Dienstag, 1. Juli 2014

Abenteuer im Wald

Man lernt so einiges über Hunde, wenn man sich einen ausleiht und mit ihm durch den heimischen Forst spaziert.
Freundin N. hat zwei Hunde.
Und Kreuzband.
Das ist in der Mischung schlecht, weshalb ich nun fast täglich mit den beiden Dollheiten raus gehe.
Ansonsten dürfen sie halt in den Garten machen. N. kann da ja im Moment eh' nicht in Haufen treten, deswegen ist es ziemlich egal.

Sonntag.
Wir schnaufen müde den Berg hoch, haben uns ziemlich verausgabt im Fluss (worin nur Hund1 war, der andere mag kein Wasser) und auf der Wiese. Hund1 geht ohne, Hund2 mit Leine. Selbiger hat eine schwere Kindheit gehabt und ist ein eher ängstlicher Typ, mag fremde Hunde nicht. Gehorcht auch noch nicht gut, daher die Leine.

Auf der Anhöhe eine Gruppe von etwa sechs Frauen im besten Alter mit verschiedenen Hunderassen, mindestens ein Tier pro Person.
Mit einem Affenzahn und laut knurrend rennt ein riesiger Windhundköter auf uns zu, Frauchen brüllt: "Erschrecken Sie jetzt nicht, der ist ganz lieb!" Hund2 springt mir fast auf den Arm, Hund1 stellt sich mit gefletschten Zähnen in den Weg, ich rufe rauf: "Das ist ja sehr tröstlich!" und siehe da, das knurrende Urviech hält tatsächlich wenige Zentimeter vor mir an. Hund1 beruhigt sich und schnuppert. (Er ist halt ein freundlicher Typ.)
Hund2 bleibt zitternd in meinem Schatten.
Ich gehe weiter, Hund2 zerrt rückwärts, weg von dem Biest, Hund1 will heim und geht freiwillig mit, und ich frage die Frau, warum sie ihren Hund nicht bitte anleint.
"Der ist halt lieb, da muss ich das nicht."

Aha!
Der Subtext ist hier wohl:
Geht dein Hund an der Leine, ist er aggro drauf. Sonst könntest du ihn ja losmachen! Selbst schuld!

Kurz vorm Waldrand übrigens dann noch eine seltsame Begegnung.
Eine Frau mit zwei Bobtails oder so was ähnlichem kommt mir entgegen.
Ich: "Guten Tag." (bin halt auch ein freundlicher Typ.)
Sie: "Die gehen nur an der Leine, weil sie sonst in den Bach gehen."

Originelle Begrüßung!

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