt nach "Blume kleine rote Blüten" (hauptsächlich Rosen und tätowierte Damenschultern), "Pflanze kleine rote Sternchen" (klein! nein, keine Bougainvillea! Rot, zum Kuckuck, das ist blau!) und weil der Verkäufer es gesagt hatte, auch nach "Pflanze arabische Halbinsel rote Sternchen", "Zimmerpflanze kleine Sternchen" und einiges mehr, das Ergebnis war irreführend. Wenn ich Campanula finden will, geb ich doch "Campanula" ins Suchfeld ein und nicht so ein Kauderwelsch! (Pardon, Volker)
Die Bildersuche hats schließlich gewusst.
Botanische Namen sind oft selbsterklärend.
Man muss sie nur wissen.
Aber such mal nach einer Blume, deren Namen du vergessen hast, das ist ein bisschen schwierig!
Neulich habe ich dann, weil der Sommer voranschritt und die beiden anderen Blümchen im Kasten (weiterhin die annähernd hundertjährige Campanula, die da immer sitzt und erneut eine Calibrachoa, dieses Jahr nur in lillla und gelb) [ja, man hat mir mal gesagt, dass lilla mit nur einem L in der Mitte geschrieben wird, aber ich finde das widernatürlich] … ähm, also die beiden anderen Blümchen im Kasten verlangten nach Vollendung.
Da nahm ich eine Angelonia, weil sie farblich zu den beiden anderen passte.
Leider ging sie nach einer Woche ein, ich weiß nicht warum.
Ich also wieder los, im Baumarkt Salvia nemorosa gesehen, farblich passend. Gesagt, getan, gekauft, "wenn die dann verblüht ist, kommt sie in den Garten, da wollte ich sowieso eine haben".
Bereits nach ein paar Tagen hörte sie auf zu blühen.
Grr! Was ist denn dieses Jahr los mit den Blümelein?
Aber heute, als der Kaufauftrag mal wieder ganz anders lautete, da fand ich SIE.
Überhaupt nicht farblich passend, aber die Richtige!
Wie heißt die da?, frage ich den kompetent aussehenden Herrn hinterm Tresen seines Marktstandes.
Er pustet die Backen auf und vernuschelt irgendwas, das mit Pen- anfängt, es könnte genauso gut Pennsylvania, Penner-unter-der-Brücke oder Pendovski sein, und rät mir "Müssense einfach mal guggeln."
Ha! Täglich grüßt die Pflanze ohne Namen!
Ich habe geguggelt nach "Blume kleine rote Blüten" (hauptsächlich Rosen und tätowierte Damenschultern), "Pflanze kleine rote Sternchen" (klein! nein, keine Bougainvillea! Rot, zum Kuckuck, das ist blau!) und weil der Verkäufer es gesagt hatte, auch nach "Pflanze arabische Halbinsel rote Sternchen", "Zimmerpflanze kleine Sternchen" und einiges mehr, das Ergebnis war irreführend. Wenn ich Campanula finden will, geb ich doch "Campanula" ins Suchfeld ein und nicht so ein Kauderwelsch! (Pardon, Volker)
Die Bildersuche hats schließlich gewusst.
pentas lanceolata
Pentas, weil es fünf Blütenblätter sind, lanceolata, weil die Blätter so schön spitz sind wie ein Lanzenblatt.Botanische Namen sind oft selbsterklärend.
Man muss sie nur wissen.
Dienstag, 25. Juli 2017
Was hast du heute gelernt?
Weil der Abfluss der Waschmaschine verstopft ist, fahre ich mit meiner Buntwäsche zu Familie R, wo ich auch gleich zum Mittagessen eingeladen werde. Bis das soweit ist, unterhalte ich mich mit den Kindern A (10) und B (7).
"Papa weiß alles", sagt A.
"Alles ist ne ganze Menge", gebe ich zu bedenken.
"Doch, der weiß alles", ist B sicher. "Du bist auch schon groß, weißt du auch alles?"
"Nein", gebe ich ehrlich zu (diese Bescheidenheit!), "ich lern jeden Tag noch was. Manche Sachen vergess ich gleich wieder, andere bleiben drin in meinem Kopf."
"Was hast du heute gelernt?", will A wissen.
"Dass der Härtegrad von Schrauben nachlässt, wenn man sie verzinkt."
"Warum musst du sowas wissen?", fragt B.
"Keine Ahnung, aber es kann ja mal sein, dass man es wissen muss, und dann weiß ich es."
