„Wer kann sich denn heutzutage dreieinhalb Wochen Urlaub auf der Insel leisten?“, wurde ich vorher gefragt.
„Ich nicht. Aber ich fahr ja auch nicht zum Urlaub hin, sondern zum Arbeiten.“
„Was arbeitest du da?“
„Ich mache aus vernachlässigten Grünflächen hübsche Außenanlagen.“
Das kann so aussehen:
Das Bild ist nicht besonders gelungen, was daran liegt, dass mir die Vorher-Nachher-Bilder-Idee erst kam, als ich schon mit der Arbeit angefangen hatte (und das Beet einfach sch*** ausgesehen hat).
Man mag es nicht glauben, aber es handelt sich hierbei um das selbe Beet wie oben. Die Perspektive ist ein bisschen anders. Der kleine Buxus an der Hauswand ist auf beiden Bildern zu sehen und ein paar von den Margeriten.
Hier habe ich alle vorhandenen Stauden zusammen gerückt – weil man ja im Sommer keine Gehölze verpflanzt und das im Herbscht getan werden muss und jetzt ist nicht Herbst, aber ich mach euch nen Plan, wie und was und wohin.
Eine kleine Weile später war ich zur Vernunft gekommen, dass es leichter ist, die Pflanzungen jetzt zu tätigen und die Leute später zum Gießen zu vergattern. Vor allem sieht das gleich viel besser aus.
Also alles noch mal raus ausm Beet (bis auf die drei Konstanten: rechts der panaschierte Zwergflieder, links die weiße Hortensie und dahinter der Lavendel), zum nächsten Reitstall, ne Fuhre Pferdemist geholt und vom Baumarkt eine Palette Rindenmulch (für den Abschluss) sowie einige Säcke Hornspäne liefern lassen. Und aus allen übrigen Beeten Pflanzen entnommen und sie hier sinnvoll komponiert.
Erst hinten eine leicht gebogene Reihe Rhododendren
davor eine Reihe kleine und große Buchsbäume abwechselnd mit Margeriten auf die Kante vom künstlich geschaffenen Hang gesetzt und hinten links für die Symmetrie des Beets eine große Hortensie
die Buxe mit der Heckenschere in Form gebracht
und unten Carex aus anderen Beeten und Violala Cornutata aus diesem Beet (siehe erstes Bild).
In der oberen Hälfte des Beets die restlichen Margeriten untergebracht und ihnen und dem Carex einen fast mosaischen Segen erteilt: Siehe, ich stelle euch auf weiten Raum, vermehrt euch und seht gut aus! Besiedelt die Fläche!
Für die Abgrenzung zum Weg noch ein Mäuerchen aus den Backsteinen gezogen
Alles zusammen vor …
… und nach dem Ausbringen des Mulches.
Noch nie hab ich für so ein bisschen Beetgestaltung so viel Lob bekommen.
Die rosa Hortensie hab ich hinterher abgeschnitten, damit sie weniger mit Verdunstung und Windwiderstand zu tun hat und sich auf die neuen Wurzeln konzentrieren kann.
In den anderen Beeten habe ich ähnliche Sachen getan, aber nur hier und da eine Pflanze umgesetzt. Die waren nämlich eher zu dicht bepflanzt, und Pflanzen haben ja so die Angewohnheit zu wachsen und größer zu werden und dann mehr Platz zu brauchen als ihnen vorher zugestanden wurde.
Zum Schluss hab ich noch die Blumenkübel renoviert.
Fundament aus Zweigen rein für gute Drainage, Erde, Hornspäne, und die Pflanzen hübsch verteilt:
Natürlich waren am Schluss alle gut aussehenden Pflanzen vorm Haus verkübelt und für hinterm Haus war nur noch Gestrüpp übrig geblieben. Na ja, da hab ich einen Kasten an mein Dienstfahrrad montiert und bin zum Blumenlädle gefahren, hab kalte Füße gekriegt beim Betrachten der Preisschilder und nur sehr robuste Stauden gekauft, damit die Investition sich lohnt.
Das -- die hohen Preise im Kontext des kleinen Angebots -- war der Grund, warum ich die Pflanzen im obig beschriebenen Beet ausschließlich aus anderen Beeten entnommen hab. Auf Borkum gibts keinen Gartenfachmarkt. Alles, was man so kauft, ist teurer als auf dem Festland. Man kann Pflanzen auf dem Festland bestellen und liefern lassen, aber das dauert und kostet und meist sind die Blöömscher dann ja auch eher klein. Und dann gibts noch wilde Kaninchen und Hasen, die alles anknabbern oder ausbuddeln.
Man muss sich also was einfallen lassen. Hab ich gemacht.
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