Ich weiß noch, wie egal mir die Schnecken letztes Jahr waren. Ich hatte Kontakt mit ihnen auf dem FH und auf der Insel, aber sie fraßen sämtlich nicht meine Pflanzen ab. Es gab ja auch Rehe und Kaninchen und anderes Viehzeug. Aber meine Pflanzen standen alle sicher im ersten Stock dies- oder jenseits der Fensterscheibe.
Jetzt hab ich einen Garten und darin viele schöne, gute Pflanzen, die leckeres Gemüse hervorbringen können oder schön blühen werden, und plötzlich sind die glibschigen Biester da und fressen alles auf und machen sich unbeliebt. Wie kann ihnen das egal sein?
Es ist ihnen sowas von egal.
Deswegen habe ich mein friedliebend-idealistisches und auf Erkenntnissen der Mischkultur aufbauendes Ökogärtnerkonzept beiseite gelegt und Schneckenkorn gekauft. In der ganz großen Packung. Vom letzten Geld, das der schrecklich klamme Mai hergab. Danach gab es nur noch Möhren zum Abendessen. Aber man muss Prioritäterä, und langfristig planen, du weißt schon.
Schnecken, da bin ich sicher, schleimen nur solange laaaaangsaaaam über den Boden wie du hinguckst. Guckst du woanders hin, klappen sie Beine aus, lange Beine!, und rennen zu den Kürbispflänzchen, die du aus misslichen Lagen befreit hast und zu den Tomatenkindern, die du seit Februar hegst und pflegst, und fressen alles ratzputz weg.
Aber ich wehr mich jetzt.
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Mittwoch, 31. Mai 2017
Montag, 22. Mai 2017
Eine hellgrüne Erinnerung
Mein Vater hatte früher einen R4. Er war hellgrün. Das erste Familienauto, an das ich mich erinnern kann. Weniger geht es dabei um Fahrten in der Stadt oder zur Omma aufs Land; die prägendsten Erinnerungen waren die Fahrten in den Urlaub. Rückblickend wundere ich mich, wie das ging: zwei Eltern und drei Kinder im Kleinkind- bis Grundschulalter, Klamotten und Campingkram für drei Wochen, hinten dran ein Faltcaravan, darauf vier Fahrräder und vielleicht auch noch ein Kinderwagen mit sehr viel Seil kreuz und quer festgebunden. Am Hebel der Revolverschaltung hing immer der Beutel mit Mutters Häkelzeug.
Als Kind erlebt man alles etwas größer, aber dann wächst man ein Stück und der Vatter kauft sich ein anderes Auto und die Erinnerung verblasst.
Als ich vorhin diesen R4 gesehen habe, habe ich mich wirklich gefragt: wie haben wir da bloß alle rein gepasst?
Der Urlaub fand nämlich nicht im Nachbarort statt, wir sind damals immer nach Cadzand gefahren, und mit Anhänger und Pinkelpausen ist man da locker sechs Stunden unterwegs -- wie ging das?
Die Menschen müssen damals kleiner gewesen sein, auch die Erwachsenen. Vor allem die Franzosen. Sonst hätten sie ja größere Autos gebaut.
Als Kind erlebt man alles etwas größer, aber dann wächst man ein Stück und der Vatter kauft sich ein anderes Auto und die Erinnerung verblasst.
Als ich vorhin diesen R4 gesehen habe, habe ich mich wirklich gefragt: wie haben wir da bloß alle rein gepasst?
Der Urlaub fand nämlich nicht im Nachbarort statt, wir sind damals immer nach Cadzand gefahren, und mit Anhänger und Pinkelpausen ist man da locker sechs Stunden unterwegs -- wie ging das?
Die Menschen müssen damals kleiner gewesen sein, auch die Erwachsenen. Vor allem die Franzosen. Sonst hätten sie ja größere Autos gebaut.
red nicht von Sibirien!
Gestern habe ich beim Spazieren einen Dompfaff gesehen.
(Wissenswertes über Pyrrhula pyrrhula)
Ich fragte ihn, was machst du hier, du wohnst doch nur im Winter bei uns,
und im Sommer bist du in Sibirien?
Dompfaff: Red nicht von Sibirien, das ist furchtbar weit weg.
Klar. Und die Störche und Schwalben und Gänse und Kraniche und die anderen bleiben in Zukunft auch einfach alle hier, weil das Winter- oder Sommerquartier weit weg ist. Ein prima Argument für fast alles.
