Mittwoch, 18. Dezember 2013

Psalmen ohne Palmen

Ich hatte irgendwann mal angefangen, die Psalmen abzuschreiben, teils, weil sie eine schöne Sprache haben, teils um besser zu wissen, was denn drin steht.
Mit dem 119. habe ich angefangen.
Heute kriegst du aber den 139. serviert.
Die Übersetzung ist Gute Nachricht Bibel

Mein Schöpfer kennt mich durch und durch
  1. Ein Lied Davids.
    Herr, du durchschaust mich, du kennst mich bis auf den Grund.
  2. Ob ich sitze oder stehe, du weißt es, du kennst meine Pläne von ferne.
  3. Ob ich tätig bin oder ausruhe, du siehst mich; jeder Schritt, den ich mache, ist dir bekannt.
  4. Noch ehe ein Wort auf meine Zunge kommt, hast du, Herr, es schon gehört.
  5. Von allen Seiten umgibst du mich, ich bin ganz in deiner Hand.
  6. Dass du mich so durch und durch kennst, das übersteigt meinen Verstand; es ist mir zu hoch, ich kann es nicht fassen.
  7. Wohin kann ich gehen, um dir zu entrinnen, wohin fliehen, damit du mich nicht siehst?
  8. Steige ich hinauf in den Himmel – du bist da. Verstecke ich mich in der Totenwelt – dort bist du auch.
  9. Fliege ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder zum Ende des Meeres, wo sie versinkt:
  10. auch dort wird deine Hand nach mir greifen, auch dort lässt du mich nicht los.
  11. Sage ich: »Finsternis soll mich bedecken, rings um mich werde es Nacht«,
  12. so hilft mir das nichts; denn auch die Finsternis ist für dich nicht dunkel und die Nacht ist so hell wie der Tag.
  13. Du hast mich geschaffen mit Leib und Geist, mich zusammengefügt im Schoß meiner Mutter.
  14. Dafür danke ich dir, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. An mir selber erkenne ich: Alle deine Taten sind Wunder!
  15. Ich war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln Gestalt annahm, tief unten im Mutterschoß der Erde.
  16. Du sahst mich schon fertig, als ich noch ungeformt war. Im Voraus hast du alles aufgeschrieben; jeder meiner Tage war schon vorgezeichnet, noch ehe der erste begann.
  17. Wie rätselhaft sind mir deine Gedanken, Gott, und wie unermesslich ist ihre Fülle!
  18. Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer. Nächtelang denke ich über dich nach und komme an kein Ende.
  19. Gott, bring sie doch alle um, die dich und deine Gebote missachten! Halte mir diese Mörder vom Leib!
  20. Sie reden Lästerworte gegen dich; Herr, deine Feinde missbrauchen deinen Namen!
  21. Wie ich sie hasse, die dich hassen, Herr! Wie ich sie verabscheue, die gegen dich aufstehen!
  22. Deine Feinde sind auch meine Feinde, ich hasse sie glühend.
  23. Durchforsche mich, Gott, sieh mir ins Herz, prüfe meine Wünsche und Gedanken!
  24. Und wenn ich in Gefahr bin, mich von dir zu entfernen, dann bring mich zurück auf den Weg zu dir!


Die Gute Nachricht Bibel schreibt es sehr verständlich, in klarem Deutsch.
Manchmal muss ich die Psalmen aber in der Übersetzung vom alten Bruder Luther lesen. Sie ist kraftvoller, lyrischer, intensiver.
Und bekannter.
Die Verse 9 bis 12 liefern das beste Beispiel.
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.
Spräche ich: „Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein!“, so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. 
Nicht unerheblich trägt zu dieser Tatsache allerdings auch bei, dass es ein Lied gibt, das diesen Text als Grundlage hat.
Ziemlich unerheblich ist daneben, dass es sich hier
um die Abendröte handelt und das Bild nicht am äußersten Meer, sondern mitten im Bergischen Land aufgenommen wurde.

1 Kommentar:

  1. falls du dich wunderst, dass diese P(s)almengeschichte ja gestern schon mal kam und heute wieder:
    wunder dich nicht.
    Das haben wir gestern schon in ausreichendem Maße getan.
    Frau Vorgarten stellte eine Weile nach Veröffentlichung fest, dass die rote Markierung nicht mit der orangenen weiter unten übereinstimmte.
    Und wollte es ändern.
    Und auf einmal spielten alle HTMLs verrückt, sowas ist mir in meiner langen Statistikerkarriere noch nicht passiert.
    Wir konnten nicht mal neue Beiträge schreiben, weil da auch immer der HTML-Bandsalat auftrat.
    War wohl ein Bloggerproblem.
    Deswegen ist die Geschichte heute wieder da.

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.