"Und wo lernst du sowas?", will der Papa wissen.
"Eben war ich im Werkzeugfachmarkt, da hab ich einem Gespräch zugehört."
"Papa weiß alles", sagt A.
"Alles ist ne ganze Menge", gebe ich zu bedenken.
"Doch, der weiß alles", ist B sicher. "Du bist auch schon groß, weißt du auch alles?"
"Nein", gebe ich ehrlich zu (diese Bescheidenheit!), "ich lern jeden Tag noch was. Manche Sachen vergess ich gleich wieder, andere bleiben drin in meinem Kopf."
"Was hast du heute gelernt?", will A wissen.
"Dass der Härtegrad von Schrauben nachlässt, wenn man sie verzinkt."
"Warum musst du sowas wissen?", fragt B.
"Keine Ahnung, aber es kann ja mal sein, dass man es wissen muss, und dann weiß ich es."
"Und wo lernst du sowas?", will der Papa wissen.
"Eben war ich im Werkzeugfachmarkt, da hab ich einem Gespräch zugehört."
Was hast du heute gelernt?
Sonntag, 23. Juli 2017
Durchblick
Junge, 9 Jahre alt, beim Lesen eines wenig kindgerechten Textes.
Mama, was heißt Hü…ner…bürste?
Mama, erstaunt, ohne Sicht auf den Text: Steht da wirklich Hühnerbürste?
Junge, liest neu: Hü…ner…br…rrüss…tig. Hühnerbr…rüsstig. Hühnerbrüstig? Was ist das, Mama?
Mama: Na ja, überleg doch mal, wie so ein Huhn aussieht. Was für eine Brust hat das?
Junge: Mama! Ein Huhn hat überhaupt keine Brust, das ist doch kein Säugetier!
Klar erkannt, oder?
Mama, was heißt Hü…ner…bürste?
Mama, erstaunt, ohne Sicht auf den Text: Steht da wirklich Hühnerbürste?
Junge, liest neu: Hü…ner…br…rrüss…tig. Hühnerbr…rüsstig. Hühnerbrüstig? Was ist das, Mama?
Mama: Na ja, überleg doch mal, wie so ein Huhn aussieht. Was für eine Brust hat das?
Junge: Mama! Ein Huhn hat überhaupt keine Brust, das ist doch kein Säugetier!
Klar erkannt, oder?
Mittwoch, 19. Juli 2017
Puristendusche und Wildtierdiskussion
Auf Borkum in einem eher versteckten Winkel gefunden … da, wo ich auch den Rehbock traf, der mich seltsam anstarrte, etwa ebenso seltsam wie ich ihn anstarrte.
Hinterher dann zu einer Insulanerin: Ihr habt ja sogar Rehe!
Sie: Das ist Damwild. Das gibts seit einigen Jahren wild auf der Insel, weil irgendwelche Tierfreunde das Gatter aufgemacht haben, in dem sie gehalten wurden.
Ich: Ich meine kein Damwild. Es war ein Rehbock.
Sie: Mit so Pünktchen auf dem Rücken? Das ist Damwild.
Ich: Ich weiß, dass Damwild Pünktchen auf dem Rücken hat, und das Tier, das ich gesehen hab, war ein Rehbock. Rotes Fell. Gestänge auf dem Kopf. Kein Geweih. Bei Rehen haben nur die Kitze Pünktchen.
Sie: Da muss ich mal meinen Freund fragen, der ist Jäger.
Vielen Dank, ich hab das verstanden! Festländer haben anscheinend grundsätzlich keine Ahnung.
Hinterher dann zu einer Insulanerin: Ihr habt ja sogar Rehe!
Sie: Das ist Damwild. Das gibts seit einigen Jahren wild auf der Insel, weil irgendwelche Tierfreunde das Gatter aufgemacht haben, in dem sie gehalten wurden.
Ich: Ich meine kein Damwild. Es war ein Rehbock.
Sie: Mit so Pünktchen auf dem Rücken? Das ist Damwild.
Ich: Ich weiß, dass Damwild Pünktchen auf dem Rücken hat, und das Tier, das ich gesehen hab, war ein Rehbock. Rotes Fell. Gestänge auf dem Kopf. Kein Geweih. Bei Rehen haben nur die Kitze Pünktchen.
Sie: Da muss ich mal meinen Freund fragen, der ist Jäger.
Vielen Dank, ich hab das verstanden! Festländer haben anscheinend grundsätzlich keine Ahnung.
