Freitag, 30. Oktober 2015

Die Woche in Zahlen

Ich habe im Laufe dieser Woche
4 Aufträge erfüllt von Leuten, die im späten Herbst einfach mal Ordnung haben wollten auf dem Grab
17 katholische Pflegegräber geputzt und im zweiten Arbeitsgang Rindenmulch darauf verteilt.
7,5 Sack Pinienrinde war dazu nötig.
(Wie viele Millionen Pinien werden jedes Jahr zerhäckselt, nur damit man Pinienrinde streuen kann? Ich will lieber nicht darüber nachdenken.)
1mal beim Heckenschnitt geholfen, d.h., hinterm Heckensägenführer die Kleinteile aufgelesen, bis der Leiber (auch ein FF, aber zwei Nummern größer als meiner) voll war, folgend
4mal zur Kippe, alles Werkzeug runter, rückwärts an den Grünhaufen, Klappe lösen, Ladefläche hochfahren (der macht das hydraulisch), rrrutschschsch, Ladefläche runter, alles Zeug wieder drauf 
41 Gräber geputzt, die nur dreimal im Jahr an der Reihe sind: die Besitzer haben gebucht, dass sie von uns Blümchen gepflanzt bekommen. Dann wird auch gejätet. Sonst nicht -- oder jedenfalls nicht von mir.
96mal die Zeit gestoppt: Die Arbeitsdauer kommt mit auf die Rechnung. Die Zeit wurde öfter gestoppt als es Gräber gab, weil auch mal ein anderes Anliegen dazwischen kam, das eine Unterbrechung erforderte. Die Arbeitsdauer je Grab liegt so zwischen 6 und 70 Minuten.
1 weiteres Mal beim Heckenschnitt geholfen und meinen Kippi
2mal voll gemacht, Prozedere siehe oben, nur ohne Hydraulik
14 Gräber meiner ganz normalen Grabpflegeroute geputzt
452mal (ein durchschnittlicher Wert) hingekniet und aufgestanden (zugrunde liegen für das Durchschnittseinzelgrab in der späten Jahreszeit fünf mal Ab und Auf, für jede Seite des Grabs einmal und einmal in der Mitte, Doppelgräber drei mehr, völlig versaute Gräber gerne doppelt so oft)
44 Stunden gearbeitet
10mal Pause gemacht, mal mit, mal ohne Kollegen
und
1mal eine Ecke zu eng genommen, vom Kippi geflogen, das Lenkrad verrissen (habe mich im Fallen daran festgehalten) und eine massive Sitzbank einen Meter mitgeschleift. Bank zurück gestellt, aufgesessen, weiter gefahren und die Kurven nicht mehr so knapp gefahren.

Wenn du dazu jetzt irgendwelche Fragen hast, lies erst mal hier, ob sich schon Antworten finden. Wenn nicht, frag. Wenn ich Zeit hab, werd ich mich darum kümmern.
Voraussichtlich nach Totensonntag.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

EBEW 53

Es ist traurig aber wahr: Ich komm zu nix.
Deswegen musst du dich jetzt mit einem EBEW abgeben, das ziemlich eindeutig in der vergangenen Jahreszeit geknipst wurde. Im Moment hätte ich auch gar keine Zeit, über solche Fotos nachzudenken. Heute hab ich ungefähr 40 Gräber hübsch gemacht ... in der Masse und vor allem Eile ist es nicht mehr hübsch-machen, sondern eher ein kölscher Wisch ... und zumindest Allerheiligen kann kommen. Mit den katholischen bin ich ferdsch.
Leider ist bis Totensonntach noch schrecklich viel zu tun.
Bis in mein Privatleben wieder mehr Ruhe und in den Vorgarten wieder mehr Leben einkehrt, kannst du dich mal mit dem aktuellen EBEW befassen.
Zur Spielanleitung und den bisherigen Rätseln zur Inspirationsunterstützung gehts HIER.
Familienangehörige dürfen nicht mitraten, weil sie teilweise genauso denken wie ich. Sorry, Brtodehr. (Name anonymisiert)
Nun rate schön.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

mehr laufen!

