Hühnchen hat nach ungefähr fünfeinhalb Jahren treuer und präziser Klingelei den Dienst quittiert. Für so ein Hühnchen ist das eine beachtlich lange Zeit.
Also bin ich losgeflattert und habe nach einem neuen Küchenwecker Ausschau gehalten. Zwei Daseinsformen wurden akzeptiert: Hühnchen oder Ei.
Schließlich muss es ja auch zum Körbchen passen. Was sollte ich da einen silbernen Uhrklotz rein tun? Ist dies nicht der Vorgarten mit den großen Zusammenhängen?
Ein edelstahlgraues Ei wurde meine neue Küchenuhr.
Ich hatte mich kaum genug über die Beschreibung auf der Packung belustigt (Timerfunktion setzt sofort ein -- umständlicher kann man einen mechanischen Wecker kaum beschreiben!), als er mir
aus der Hand rutschte und auf den Boden knallte und nicht mehr korrekt arbeitete.
Also eierte ich los und suchte nach einem neuen Wecker. Dieses Mal nicht mit glatter Edelstahloberfläche, sondern mit einem anderen Material.
Hühnchen hat mir scheinbar auf seine alten Tage noch ein Paar ziemlich dicker Eier ins Nest gelegt.
Bei der Verpackung gab es keine Hinweise zur Timerfunktion, sondern eine aussagekräftige Zeichnung und den Namen des Gegenstandes in 21 europäischen Sprachen.
Slowakisch hat mir am besten gefallen: Minútky.
Hühnchen ist übrigens die einzige Uhr, die sich gegen den Uhrzeigersinn dreht.
Wir haben auch einen Stundentest unternommen und nach 55 Minuten (angesichts der Gesamtdauer des Tests eine vertretbare Prüfinstanz) stellte sich heraus, dass Silberei drei und Holzei zwei Minuten langsamer als Hühnchen sind. Vielleicht ist Hühnchen aber auch nur ein bisschen vor der Zeit. Wer da nun richtig liegt --
Gack.
Sonntag, 12. August 2012
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