Sonntag, 16. Juli 2017
16 am 16ten
Nach den kräftigen Regenfällen vom Dienstag ist mein Wasserfass endlich wieder voll.
700 Liter sind viel und es reicht lange, aber wenn das Ding plötzlich leer ist, guckt man belämmert aus der Gärtnerhose.
Es wird Tomaten geben! Sie sind aber alle noch sehr gut getarnt.
Meine Gurke der Sorte "Türsteher" (eine Schmorgurke) ist da nicht so bescheiden.
Wenn ich sie machen lasse, wie sie will, wird sie vermutlich das ganze Gewächshaus ausfüllen. Ich habe sie vom Dach geholt, damit das Gewicht der Früchte keinen weiteren Schaden anrichtet. (Ich hole sie immer wieder vom Dach. Sie ist sehr wuchsfreudig.) Man kann die Schmorgurke wie Zucchini verarbeiten, aber auch roh essen; die Schale ist härter als bei der Schlangengurke.
Es wird auch "richtige" Zucchini geben, und zwar laut Saatguttütchen ausschließlich gelbe.
In diesem Garten macht jeder, was er will.
Ich auch -- ich habe mir gestern einen Hügel gebaut.
Seit den ersten paar Gartentagen denke ich darüber nach, dass ein Hügel fein wäre, aber woher nehmen, wenn der Garten flach wie ein Tisch ist?
Erdtransporte sind mir zu riskant, wer weiß, welches Unkraut drin steckt? Ich habe Grassoden gestochen und sie aufgeschichtet, das Stück Wiese zwischen Gemüse und Blumenwiese soll ja ohnehin ein Beet werden. Bisher ist der Hügel so um die drei Meter lang, sanft S-förmig geschwungen und ungefähr kniehoch. Er wird noch ein bisschen dicker in der Mitte und vielleicht etwas höher. Im nächsten Frühjahr werden Aubrieta, Phlox subulata und all ihre hübschen Kumpels darauf wachsen. Und vielleicht die Buddleja, die übrigens seit neuestem blüht. Rotviolett. Und eine Hortensie Annabell. Und im Sommer noch andere Stauden. Crocosmia! Und im Herbst auch. Rudbeckia! Und im Winter sicher eine Helleborus oder zwei oder fünf. Schneeglöckchen! Krokusse! Fritillaria! …
Die Liste meiner floralen Begehrlichkeiten ist lang und noch längst nicht komplett.
Nicht so, als hätte ich keine Blumen!
Diese Blumenwiese entzückt mich jedes Mal. Sie ist bunt und hoch und prall -- am vorderen Ende. Am hinteren macht ihr die Blutpflaume zu viel Schatten. Nächstes Jahr wird sich die bunte Gesellschaft in Richtung des Hügels entwickeln.
Nebenan wuchert der Goldfelberich, Lysimachia punctata:
Ich lese gerade, dass er in Gärten und Parks als Zierpflanze kultiviert wird. Bei meinem Vatter nicht: der hat immer zu viel davon, sagt er.
Neben dem Kater, der bevorzugt vor meinen Füßen zusammenbricht, "Streichel mich! Den ganzen Tag hat mich noch niemand gekrault!" habe ich einen weiteren Gartennachbarn kennen gelernt, der auf dem Foto nicht gut zu erkennen ist, obwohl er sich kaum tarnt mit seinem roten Pelz im grünen Haselbusch:
ein Eichhörnchen. Ich habe ihm gute Nachbarschaft gewünscht und mir, dass es keine Zucchini oder Kürbisse mag.
Meine nicht regelkonforme Clivie hat übrigens fertig. Sie war sehr fleißig, an zwei Stängeln (sie hat dann irgendwann doch noch welche gemacht) hatte sie 31 Blüten.
Sie freut sich schon auf den spätherbstlichen Umzug ins Gewächshaus und hofft, dass die Gurke es nicht kaputt macht.
So auch ich.
700 Liter sind viel und es reicht lange, aber wenn das Ding plötzlich leer ist, guckt man belämmert aus der Gärtnerhose.
Es wird Tomaten geben! Sie sind aber alle noch sehr gut getarnt.
Meine Gurke der Sorte "Türsteher" (eine Schmorgurke) ist da nicht so bescheiden.