Der Röntgenlauf verwandelte Remscheid auch in diesem Jahr in eine Sportstadt und !na-tür-lich! hab ich teilgenommen. Ich bin die 16 km (nordic walking) in 2:40 gelaufen, eine Viertelstunde schneller als letztes Jahr.
Daran kannst du erkennen: es gibt hier nicht nur Steigungen, sondern auch Steigerungen.
Bild vom 04. November 2010 ... wenn du weißt, wo du hingucken musst, kannst du von dieser Anhöhe das Siebengebirge sehen. Allerdings nur, wenn es am nächsten Tag Regen gibt.

Montag, 26. Oktober 2015

Meer Urlaub.

Ich bin am Meer! So lange war ich nicht da, und es ist wie jedes Mal: egal wie kalt es ist, Schuhe aus und rein! Mein glückliches Gesicht kannst du auf dem Bild leider nicht erkennen.
Noch vor dem Frühstück bin ich draußen. Es ist Sonntag. Ein Dudelsackspieler steht weit hinter mir in den Dünen und pfeift Traditionals und Gospels und es ist unwirklich und wunderbar. Über mir Sonnenschein, Möwen und ein Keil Gänse, blauer Himmel von Ost bis West und bis zum Horizont, der Wind, der das Rauschen der Wellen bis zu mir trägt und den feinen Sand von einer Erhebung zum nächsten Hindernis.

Ich war auf Spiekeroog, aber ich hätte auf jeder anderen Insel gewesen sein können, es macht keinen Unterschied: Ich habe kein einziges Bild geknipst, das man nur auf Spiekeroog machen könnte.
Trotzdem jetzt mal die Karte für dich. Wir wohnen am lila Punkt.

Komm, wir gehen eine Runde, sagt F am Montag.
Klar, wir trainieren für den Röntgenlauf, da ist auch im Urlaub jeder Kilometer willkommen.
Wir laufen ein paar kleine Schlenker über den Deich und an den Salzwiesen herum, bis wir plötzlich auf dem Weg zum Internat sind.
Das Internat ist das östlichste bewohnte Fleck der Insel. Dort blüht der Flieder im Oktober.
neinein, es gibt eine ganz einfache Erklärung dafür...
Ich bin ja noch nie ganz um die Insel gegangen, wächst in F ein neues Ziel heran.
Wir sind ganz alleine. Wir bilden uns ein, Neuland zu betreten, dahin zu gehen, wo noch nie eines Menschen Fuß gewesen ist. Der Gedanke macht Spaß. Wir fühlen uns wie Entdecker irgendwo sehr weit weg von allem.
Die Siedlung da hinten steht auf Langeoog. Und wir haben die Hälfte geschafft. Es ist wunderschön hier draußen.
Und naturbelassen.

Nicht jeder Tag war so sonnig. Es gab auch wolkige und regnerische. Und richtig fieses Wetter. Am Abreisetag.
Was den Urlaub nicht hässlich machen konnte.

Freitag, 23. Oktober 2015

Angefangenes wird fortgeführt ...

... irgendwann ...
Gewinner des vorgarten-internen Fotowettbewerbs zum Thema "Unterbrechung"
Immerhin ist inzwischen der Einschreiben-mit-Rückschein-Rückschein zu mir zurückgekehrt. Eine halbe Woche war er unterwegs. Wo mag er sich herumgetrieben haben?

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Samstag, 17. Oktober 2015

das Neue, das Alte, das Ferne, das Nahe

Zuhause blinkt seit einer Woche die Fritzbox, der Brief voller indirekter Liebenswürdigkeiten ist bereits unterwegs zum Anbieter der Herzen.
Ich habe aber nicht die ganze Zeit auf das Blinken der Dioden gestarrt.
Ich war raus.
Weg.
Am Meer.

Sowie zuhause wieder Ordnung (auch in den Leitungen) herrscht, werde ich dir Fotos zeigen und Erlebnisse berichten. Bis dahin empfehle ich ein altes Tondokument. Zuletzt war es kein niederländisches Meer, sondern ein Insel-Ostfriesisches, aber du würdest den Unterschied nicht hören. Denk ich.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

FF = Friedhofsfragen

Ich arbeite seit etwas mehr als 140 Tagen auf dem Friedhof und ich glaube, mir ist seitdem jede Frage zum Thema gestellt worden.
Falls du nur eine Frage gestellt hast, kannst du die anderen hier nachlesen und meine Antwort gleich dazu.