(Wissenswertes über Pyrrhula pyrrhula)
Ich fragte ihn, was machst du hier, du wohnst doch nur im Winter bei uns,
Beweis: Guggels Bildersuche zu "Dompfaff": die meisten Bilder sind winterlich |
Dompfaff: Red nicht von Sibirien, das ist furchtbar weit weg.
Klar. Und die Störche und Schwalben und Gänse und Kraniche und die anderen bleiben in Zukunft auch einfach alle hier, weil das Winter- oder Sommerquartier weit weg ist. Ein prima Argument für fast alles.
Sonntag, 21. Mai 2017
Geh hin in Frieden -- aber geh!
Das muss die Botschaft dieses Gartentors sein.
Immerhin befinden wir uns hier innerhalb des Gartens. Und von außen würde da MOLAHS stehen.
Also hopp jetz, raus mit dir, aber flott!
Immerhin befinden wir uns hier innerhalb des Gartens. Und von außen würde da MOLAHS stehen.
Also hopp jetz, raus mit dir, aber flott!
Samstag, 20. Mai 2017
Gärtnern mit Stil
Ich habe sogar betongraue Stufenteppiche auf meiner grün-plüschigen Gartenkellertreppe.
Das Laub hab ich gleich nach dem Foto entfernt. Man will ja nicht im Dreck hausen.
Das Laub hab ich gleich nach dem Foto entfernt. Man will ja nicht im Dreck hausen.
Freitag, 19. Mai 2017
Freude garantiert
Dadurch werden Sie sich sehr freuen an diesem Zwiebelgewächs!
Ich mag diese Formulierung.
Ich hab den Ornithogalum allerdings gleich ins Beet gesetzt, wo er mich genauso erfreut.
Da siehst du ihn im ansonsten noch sehr visionären floralen Arrangement meines Gartens. Unter jedem Stöckchen liegt eine Staude, auf jedem Krümel Erde ein Sommerblumenwiesensame und was meine Saatgutkiste noch hergegeben hat. Hinten im Beet der kleine rote Ahorn, der da schon sehr lange steht, links die Buddleja, rechts vorne die Himbeerhecke. Es wird toll -- mit der Zeit.
Dieser Garten ist zB seit dreißig Jahren in der Mache. Ich habe vorgeschlagen, bei der nächsten "offenen Gartenpforte" mitzumachen, aber die Gärtnerin sträubt sich. Es sei zu viel Unkraut. Aber eigentlich will sie die Pracht nur für sich ganz alleine haben.
denk ich.
Ich mag diese Formulierung.
Ich hab den Ornithogalum allerdings gleich ins Beet gesetzt, wo er mich genauso erfreut.
Da siehst du ihn im ansonsten noch sehr visionären floralen Arrangement meines Gartens. Unter jedem Stöckchen liegt eine Staude, auf jedem Krümel Erde ein Sommerblumenwiesensame und was meine Saatgutkiste noch hergegeben hat. Hinten im Beet der kleine rote Ahorn, der da schon sehr lange steht, links die Buddleja, rechts vorne die Himbeerhecke. Es wird toll -- mit der Zeit.
Dieser Garten ist zB seit dreißig Jahren in der Mache. Ich habe vorgeschlagen, bei der nächsten "offenen Gartenpforte" mitzumachen, aber die Gärtnerin sträubt sich. Es sei zu viel Unkraut. Aber eigentlich will sie die Pracht nur für sich ganz alleine haben.
denk ich.
Mittwoch, 17. Mai 2017
Kongopost 98
Dieser schöne Schreihals ist Elisabeths allerneuestes Patenkind:
Sie hat hunderte im Kongo, und alle heißen natürlich Elisabeth. Man hatte das Baby im Oktober 2016 früh morgens hinter dem Waisenhausklo in einem Lappen gefunden. Seine Mutter, in welcher Not auch immer, hatte das Kind da wohl abgelegt, weil sie vielleicht hoffte, dass es da von Christenmenschen mit Herz gefunden wird.
Was soll man aber tun? Bei Pastor Jérémie und Mama Bébé ist jede Ecke voll. Man versuchte auch die Mama von diesem namenlosen Baby zu finden. Alles erfolglos. Es gibt da ja kein zuständiges Jugendamt.
Zuletzt hat der Nachtwächter Nkoy sich erbarmt.
Nkoy ist die Härte. Für 30 € monatlich bewacht er nachts das Waisenhaus. Man hat ihn schon mehrmals angegriffen, um im Waisenhaus einzubrechen. Einmal wurde er schlimm zusammengeschlagen und musste ins Krankenhaus. Letztens hatten Leute in der Nähe einen Dieb erwischt und totgeschlagen. Die Leiche legte man nachts beim Waisenhaus ab. Nkoy wurde verdächtigt und kam ins Gefängnis. Später wurde er freigekauft, und nachher fand man dann auch die wirklichen Täter.