Wenn ich sie machen lasse, wie sie will, wird sie vermutlich das ganze Gewächshaus ausfüllen. Ich habe sie vom Dach geholt, damit das Gewicht der Früchte keinen weiteren Schaden anrichtet. (Ich hole sie immer wieder vom Dach. Sie ist sehr wuchsfreudig.) Man kann die Schmorgurke wie Zucchini verarbeiten, aber auch roh essen; die Schale ist härter als bei der Schlangengurke.
Es wird auch "richtige" Zucchini geben, und zwar laut Saatguttütchen ausschließlich gelbe.
In diesem Garten macht jeder, was er will.
Ich auch -- ich habe mir gestern einen Hügel gebaut.
in der Stahlhülse vorne links steht sonst das Vogelhäuschen |
Erdtransporte sind mir zu riskant, wer weiß, welches Unkraut drin steckt? Ich habe Grassoden gestochen und sie aufgeschichtet, das Stück Wiese zwischen Gemüse und Blumenwiese soll ja ohnehin ein Beet werden. Bisher ist der Hügel so um die drei Meter lang, sanft S-förmig geschwungen und ungefähr kniehoch. Er wird noch ein bisschen dicker in der Mitte und vielleicht etwas höher. Im nächsten Frühjahr werden Aubrieta, Phlox subulata und all ihre hübschen Kumpels darauf wachsen. Und vielleicht die Buddleja, die übrigens seit neuestem blüht. Rotviolett. Und eine Hortensie Annabell. Und im Sommer noch andere Stauden. Crocosmia! Und im Herbst auch. Rudbeckia! Und im Winter sicher eine Helleborus oder zwei oder fünf. Schneeglöckchen! Krokusse! Fritillaria! …
Die Liste meiner floralen Begehrlichkeiten ist lang und noch längst nicht komplett.
Nicht so, als hätte ich keine Blumen!
mit farblich passendem Insekt |
Nebenan wuchert der Goldfelberich, Lysimachia punctata:
Ich lese gerade, dass er in Gärten und Parks als Zierpflanze kultiviert wird. Bei meinem Vatter nicht: der hat immer zu viel davon, sagt er.
Neben dem Kater, der bevorzugt vor meinen Füßen zusammenbricht, "Streichel mich! Den ganzen Tag hat mich noch niemand gekrault!" habe ich einen weiteren Gartennachbarn kennen gelernt, der auf dem Foto nicht gut zu erkennen ist, obwohl er sich kaum tarnt mit seinem roten Pelz im grünen Haselbusch:
ein Eichhörnchen. Ich habe ihm gute Nachbarschaft gewünscht und mir, dass es keine Zucchini oder Kürbisse mag.
Meine nicht regelkonforme Clivie hat übrigens fertig. Sie war sehr fleißig, an zwei Stängeln (sie hat dann irgendwann doch noch welche gemacht) hatte sie 31 Blüten.
Sie freut sich schon auf den spätherbstlichen Umzug ins Gewächshaus und hofft, dass die Gurke es nicht kaputt macht.
So auch ich.
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Samstag, 15. Juli 2017
Kongopost 101
Rifaim fand seine Retter.
Eine Flüchtlingsfrau unterwegs bei der Rast.
Ihre Kinder und die Fetzen auf dem Körper sind das einzige, was sie besitzt. Jemand hat sie da am Weg getroffen und fotografiert, als sie mit ihren Kindern den Proviant verzehrte.
So ist der kleine Junge, Rifaim, wohl auch mal nach Basankusu gekommen. Aber seine Mama starb da. Rifaim hungerte lange in der Hütte einer alten Frau, die den Jungen aufnahm, aber selbst nichts hatte.
Blaise, katholisch, ist zusammen mit Jerry Mitarbeiter der Diakonie. Er hat seiner Frau Sandrine von Rifaim erzählt, und die hatte Erbarmen, und sie haben den armen Jungen aufgenommen.
Bett, Matte, Kleidung und nötige Medikamente bezahlten sie selbst (Rifaim war ja ganz unterernährt und verdreckt), und ich sorgte dann später für das Schulgeld. Ende April haben sie ihn mit Heft und Stift da zur Schule geschickt. Nun ist er sitzen geblieben und schämt sich. Aber es war ja alles total neu für ihn. Zudem hatten die Lehrer auch noch eine zeitlang gestreikt, weil sie wieder zwei Monate lang überhaupt kein Gehalt bekommen hatten.
Rifaims Lehrer hat gesagt, dass der Junge gar nicht dumm ist, aber mehr Zeit zum Einleben braucht.
