Ich weiß nicht, ob es sich hier um die dort angekündigte Reise handelt, aber in Prinzip ist das ja auch nicht so wichtig.
Hauptsache, Richard, der Feldwebel der Armen, kommt heil zurück und verliert nicht den Mut zu weiteren Reisen.
Oben, Fotos von Richards letzter Diakoniemissionsreise.
1. Das Kollektenkörbchen.
2. Beim Seminar.
3. Richard schwitzend auf dem Fahrrad.
4. Die Gemeinde tanzt vor Freude im Gottesdienst.
5. Richard im Gespräch mit Witwe Andrene.
Nun sein Brief:
An Tata Mokili und Mama Elisabeth. Ich grüße euch und eure ganze Familie im Namen des Herrn Jesu. Ich weiß, dass ihr lebendig seid, denn ich hörte deine Stimme gestern am Telefon.
Gott bewahrt uns, seine Kinder wunderbar, und daran erkennen wir täglich seine Liebe zu uns. Ihn wollen wir immer loben.
Ich habe meine Missionsdiakoniereise nach Bombati beendet und meine Familie und die Alten hier gesund und im Frieden angetroffen.
Ich hatte echte Angst, nach Bombati zu fahren. Du hast ja bei unserm gemeinsamen Besuch damals selbst gesehen, wie primitiv und abwehrend die Leute waren und dass sie keinerlei Herz für Bedürftige hatten.
Später habe ich ja noch mal versucht, ihnen etwas von Jesu Liebe zu erzählen, weil der Pastor mich darum gebeten hatte. Drei Tage habe ich damals da gewartet, aber fast niemand ist in die Kirche gekommen, und ich meinte, Unkosten, wie Benzin und Öl für den Außenbordmotor umsonst ausgegeben zu haben.
Voller finsterer Gedanken über die gottlosen Christen am Loporifluss bin ich damals zurückgekommen und habe versichert, nie mehr dahin zu gehen.
Als ich aber mal einige Tage über diese Niederlage gebetet hatte, habe ich in meinem Herzen etwas wie eine Stimme gehört, die sagte: „Richard, ich habe dich ausgesucht, denn ich liebe dich. Du sollst für mich überall hingehen, und du sollst lernen, da, wo du mit deinem Verstand nicht weiter weißt, da fange ich erst an!“
Eine große Angst kam über mich und ich habe Gott um Vergebung gebeten für alle bösen Gedanken.
Gleich danach habe ich neuen Mut bekommen und den großen Wunsch, wieder nach Bombati zu fahren, um die geringsten der Brüder und Schwestern Jesus zu besuchen.
Probleme machte aber unsere Reisekasse.
Da hast du mir aber geschrieben, dass noch Geld da ist und du für meine Reise beten würdest, bis ich wieder zurück wäre.
In dieser Mail habe ich Gottes Starterlaubnis gesehen und habe das Boot wieder gemietete.
In Bombati angekommen, habe ich dann mit meinen Augen gesehen, dass das, was Gott sagt, auch eintrifft. Nicht 20, nicht 50, nein, 105 Leute sind weit aus den Urwalddörfern in die Kirche von Bombati zum Seminar gekommen. Beim Gottesdienst konnte man die Menschen nicht mehr zählen, und die Kirche war zu klein, und viele standen draußen.
Ich war ganz voll Angst, denn ich stand da oben, wie ein großer Pastor. Aber dann habe ich gesungen und nachher ohne Stottern über Apostelgeschichte 4,32-37 gepredigt. Dieser Text zeigt den Anfang der Diakonie bei den Christen. Ich konnte daran erklären, dass Diakonie keine Frage der Organisation oder des Geldes ist, sondern eine Herzensangelegenheit.
Die Leute nach Pfingsten hatten Jesu Geist in ihren Herzen Platz gemacht, und darum taten sie auch automatisch das, was Jesus getan hätte!
Die Geschichte geht im nächsten Kapitel aber weiter, und man kann bei Hananias und dessen Frau sehen, was passiert, wenn man wohl mal gut angefangen hat, aber nachher vergisst, dass man doch dem Geist Jesu den ganzen Platz geben wollte.
Das haben alle begriffen, zuletzt war eine ganz große Freude in der Kirche, weil alle neu Platz im Herzen machen wollten für Jesu Geist der Barmherzigkeit.
Am nächsten Tag bin ich dann zusammen mit den Seminaristen gegangen und wir haben den Alten, Behinderten und Kranken gepredigt und uns ihre Geschichten angehört. Wir konnten Dächer reparieren und Tränen abtrocknen. Wir hatten sogar die Kollekte bekommen, um hier und da mit Geld helfen zu können.
Ganz unterschiedliche Menschen mit vielen Problemen haben wir angetroffen, aber überall berichteten sie uns, dass sie seit einiger Zeit ganz gut von den Gemeinden versorgt würden.
In Bombati selbst hatten sie die Mama Andrene, eine obdachlose Witwe, untergebracht und versorgten sie auch. Ich bekam auch positive Berichte aus anderen Dörfern.
Ich habe gesehen und freue mich ganz doll, dass diese Arbeit vom Herrn ist, und ich habe begriffen, dass da, wo meine Fähigkeit endet, Gottes Kraft erst mal anfängt.
Botikala malamu, Ich, euer Bruder Richard Iyema in Basankusu.
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