Freitag, 28. Mai 2010

die ev. Kirche in Naila (24.5.)

Nachdem ich mich hier und hier schon zum Pfingstwochenende geäußert hatte, will ich das Thema eben mal abschließen, bevor neue Ereignisse meinen Erinnerungsspeicher beanspruchen.
Mit der Wanderung nach Naila hatte es ja bekanntermaßen nichts gegeben. Deswegen habe ich am Sonntag die Rückreise in Naila angefangen.
Naila ist ungefähr wie Selbitz, sehr idyllisch mit sämtlichen Nebenwirkungen.
Es hat eine katholische und eine evangelische Kirche, und weil ich davon gehört hatte, dass letztere renoviert worden ist, bin ich dort hinein gegangen.
Beeindruckend!
In so einer Kirche bin ich noch nie gewesen.
Das Schiff ist annähernd "normal gothisch", sofern es in der gothischen Baukunst einen Normalzustand geben kann.
Überm Westportal gibt es eine Orgel, die farblich leider überhaupt nicht ins Gesamtkonzept passt. Vermutlich habe ich deswegen kein Foto von ihr gemacht.
Sie ist eicherustikalfarbig, ein weißer oder grauer Anstrich hätte sicher besser gepasst.
Aber der Chor!
Wow.
Zwei von fünf Fenstern des Chorraumes:
das eine als Vertreter der traditionell gestalteten Kirchenfenster, das andere als das Element, das der Kirche ihr absolut unverwechselbares Gesicht gibt.
Das blau erleuchtete Kreuzrippengewölbe

und das Taufbecken in der Mitte des Chors, ein paar Meter hinterm Altar.
Was den Chor betrifft, ist es den Leuten gelungen, die beiden Hauptsachen der Gothik - Licht und Höhe - neu zusammen zu fügen.
Leider verblasst daneben das restliche Kirchenschiff, weil es einfach so normal ist.
Mehr Mut hätte mehr gebracht.
Aber wie viel Mut darf man bei der Renovierung einer Kirche haben, ohne Gefahr zu laufen, dass man hinterher alleine drin sitzt? Eine Kirche ist eben nicht nur ein Gebäude.

4 Kommentare:

  1. Sehr interessant. Ich war noch nicht drinnen nach der Renovierung. Du weißt nicht, was es alles für Diskussionen um die Renovierung gab.

    Bin mal gespannt sie in zwei Wochen bei meiner Silbernen Konfirmation zu sehen.

    Und die Orgel ist fast auch ein Heiligtum. Zumindest hat ein ehemaliger, sehr engagierter Kantor sich sehr dafür stark gemacht, dass wir eine neue Orgel bekommen. Der ist inzwischen nicht mehr da, aber der hat sich sehr um die Kirchenmusik in Naila verdient gemacht, eigene Musicals geschrieben und aufgeführt.

    Auf den Taufstein bin ich auch gespannt (auch wenn ich ihn persönlich nicht mehr so nennen würde), der scheint neu zu sein :)

    AntwortenLöschen
  2. Achja, und man sieht wunderbar den Wilden Mann von Naila auf dem Stadtwappen. Damals wo Naila gegründet wurde (irgendwas zwischen 600 und 1300 n.Chr.) war es komplett von riesigen Wädern umgeben. Wo Siedlungen gebaut wurden, wurde einfach eine Lichtung gerodet. Und im Wald natürlich wilde Tiere ohne Ende...

    In den Sagen wimmeln sich allerhand Fabelwesen. Zwerge und so... Bergbaugebiet!

    AntwortenLöschen
  3. jaja, der Bildungsauftrag. Niemand soll dümmer aus dem Vorgarten weggehen als er/sie/es hergekommen ist.
    man dankt.

    AntwortenLöschen

Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.