Donnerstag, 24. September 2015

Der Herr Iskus

"Können Sie mir mal sagen, warum ich hier keinen Herrn Iskus finde?", spricht mich ein älterer Herr über fünf Gräber hinweg an. Er ist ordentlich gekleidet und spricht ziemlich undeutlich. Vielleicht ein Problem mit dem Gebiff.
Wahrscheinlich hab ich den Namen falsch verstanden, aber das ist egal, denn: "Keine Ahnung, ich bin von Firma W., da müssen Sie sich an die Leute von diesem Friedhof wenden."
Seine Antwort lenkt unser Gespräch in von Freundlichkeit durchleuchtete Bahnen: "Was ist denn das für eine Auskunft? Das werden Sie doch wissen?", blafft er mich an.
"Ich mach hier nur Grabpflege, ich kenne die Leute nicht. Wenden Sie sich bitte an den Kollegen in dem Häuschen, da ist gerade einer rein gegangen, der kann Ihnen weiterhelfen."
"Herr Iskus", wiederholt er, als würde das alles klären.
"Ich hab doch schon gesagt, ich kenn ihn nicht."
"Sind Sie nun Gärtner oder nicht?"
Qualifikation, papperlapapp! Hier reicht es, mit Erde am Knie im Beet zu hocken und schwupps bist du Gärtner. Die Leute wollen nichts anderes hören. Also sage ich, dass ich einer wäre.
"Ja, na und?"
"Gibts eine deutsche Richtlinie, die vorschreibt, was auf einem Grab stehen darf oder nicht?"
Sorry, ich hab den Faden verloren. Worum gehts? "Äh … was?"
"HIBISKUS!", brüllt er mich an, "Ich will wissen, warum hier kein Hibiskus auf den Gräbern steht!"

Hibiskus? Nicht Herr Iskus?

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Hibiskus die zweite.

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