Aber jetzt kam wieder Nkoys Spruch: „Gott selbst hat mir hier seine Waisenkinder anvertraut. Egal, was noch passiert, ich werde diese Kinder weiter verteidigen!“
Jedenfalls haben er und seine Frau das Kind aufgenommen und es Elisabeth genannt. Wie gut klein Elisabeth gepflegt wurde, sieht man auf dem Foto.
Auf diesem Foto kuckt sie immer noch misstrauisch auf den Fotografen. Aber die Tränen fließen nicht mehr.
Sicher wird sie mal eine richtig hübsche Frau.
Und wenn sie dann mal an ihre Vergangenheit denkt, betet sie vielleicht auch: Du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HERR, mein Gott! Diesen Spruch lasen wir heute Morgen beim Frühstück. Er stammt von Jona, als der Fisch ihn damals gerettet hatte. Wir hier können Gott nur noch für seine Wunder überall auf der Welt loben und ihm für unser Frühstück und für alles danken.
Herzlich, Peter und Elisabeth. Mehr Infos: gohlep (ät) web (.) de
Sie hat hunderte im Kongo, und alle heißen natürlich Elisabeth. Man hatte das Baby im Oktober 2016 früh morgens hinter dem Waisenhausklo in einem Lappen gefunden. Seine Mutter, in welcher Not auch immer, hatte das Kind da wohl abgelegt, weil sie vielleicht hoffte, dass es da von Christenmenschen mit Herz gefunden wird.
Was soll man aber tun? Bei Pastor Jérémie und Mama Bébé ist jede Ecke voll. Man versuchte auch die Mama von diesem namenlosen Baby zu finden. Alles erfolglos. Es gibt da ja kein zuständiges Jugendamt.
Zuletzt hat der Nachtwächter Nkoy sich erbarmt.
Nkoy ist die Härte. Für 30 € monatlich bewacht er nachts das Waisenhaus. Man hat ihn schon mehrmals angegriffen, um im Waisenhaus einzubrechen. Einmal wurde er schlimm zusammengeschlagen und musste ins Krankenhaus. Letztens hatten Leute in der Nähe einen Dieb erwischt und totgeschlagen. Die Leiche legte man nachts beim Waisenhaus ab. Nkoy wurde verdächtigt und kam ins Gefängnis. Später wurde er freigekauft, und nachher fand man dann auch die wirklichen Täter.
Aber jetzt kam wieder Nkoys Spruch: „Gott selbst hat mir hier seine Waisenkinder anvertraut. Egal, was noch passiert, ich werde diese Kinder weiter verteidigen!“
Jedenfalls haben er und seine Frau das Kind aufgenommen und es Elisabeth genannt. Wie gut klein Elisabeth gepflegt wurde, sieht man auf dem Foto.
Auf diesem Foto kuckt sie immer noch misstrauisch auf den Fotografen. Aber die Tränen fließen nicht mehr.
Sicher wird sie mal eine richtig hübsche Frau.
Und wenn sie dann mal an ihre Vergangenheit denkt, betet sie vielleicht auch: Du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HERR, mein Gott! Diesen Spruch lasen wir heute Morgen beim Frühstück. Er stammt von Jona, als der Fisch ihn damals gerettet hatte. Wir hier können Gott nur noch für seine Wunder überall auf der Welt loben und ihm für unser Frühstück und für alles danken.
Herzlich, Peter und Elisabeth. Mehr Infos: gohlep (ät) web (.) de
Montag, 15. Mai 2017
vierte Gärtnerweisheit
Unkraut ist die Opposition der Natur gegen die Regierung der Gärtner.
Oskar Kokoschka
Meine Regierung ist geprägt von Kompromissen.
Oskar Kokoschka
Meine Regierung ist geprägt von Kompromissen.
Samstag, 13. Mai 2017
das Maiglöckchen
(Convallaria majalis) heißt bei unserem westlichen Nachbarn Meiklokje, das Wort finde ich viel schöner als unseres.
Die Meiklokjes, die ich hier fotografierte, stehen auf dem letzten Friedhof, auf dem ich dienstlich zu tun hatte. Ich wollte dir die Bilder schon im Vorjahr zeigen, aber ich kam nicht dazu.
Sie wuchsen in allen Ritzen und bedeckten einige Gräber von vorne bis hinten.