Blaise und Jerry wurden wohl irgendwie mal von Richard angesteckt und fingen selbst an, sich auch um bedürftige Alte, Kranke und Waisenkinder zu kümmern. Blaise hat einige Jahre in Mbandaka studiert, fand nachher aber keine Arbeit. So lebt er mit seiner Familie von seinen großen Mais- und Maniokfeldern. Jerry ist Lehrer und baut Gemüse an. Er wohnt mit seiner Frau bei den Altenhütten und kümmert sich darum. Zudem versorgen sie einen Jungen mit Epilepsie. Blaise und Jerry bettelten nie und hatten immer genug, um anderen auch noch etwas abzugeben.
Und weil ich beide schon lange kenne, freute ich mich, beiden ein Fahrrad zu finanzieren, damit sie noch mehr Hilflose besuchen und helfen können. Schön, wenn Glauben, katholisch oder evangelisch, mehr ist, als Predigt hören, singen, beten oder schöne Titel zu haben. Aber die Kirche Christi muss auch unbedingt vielfältig bleiben.
Rifaim fand hier jedenfalls seine Retter.
Eine Flüchtlingsfrau unterwegs bei der Rast.
Ihre Kinder und die Fetzen auf dem Körper sind das einzige, was sie besitzt. Jemand hat sie da am Weg getroffen und fotografiert, als sie mit ihren Kindern den Proviant verzehrte.
So ist der kleine Junge, Rifaim, wohl auch mal nach Basankusu gekommen. Aber seine Mama starb da. Rifaim hungerte lange in der Hütte einer alten Frau, die den Jungen aufnahm, aber selbst nichts hatte.
Blaise, katholisch, ist zusammen mit Jerry Mitarbeiter der Diakonie. Er hat seiner Frau Sandrine von Rifaim erzählt, und die hatte Erbarmen, und sie haben den armen Jungen aufgenommen.
Bett, Matte, Kleidung und nötige Medikamente bezahlten sie selbst (Rifaim war ja ganz unterernährt und verdreckt), und ich sorgte dann später für das Schulgeld. Ende April haben sie ihn mit Heft und Stift da zur Schule geschickt. Nun ist er sitzen geblieben und schämt sich. Aber es war ja alles total neu für ihn. Zudem hatten die Lehrer auch noch eine zeitlang gestreikt, weil sie wieder zwei Monate lang überhaupt kein Gehalt bekommen hatten.
Rifaims Lehrer hat gesagt, dass der Junge gar nicht dumm ist, aber mehr Zeit zum Einleben braucht.
Blaise und Jerry wurden wohl irgendwie mal von Richard angesteckt und fingen selbst an, sich auch um bedürftige Alte, Kranke und Waisenkinder zu kümmern. Blaise hat einige Jahre in Mbandaka studiert, fand nachher aber keine Arbeit. So lebt er mit seiner Familie von seinen großen Mais- und Maniokfeldern. Jerry ist Lehrer und baut Gemüse an. Er wohnt mit seiner Frau bei den Altenhütten und kümmert sich darum. Zudem versorgen sie einen Jungen mit Epilepsie. Blaise und Jerry bettelten nie und hatten immer genug, um anderen auch noch etwas abzugeben.
Und weil ich beide schon lange kenne, freute ich mich, beiden ein Fahrrad zu finanzieren, damit sie noch mehr Hilflose besuchen und helfen können. Schön, wenn Glauben, katholisch oder evangelisch, mehr ist, als Predigt hören, singen, beten oder schöne Titel zu haben. Aber die Kirche Christi muss auch unbedingt vielfältig bleiben.
Rifaim fand hier jedenfalls seine Retter.
Es soll uns allen gut gehen. Gruß, Peter.
Freitag, 14. Juli 2017
Mittwoch, 12. Juli 2017
Strandzelt mit Keller
Man muss Kinder nur mal eine Weile mit viel Sand und ein paar Schüppen alleine lassen, dann kommen sie auf die sonderbarsten Ideen.
Zum Beispiel einen Keller unters Strandzelt zu graben.
Zum Beispiel einen Keller unters Strandzelt zu graben.
Samstag, 8. Juli 2017
FF = friesisches Fundstück
auf Borkum gefunden |
__________________________
FF = Fichte fällen
FF = für Fernreisen
FF = friedliche Flanzen
FF = fröstelnde Fische
FF = Fische fort!
FF = Friedhofsferrari
FF = Friedhofsfragen
FF = Finde Fehler!
FF = hats mir wirklich angetan.