Ist das nicht gruselig, auf einem Friedhof zu arbeiten?
Nö. Ein Friedhof ist ja hauptsächlich eine Grünanlage. Na ja, eine mit Knochen.

Du findest Knochen?!? Wie, liegen die da etwa einfach so rum?
Ja. Stellenweise. Natürlich graben wir sie wieder ein, wenn wir sie finden. Aber auf dem Platz wird nicht erst seit zehn Jahren beerdigt, sondern seit hundert oder noch mehr Jahren. Überall in der Erde sind Knochen und Knochenreste. Es werden ja ständig neue Gräber ausgehoben, da bleibt auch mal was im Gras liegen, was eigentlich darunter gehört.

Ist dir das nicht eklig?
Nein. Knochen sind so wie Holzstücke, die tun ja nichts. Viel ekliger ist Hundekacke. Oder Beutelchen, die dann hinter einen Grabstein geschmissen werden. Es reicht ja nicht, dass an jeder zweiten Ecke Müllkörbe stehen.

Welche Knochen hast du bisher gefunden?
Wirbelkörper sind am leichtesten zu erkennen. Am häufigsten finde ich aber wohl Rippenstücke. Der dickste bisher war ein Stück Oberschenkel mit -Hals und Hüftkopf. Letzte Woche hoben die Kollegen ein neues Grab aus und zeigten mir ihren Fund: einen Schädel ohne Unterkiefer. Da bin ich aber auf Abstand geblieben.

Was arbeitest du da eigentlich?
Ich mache Grabpflege. Ich bin sowas wie die Putze.

Was machst du denn im Winter, wenn die Erde gefroren ist?
Im Winter wächst kein Unkraut, dann hab ich frei.

Wolltest du schon immer als Grabpfleger arbeiten?
Nein. Da war was frei und ich hab den Job genommen.

Ist das nicht wahnsinnig anstrengend?
Bei großer Hitze und im Regen, ja. Ansonsten geht es.

Warum arbeitest du das dann? Du hättest auch im Büro arbeiten können, du bist ja gelernte Bürokauffrau.
Ja, das bin ich tatsächlich gefragt worden. Ich weiß nicht mehr, was ich geantwortet habe.

Wirst du eigentlich nicht mal müde? Ich arbeite am Computer und da fallen mir manchmal die Augen zu. Was machst du dann?
Kaputt, ja. Aber müde? Ich bin die ganze Zeit in Bewegung und das an der frischen Luft, wie sollen mir da die Augen zufallen? Deswegen hab ich das Büro ja verlassen.

Was machst du, wenn es regnet?
Regensachen anziehen und weiter arbeiten.

So wie jetzt könnte das Wetter bleiben, was?
Nein. (Egal welches Wetter, ich möchte es nicht wochenlang haben.)

Darf man alles auf sein Grab pflanzen?
Ja. Alles. Sogar Hibiskus.

Hast du eine Lieblingspflanze auf dem Grab?
Die Waldsteinia. Sie sieht zu jeder Jahreszeit fantastisch aus und wenn sie dicht gewachsen ist, ist kein Platz mehr für Unkraut. Außer der Schackerachtelhalm, der kommt überall durch.

Warum gibt es Gräber ohne Pflanzen?
Entweder wollen die Angehörigen es so oder es ist kein Geld mehr da. Ist das Grab in Pflege, wird es sauber (=leer) gehalten, ist es nicht in Pflege, wuchert es zu. Da ein Grab normalerweise 30 Jahre Ruhezeit hat, können Kräuter und Hölzer ziemlich lange ungestört vor sich hin wachsen.

Wie lange dauert es, bis du so ein zugewuchertes Grab sauber hast?
Das kann ich nicht allgemein beantworten. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Arbeit: Ist es ein Doppel- oder Einzelgrab, welche Jahreszeit ist, gibt es vorhandene Pflanzungen, was wächst sonst noch drauf und so weiter.
Hier hab ich mal die Zeit gestoppt.
08:19 bis 09:05
Ohne die Blümchen wäre ich schneller gewesen.

Hast du ein Lieblingsgrab?
Ja. Es erinnert mich an einen üppigen Staudengarten. Irgendwas blüht immer, vom Frühjahr bis zum späten Herbst. Es ist aufwändig sauber zu halten, aber es macht Spaß, weil es prächtig aussieht.


Alle anderen Fragen hab ich vergessen.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Leben = Ponyhof?

