Freitag, 13. August 2010

praktische Pfadfinderei

Der Weg zum Garten führt hinterm Schafstall her. Dort gehe normalerweise nur ich entlang.
Deswegen ist das wuchernde Kraut weitgehend ungestört. Es erfreut mich mit verschiedenen Wachstumsstadien: gerade gejätet, lieblich und lebensfroh sprießend und schließlich weglose Wildnis.
Die sieht ungefähr so aus:

(ein älteres Foto von etwa Anfang Juni)

Irgendwann vorm Urlaub wollte ich dann wieder mal jäten (das heißt, ich wollte nicht, sondern ich musste, denn es war kein Langehosenwetter) und piekte die Grabgabel energisch in einen Wurzelwust.
Pling! Stein drunter.
Daneben gepiekt.
Pling!
Der Boden ist steinreich, daher ist das nichts besonderes.
Ich piekte eine Weile in den Boden, pling, pling, pling! und dachte dann, sind ziemlich viele Steine... Steinplatten?!? So wie die auf der Schwelle des Gartentörchens?
Also habe ich Ausgrabungen angefangen und diesen Steinplattenweg gefunden.
Ebenso wie er mit den Jahren unterm Unkraut verschwunden war, waren auch die Erinnerungen an ihn verblasst.
Wo er aufhört, stand bis gestern Nachmittag der Häcksler. Aber ich war mir sicher, dass der Weg da noch weitergeht. Denn: warum sollte er mittendrin anfangen?
Des Weges Natur ist es, von einem Ort zum anderen zu reichen. Manche hören mittendrin auf, aber dass einer mittendrin erst anfängt, ist ungewöhnlich.
Weil in den vergangenen zwei Wochen alles so schön gewachsen war, und die BrennEsel natürlich auch, machte ich damit weiter.

Hier siehst du schon die nächsten Trittsteine. An der Stelle geht es um die Ecke des Stalls, der Weg ist eng zugewachsen durch die Koniferen und allerhand anderes brennendes und nicht brennendes, rankendes Unkraut.

Nach der Pause widmete ich mich dem letzten Stück. Grob geschätzt, dachte ich, müssten da noch zwei Steine liegen...
... und ich fand zwei Platten und einen Ablauf. Alles gut versteckt unter einer bis zu 5 cm dicken Schicht Erde, abgestorbenen Pflanzenteilen, Wurzeln, Häcksel und so weiter.

Jetzt denk ich drüber nach, das Stück vom Gartentor zum Gewächshaus auch noch mit Steinen zu verlegen. Da bin ich nämlich ziemlich sicher, dass keine unterm Boden liegen.
Es sieht gut aus und lässt sich leichter begehbar halten.

4 Kommentare:

  1. ja. hat jeder so seine "unaufgeräumte Wildnis".
    in Böhmen ist sie bloß älter.

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  2. serh schön. ich will auch mal in deinen garten

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  3. nu klar, komm vorbei.
    Du weißt ja, der ist genau zwischen uns, fast auf der Grenze vom Bergischen und dem Sauerland.

    ... na ja, wollns mal nicht übertreiben. Auf der Grenze zum Oberbergischen. Das gibts da ja auch noch.

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.