Freitag, 7. Juli 2017
Radicken und Dachgurken
Seitdem ich wieder hier bin, freue ich mich an dem Urwald, den die Gurken im Gewächshaus geschaffen haben,
und dass die Tomaten sich Mühe geben, genauso wild zu wuchern (danach habe ich gut ein Drittel Seitentriebe ausgegeizt)
und an dem Urwald, der im Hochbeet gewachsen war
und ernte riesige Radieschen (Radicken, sagt B.)
und extrem schlanke Möhren -- und lerne, dass manche halt besser im Urwald zurecht kommen als andere -- geschmeckt hat das Möhrchen aber wie eine große, und Radieschen mag ich wirklich ehrlich nicht, die gehören weiterhin B.
Ich reiße viel zu früh an den Kartoffeln, die im Hochbeet und überall sonst im Garten wuchern. Mittlerweile nenne ich sie Unkraut, außer sie wachsen da, wo ich sie gesetzt habe. So weit ist es schon gekommen mit mir!
Ich bändige die Erbsen (bereits köstlich, aber noch winzig in ihren viel zu großen Schoten) und fördere die Zucchini, die sich beide denselben Streifen Erde teilen, ich schlage Schneisen in den Hasel vom Nachbarn, der meine Kürbisse beschattet und lobe die Blumenwiese. Lupinen habe ich, Cosmea, Alyssum und viele mehr! Die Buddleja, die mittendrin steht, hat sich noch nicht zu ihrer Blütenfarbe bekannt.
Ich säe neue Möhren und Mangold ins befreite Hochbeet (die Verlierer des Wettwachsens während der drei Wochen meiner Abwesenheit), ich rühre in der Kompostkiste um und ersinne geschlauchte Wasserwege, damit der Regen im Wasserfass ankommt.
Und überlege, ob ich demnächst zum Gurkenpflücken eine Leiter brauche.
Diese Gurke ist wirklich verrückt.
Es gibt eine Sage von einem Volk nordamerikanischer Ureinwohner, die sesshafte Bauern waren. Die Muttergottheit (oder der Manitou, ich weiß es nicht mehr genau, es ist zu lange her, dass ich das las) hatte die Erde geschaffen und darauf viele gute Pflanzen wachsen lassen, unter anderem natürlich Bohnen, Kürbis und Mais. Kürbis und Mais taten, was sie tun sollten, sie wuchsen und brachten Frucht, aber den Bohnen gefiel es, in den Himmel zu wachsen. Sie wuchsen so hoch, dass die Himmelskinder sie als Leiter nutzten, um auf die Erde zu gelangen. Seitdem gibt es Menschen.
Himmel auf Erden dank meiner Gurke! Das wär was.
und dass die Tomaten sich Mühe geben, genauso wild zu wuchern (danach habe ich gut ein Drittel Seitentriebe ausgegeizt)
und an dem Urwald, der im Hochbeet gewachsen war
die andernorts gepflückte Hortensienblüte brauchte schnell eine Vase, üblicherweise wachsen sie nicht im Regenmesser |
und extrem schlanke Möhren -- und lerne, dass manche halt besser im Urwald zurecht kommen als andere -- geschmeckt hat das Möhrchen aber wie eine große, und Radieschen mag ich wirklich ehrlich nicht, die gehören weiterhin B.
Ich reiße viel zu früh an den Kartoffeln, die im Hochbeet und überall sonst im Garten wuchern. Mittlerweile nenne ich sie Unkraut, außer sie wachsen da, wo ich sie gesetzt habe. So weit ist es schon gekommen mit mir!
Ich bändige die Erbsen (bereits köstlich, aber noch winzig in ihren viel zu großen Schoten) und fördere die Zucchini, die sich beide denselben Streifen Erde teilen, ich schlage Schneisen in den Hasel vom Nachbarn, der meine Kürbisse beschattet und lobe die Blumenwiese. Lupinen habe ich, Cosmea, Alyssum und viele mehr! Die Buddleja, die mittendrin steht, hat sich noch nicht zu ihrer Blütenfarbe bekannt.
Ich säe neue Möhren und Mangold ins befreite Hochbeet (die Verlierer des Wettwachsens während der drei Wochen meiner Abwesenheit), ich rühre in der Kompostkiste um und ersinne geschlauchte Wasserwege, damit der Regen im Wasserfass ankommt.
Und überlege, ob ich demnächst zum Gurkenpflücken eine Leiter brauche.