Es reicht nicht, die Blätter zu jäten, damit es nicht wieder kommt (und noch ein paar Freunde mitbringt). Um das Meiklokje loszuwerden, musst du schon tiefer gehen.
Oder freu dich doch einfach an ihnen, sie geben die Erdoberfläche bald wieder frei und ruhen bis zum nächsten Frühjahr.
Die Meiklokjes, die ich hier fotografierte, stehen auf dem letzten Friedhof, auf dem ich dienstlich zu tun hatte. Ich wollte dir die Bilder schon im Vorjahr zeigen, aber ich kam nicht dazu.
allgegenwärtig und sehr effektiv! |
Es reicht nicht, die Blätter zu jäten, damit es nicht wieder kommt (und noch ein paar Freunde mitbringt). Um das Meiklokje loszuwerden, musst du schon tiefer gehen.
Oder freu dich doch einfach an ihnen, sie geben die Erdoberfläche bald wieder frei und ruhen bis zum nächsten Frühjahr.
Freitag, 12. Mai 2017
die grüne Gratispest
Super Angebot! Kaufen Sie ein Maiglöckchen
und holen sich die Pest gratis dazu!
(Tagesaktuell gefunden bei Firma K.)
Maiglöckchen sind auch eine Art Pest, aber sie sehen besser aus als der Schachtelhalm…
und holen sich die Pest gratis dazu!
(Tagesaktuell gefunden bei Firma K.)
Maiglöckchen sind auch eine Art Pest, aber sie sehen besser aus als der Schachtelhalm…
Donnerstag, 11. Mai 2017
Ein Vorgarten.
Im Sommer ist dieser Vorgarten sicher ein langweiliger grüner Streifen mit einem Rhododendron hinter der dichten Ligusterhecke.
Aber jetzt, im Mai, haben sich alle Beteiligten hübsch herausgeputzt.
Aber jetzt, im Mai, haben sich alle Beteiligten hübsch herausgeputzt.
Dienstag, 9. Mai 2017
die Wüste
Beim Suchen im Fotoarchiv nach einem bestimmten Bild (das ich natürlich nicht fand) hab ich viele andere tolle Fundstücke aufgetan und damit sie nicht umsonst geknipst wurden, kommst du wieder in den Genuss des guten alten "Pausenplemplems".
Hier zum Beispiel lernst du einiges über Wüsten und wie Kinder hören.
Ich weiß gar nicht mehr, wo ich das Blatt gefunden hatte.
Hier zum Beispiel lernst du einiges über Wüsten und wie Kinder hören.
Ich weiß gar nicht mehr, wo ich das Blatt gefunden hatte.
Montag, 8. Mai 2017
sintflutartige Regenfälle erwartet
… oder warum sonst sollte bei uns im Treppenhaus eine Schwimmweste liegen? Wir sind hier auf 360 m.ü.NN!
Freitag, 5. Mai 2017
japanischer Zwilling
Zwei Pflanzen in einem Kürbiskern hatte ich bis dahin noch nie gesehen.
Zum Glück sind es japanische Zwillinge (Hokkaido) und keine siamesischen. Ich konnte sie heute, zwei Tage nach dem Fototermin, ohne Blattverluste trennen und nun haben beide ihre Wurzeln in der Erde, wie es sich gehört.
Zum Glück sind es japanische Zwillinge (Hokkaido) und keine siamesischen. Ich konnte sie heute, zwei Tage nach dem Fototermin, ohne Blattverluste trennen und nun haben beide ihre Wurzeln in der Erde, wie es sich gehört.
Donnerstag, 4. Mai 2017
Zitat des Tages
In der Radiodebatte geht es um die Innere Sicherheit in NRW, ein Hörer schreibt seine Meinung und lenkt den Fokus auf Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr.
„[…] Aus eigener Erfahrung wird die Gewalt gegen Einsatzkräfte ob Polizei oder Feuerwehr zu 2/3 von Mitmenschen mit Imitationshintergrund verübt und die Strafen sind so lächerlich weil man sich nicht traut hart durch zugreifen. […]
Imitationshintergrund. Das ist so schön falsch, das hat Charme.
„[…] Aus eigener Erfahrung wird die Gewalt gegen Einsatzkräfte ob Polizei oder Feuerwehr zu 2/3 von Mitmenschen mit Imitationshintergrund verübt und die Strafen sind so lächerlich weil man sich nicht traut hart durch zugreifen. […]
Imitationshintergrund. Das ist so schön falsch, das hat Charme.