Die Experten sind da geteilter Ansicht. Die einen sagen, das Leben sei kein Ponyhof, die anderen sind naturgemäß vom Gegenteil überzeugt.
Ich denk: Das Leben ist ein Ponyhof.
Beweis genug? Es gibt ein Buch, das so heißt. Also ist es so.
Das Buch ist leider schon seit dem 19. August auf dem Markt, was in diesem Falle beweist, dass a) der Vorgarten nicht vorneweg ist und b) ich tatsächlich zu "nix" komme. Ich hab noch nicht mal gelesen, mit welchen Gschichten die übrigen Schreiber sich eingebracht haben.

Philippus ist ein 28jähriger Hannoveraner und er hat was zu erzählen. Er widmet sich (neben vielen anderen Dingen, die Pferde so tagein, tagaus tun) der Frage, ob Tiere in den Himmel kommen.
Es ist wie mit der Ponyhoffrage, die Experten sind geteilter Meinung.
Hier noch eine kurze Leseprobe aus dem Mittelteil der Geschichte, mehr konnte ich nicht einfügen -- dafür ist der Text zu kurz.
Aber wenn du dich regelmäßig im Vorgarten herumtreibst, weißt du ja eh', wie ich zu schreiben pflege. Daher sollte die logische Folge sein, dass du das Buch bei mir bestellst.
Es kostet 9,95 und ist ebenso im Buchhandel (und allen üblichen Stellen) zu kriegen. Widmungen gibt es aber nur bei mir.

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Psst, bald ist Weihnachten! Brauchst du noch ein paar Geschenke?
Die Titel meiner Geschichten und was die Bücher kosten erfährst du beim KLICK.

Sonntag, 4. Oktober 2015

Tag der Deutschen Einheit 2015

Schnürsenkel und Schnürsenkelinnen, es tut mir leid.
Ich wollte irgendwas tiefsinniges schreiben, was philosophisches, was mit "können wir das schaffen? Ja, wir schaffen das!" und so, heute, zum 25jährigen Bestehen der Deutschen Einheit.
Aber mir ist nichts eingefallen.
Ich hab im Garten in der Sonne gelegen und Nickerchen gehalten, nachdem ich zwei Kirschbäume umgesägt hatte und vier Ginsterbüsche, und nach dem Nickerchen habe ich einen Pfirsichbaum umgesetzt und ein Stachelbeerhochstämmchen (nein, keinen Baum!!) und eine kleine Hortensie eingepflanzt, damit sie eines Tages das Gegenüber der kleinen (aber bereits etwas größeren) Magnolie sei.
Und wir haben über die Unmöglichkeit einer U-Bahn in Wuppertal gesprochen, über Hitlers Goldschatz, über die Unterschiede zwischen deutscher und schweizerischer Betonung (der Schweizer betont Beton auf der ersten Silbe), über Amboss- und Bypassscheren, womit wir fast wieder beim anderen schweizer Thema wären, der Verwendung von ss und ß, aber SS ist ja schon besetzt, und die Wuppertaler wollten die Runenstraße umbenennen, aber es waren ja nicht die Nazis, die die Runen erfunden haben.
Das alles und viel mehr füllte den Tag, sodass keine Zeit blieb für irgendetwas politisch-vorgärtlich verwertbares. Ich hoffe, du hast den Tag auch ohne mich gut rumgekriegt. Nächstes Jahr ist der 3.Oktober ein Montag. Arbeitnehmerfreundlich.

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Viertelporsche

Meine kleine kastenförmige LUISE nutzte heute die Autobahn, um blitzgeschwind an den hochpreisigen Limousinen vorbeizuziehen.
Ich (beeindruckt): "Wie ein Rennwagen!!"
Luise (beiläufig): "Meine Oma kam aus Zuffenhausen."

Wow!
Man sieht es nicht, aber man fühlt es. Außerdem glaube ich, muss Luise die Jahre des Langsamfahrens bei der älteren Dame kompensieren. Immerhin ist die in sieben Jahren nur knapp 80.000 Kilometer gefahren. Rennenrennenrennen, sonst kennt sie nichts.

Ich habe sie gefragt, was für ein Porsche die Oma gewesen sei, es gibt da ja eine große Auswahl. Da war Luise wieder ganz Mädchen. Sie sagte: "Ein blauer."