Diese Gurke ist wirklich verrückt.
Es gibt eine Sage von einem Volk nordamerikanischer Ureinwohner, die sesshafte Bauern waren. Die Muttergottheit (oder der Manitou, ich weiß es nicht mehr genau, es ist zu lange her, dass ich das las) hatte die Erde geschaffen und darauf viele gute Pflanzen wachsen lassen, unter anderem natürlich Bohnen, Kürbis und Mais. Kürbis und Mais taten, was sie tun sollten, sie wuchsen und brachten Frucht, aber den Bohnen gefiel es, in den Himmel zu wachsen. Sie wuchsen so hoch, dass die Himmelskinder sie als Leiter nutzten, um auf die Erde zu gelangen. Seitdem gibt es Menschen.
Himmel auf Erden dank meiner Gurke! Das wär was.
Donnerstag, 6. Juli 2017
was machst du eigentlich so -- die ganze Zeit?
Ich beschränke mich absichtlich nicht auf das übliche "den ganzen Tag", denn sonst hätte ich viel zu viel zu tun. Ein ereignisreicher Monat liegt hinter mir!
Am 12.6. bin ich nach Borkum losgefahren, alles was danach in diesem Vorgarten passierte, war Konserve -- bis auf das schöne Gurkenbild. Das schickte Blumengießerin B. von daheim und ich war so gerührt, dass ich es veröffentlichen musste. (Nebenbei kriegte ich furchtbares Gartenweh. Anderthalb Tage lang machte die Insel keinen Spaß.)
Der Aufenthalt auf Deutschlands schönstem Sandhaufen war wie immer prall gefüllt mit:
Menschen wieder sehen und freuen, neue kennen lernen und auch freuen, essen,
Pflanzen umsetzen,
(die Astilbe hab ich dann doch nicht genommen, habe keinen guten Platz für sie gehabt), gießen, Kinder davon abhalten, auf meinem Schlauch zu stehen (man erinnere sich: die Grünanlagen gehören zu einem Freizeitheim), einen Tag Dauerregen bestellen, am Meer spazieren gehen,
den hunderttausendsten Sonnenuntergang fotografieren (der war aber mal wirklich toll!),
nach Groningen (NL) fahren,
(neben diesem pinken Haus und erstaunlichen neuen Gebäuden gibt es sehr viel Jugendstilarchitektur, hier und da etwas Expressionismus, was beides ungewöhnlich ist für so eine alte niederländische Stadt in Küstennähe, und natürlich das typisch niederländische Stadt-Flair. Viel Bewegung, junge Menschen, Leben auf den Plätzen, Markt, farbenfrohes Durcheinander und so. Fahr mal hin, du wirst es mögen),
wunderschöne Sandgestaltung durch Wind, Gezeiten, Sonne und Schwerkraft betrachten
(oben zum Beispiel einen Hufabdruck, unten eine Düne, wie sie in der Wüste auch nicht schöner aussehen kann -- etwas größer vielleicht)
sich entschleunigen und ans Inseltempo anpassen (und dabei feststellen, wie gestresst die Badegäste oft sind), um Hoge Hörn herumwandern,
(hier ein Blick auf Juist), für meine Verhältnisse dunkelbraun werden, Beetgestaltung, (zum Vergleich: Ergebnisse von 2016, Zustand 2017 vor Beginn der Arbeiten
und danach
nach einmal gründlich beschlauchgießen sah das neue Rindenmulch auch nicht mehr so neu aus), über den Seedeich radeln und aufs Watt hinaus schauen,
mich bei all den Aktivitäterä drüber freuen, dass ich so "nah" am Nordpol bin und deswegen sehr viel Tageslicht bekomme -- von vier Uhr früh (was ich nicht bestätigen kann, da hab ich gepennt) bis annähernd halb 12 nachts … was meine innere Uhr mehr als einmal verwirrt hat,
über den Kölner Dom nachdenken (sehr viele Inselbesucher beobachteten die Erscheinung und bei fast allen hieß sie so), aber es war erstaunlicherweise nicht der Kölner Dom, der da rumschipperte, sondern eine schwimmende Bohrmaschine,
die bei den Offshore-Windkraftanlagen zugange war,
Wanderungen und Versuche, den Horizont aufm Foto mal genauso gerade hinzukriegen, wie er in Echt ist (und über Wasserwaagen-Apps nachgedacht, die kurz vorm Auslösen in der Kamera erscheinen, aber sowas gibts schon, sagt mein brother)
…
und den Tag Dauerregen mit zweiwöchiger Verspätung erhalten und auch noch lauthals verkünden: "der Regen gehört zu mir! Ich hab den bestellt!".
