Ich weiß noch, wie egal mir die Schnecken letztes Jahr waren. Ich hatte Kontakt mit ihnen auf dem FH und auf der Insel, aber sie fraßen sämtlich nicht meine Pflanzen ab. Es gab ja auch Rehe und Kaninchen und anderes Viehzeug. Aber meine Pflanzen standen alle sicher im ersten Stock dies- oder jenseits der Fensterscheibe.
Jetzt hab ich einen Garten und darin viele schöne, gute Pflanzen, die leckeres Gemüse hervorbringen können oder schön blühen werden, und plötzlich sind die glibschigen Biester da und fressen alles auf und machen sich unbeliebt. Wie kann ihnen das egal sein?
Es ist ihnen sowas von egal.
Deswegen habe ich mein friedliebend-idealistisches und auf Erkenntnissen der Mischkultur aufbauendes Ökogärtnerkonzept beiseite gelegt und Schneckenkorn gekauft. In der ganz großen Packung. Vom letzten Geld, das der schrecklich klamme Mai hergab. Danach gab es nur noch Möhren zum Abendessen. Aber man muss Prioritäterä, und langfristig planen, du weißt schon.
Schnecken, da bin ich sicher, schleimen nur solange laaaaangsaaaam über den Boden wie du hinguckst. Guckst du woanders hin, klappen sie Beine aus, lange Beine!, und rennen zu den Kürbispflänzchen, die du aus misslichen Lagen befreit hast und zu den Tomatenkindern, die du seit Februar hegst und pflegst, und fressen alles ratzputz weg.
Aber ich wehr mich jetzt.
Adventsreihe :: Beobachten
vor 22 Stunden