Mein Vater hatte früher einen R4. Er war hellgrün. Das erste Familienauto, an das ich mich erinnern kann. Weniger geht es dabei um Fahrten in der Stadt oder zur Omma aufs Land; die prägendsten Erinnerungen waren die Fahrten in den Urlaub. Rückblickend wundere ich mich, wie das ging: zwei Eltern und drei Kinder im Kleinkind- bis Grundschulalter, Klamotten und Campingkram für drei Wochen, hinten dran ein Faltcaravan, darauf vier Fahrräder und vielleicht auch noch ein Kinderwagen mit sehr viel Seil kreuz und quer festgebunden. Am Hebel der Revolverschaltung hing immer der Beutel mit Mutters Häkelzeug.
Als Kind erlebt man alles etwas größer, aber dann wächst man ein Stück und der Vatter kauft sich ein anderes Auto und die Erinnerung verblasst.
Als ich vorhin diesen R4 gesehen habe, habe ich mich wirklich gefragt: wie haben wir da bloß alle rein gepasst?
Der Urlaub fand nämlich nicht im Nachbarort statt, wir sind damals immer nach Cadzand gefahren, und mit Anhänger und Pinkelpausen ist man da locker sechs Stunden unterwegs -- wie ging das?
Die Menschen müssen damals kleiner gewesen sein, auch die Erwachsenen. Vor allem die Franzosen. Sonst hätten sie ja größere Autos gebaut.
Montag, 22. Mai 2017
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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.