Was soll ich sagen, es war toll. Und bei dem ganzen hab ich dann auch noch alles richtig gemacht, denn die Menschen möchten mich nächstes Jahr gerne wieder bei sich haben.
Was ich die ganze Zeit mache, seitdem ich wieder hier bin, erfährst du in der nächsten Geschichte. Diese hier ist ja schon lang genug.
Am 12.6. bin ich nach Borkum losgefahren, alles was danach in diesem Vorgarten passierte, war Konserve -- bis auf das schöne Gurkenbild. Das schickte Blumengießerin B. von daheim und ich war so gerührt, dass ich es veröffentlichen musste. (Nebenbei kriegte ich furchtbares Gartenweh. Anderthalb Tage lang machte die Insel keinen Spaß.)
Der Aufenthalt auf Deutschlands schönstem Sandhaufen war wie immer prall gefüllt mit:
Menschen wieder sehen und freuen, neue kennen lernen und auch freuen, essen,
Pflanzen umsetzen,
(die Astilbe hab ich dann doch nicht genommen, habe keinen guten Platz für sie gehabt), gießen, Kinder davon abhalten, auf meinem Schlauch zu stehen (man erinnere sich: die Grünanlagen gehören zu einem Freizeitheim), einen Tag Dauerregen bestellen, am Meer spazieren gehen,
den hunderttausendsten Sonnenuntergang fotografieren (der war aber mal wirklich toll!),
nach Groningen (NL) fahren,
(neben diesem pinken Haus und erstaunlichen neuen Gebäuden gibt es sehr viel Jugendstilarchitektur, hier und da etwas Expressionismus, was beides ungewöhnlich ist für so eine alte niederländische Stadt in Küstennähe, und natürlich das typisch niederländische Stadt-Flair. Viel Bewegung, junge Menschen, Leben auf den Plätzen, Markt, farbenfrohes Durcheinander und so. Fahr mal hin, du wirst es mögen),
wunderschöne Sandgestaltung durch Wind, Gezeiten, Sonne und Schwerkraft betrachten
(oben zum Beispiel einen Hufabdruck, unten eine Düne, wie sie in der Wüste auch nicht schöner aussehen kann -- etwas größer vielleicht)
sich entschleunigen und ans Inseltempo anpassen (und dabei feststellen, wie gestresst die Badegäste oft sind), um Hoge Hörn herumwandern,
(hier ein Blick auf Juist), für meine Verhältnisse dunkelbraun werden, Beetgestaltung, (zum Vergleich: Ergebnisse von 2016, Zustand 2017 vor Beginn der Arbeiten
und danach
nach einmal gründlich beschlauchgießen sah das neue Rindenmulch auch nicht mehr so neu aus), über den Seedeich radeln und aufs Watt hinaus schauen,
mich bei all den Aktivitäterä drüber freuen, dass ich so "nah" am Nordpol bin und deswegen sehr viel Tageslicht bekomme -- von vier Uhr früh (was ich nicht bestätigen kann, da hab ich gepennt) bis annähernd halb 12 nachts … was meine innere Uhr mehr als einmal verwirrt hat,
über den Kölner Dom nachdenken (sehr viele Inselbesucher beobachteten die Erscheinung und bei fast allen hieß sie so), aber es war erstaunlicherweise nicht der Kölner Dom, der da rumschipperte, sondern eine schwimmende Bohrmaschine,
die bei den Offshore-Windkraftanlagen zugange war,
Wanderungen und Versuche, den Horizont aufm Foto mal genauso gerade hinzukriegen, wie er in Echt ist (und über Wasserwaagen-Apps nachgedacht, die kurz vorm Auslösen in der Kamera erscheinen, aber sowas gibts schon, sagt mein brother)
…
und den Tag Dauerregen mit zweiwöchiger Verspätung erhalten und auch noch lauthals verkünden: "der Regen gehört zu mir! Ich hab den bestellt!".
Was soll ich sagen, es war toll. Und bei dem ganzen hab ich dann auch noch alles richtig gemacht, denn die Menschen möchten mich nächstes Jahr gerne wieder bei sich haben.
Was ich die ganze Zeit mache, seitdem ich wieder hier bin, erfährst du in der nächsten Geschichte. Diese hier ist ja schon lang genug.