Flensburg hat wunderschöne Punkte.
Es hat Hafen, es hat Altstadt, es hat urige Innenhöfe, es hat verwinkelte Gassen, es hat Berge, es hat dicke Bäume, es hat Strand, es hat einen Knast, es hat ein Rathaus.
Natürlich hat es noch viel mehr, aber das passte nicht alles in einen Tag.
Schon das mit dem Strand machten wir an einem anderen Tag.
Der Strand ist zwischen der Stadt und Glücksburg, und wenn es in Glücksburg nur halb so glücklich zugeht, wie es mir an diesen Tagen erging, muss es ein guter Ort zum Leben sein.
Die Kinder und ich haben getan, was an einem Strand getan werden muss.
Am Ostseestrand sind Steine. Prima! Rammen wir sie in den Untergrund und stapeln andere Steine oben drauf!
Das schräge im Hintergrund ist Dänemark.
Es war schwierig den Kindern klar zu machen, dass Dänemark ein anderes Land ist. Und dass es doch zu sehen ist. Was ist denn eine Grenze? Wie sieht sie aus? Ist da ein Zaun? Nein? Wie weiß man dann, wo man ist?
Zurück nach Flensburg.
Weil mein Vatter viele Jahre im Knast gewesen ist -- allerdings auf der Seite der Tür, die eine Klinke hat -- ist es für mich nichts ungewöhnliches, wenn ich in eine Stadt komme und als erstes vor hohen Mauern stehe. In Celle war es übrigens genauso.
In Flensburg sah ich mich zum ersten Mal mit diesem Schuhwurfbrauch konfrontiert.
Und einem prachtvollen (und ebenso wasservollen) Becken.
Im Hintergrund siehst du das Museum Phänomenta und rechts das alte Stadttor, aber frag mich nicht, welches, ich habs vergessen. Durch das Stadttor kommt man zu der Schuhwurfstraße.
Als ich es mal wagte, mich von dem Gegenlichtwasserspiel abzuwenden (ich bin übrigens nicht hineingestiegen, es sah glitschig aus), sah ich auf der Förde ein Segelschiff herein kommen.
Leider sind alle Bilder, die das Schiff größer zeigen, unscharf oder verwackelt oder beides.
Stell es dir einfach mal vor.
Ein prachtvolles Segelschiff mit vier weißen Segeln, vielleicht so 20-30 Meter lang oder mehr oder weniger, ich bin schlecht im Schätzen. Aber beim Vorstellen ist das ja egal.
Und drunter das wellige Wasser, drüber der blaue Himmel, Wind bringt Kühlung an diesem heißen Tag, überall Möwengesang (-gekreisch klingt immer so ... unschön).
Linie drei, die vom Stadttheater nach Solitüde fährt. Das hat doch was. Kultur und so.
Fährst du nach Solitüde, kommst du übrigens auch zum Strand.
Die Kirche hat nichts mit dem Dach davor zu tun. Ich kam nur nicht näher dran, bzw. war die Kirche dann so groß im Bild, dass mein Fotokamerad es nicht fassen konnte.
Wer keinen Garten hat, macht sich einen.
Oder geht in den Park.
Flensburg, dachte ich, bevor ich hinkam, liegt am Meer und ist flach. Weit gefehlt! Es liegt an der Ostsee und ist bergig.
Wenn du an Linden denkst, stellst du dir bestimmt Bäume vor.
Eine Linde kann ebenso ein Bodendecker sein.
Als ich mich genug umgesehen hatte, mir die Füße gehörig weh taten und mein Kopf voll war mit lauter Wundern und feinen Eindrücken, ging ich zurück zum Auto und sah erst dann, dass ich es auf dem Parkplatz des Oberbürgermeisters abgestellt hatte.
Aber das hat ihn nicht gestört, denke ich, denn es war ein Freitag und als ich kam, hatte das Rathaus schon zu. Wahrscheinlich war er längst im Wochenende unterwegs.
Danke, Herr Faber, für den kostenlosen Parkplatz!
(Warum ich aber neulich in Esslingen an Flensburg erinnert wurde, erschließt sich mir nicht mehr. Die Städte haben nicht so viel gemeinsam, außer dass es stellenweise ganz schön bergauf geht und die Bausubstanz von früherem Reichtum kündet. Aber das gibt es ja auch in vielen anderen Städten.)
Mein Fazit:
Kommst du in den Norden, nimm dir Zeit und verweile in Flensburg. Die Stadt ist wunderschön und hat es nicht verdient, nur auf die Strafpunkte reduziert zu werden.
Feste Zusage. Beste Zusage.
vor 3 Stunden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.