Das Durchmischen des alten Komposts mit dem neuen Material führt dazu, dass die Mikrolebewesen ohne größere Anstrengung an neues Futter kommen. Zusätzlich gelangt alles mal an die frische Luft, was dem Leben gut gefällt.
Mehr Luft = mehr Leben = Komposterde schneller verfügbar.
Die anderen -- zu denen ich auch gehöre -- schichten nicht um.
Der Kompost ist für mich ein Lebensraum für viele Reptilien, Insekten, manch einen Bodenbrüter und so weiter. Schichtet man den Haufen um, macht man all die Tiere heimatlos -- wenn sie die Umwälzung denn überleben.
Da die Tiere aber überwiegend in die Kategorie der Nützlinge fallen, gehören sie beschützt und gehütet und der Kompost darf so lange vor sich hin verrotten, wie er halt braucht.
Meinen habe ich ein Jahr stehen lassen. Im April habe ich die erste Erde entnommen und sie war prachtvoll.
Foto vom Komposthaufen -- eingefügt am 25.2.2016. Mehr als anderthalb Jahre danach … ein klares Signal dafür, dass meine Fotoarchive eigentlich sehr ordentlich und gut durchdacht sind. Eigentlich.
Der April eignet sich aus Nützlingssicht besonders gut zur Entnahme, weil die einen Tiere mit der Winterruhe fertig sind und die anderen noch nicht mit dem Brutgeschäft begonnen haben.
Das gilt natürlich nur für den milden April. Wenn es da noch stürmt und schneit, kannst du dir denken, dass die Reptilien und anderen Einwohner wenig glücklich wären, wenn sie ihres Haufens beraubt würden.
Ähnlich der Dreifelderwirtschaft kannst du eine „Dreihaufenwirtschaft“ anfangen. Der Haufen des ersten Jahres ist zur Entnahme der Komposterde, der zweite ruht und der dritte wird gerade geschichtet.
Auf dem ruhenden Haufen kannst du, wenn im Hochbeet kein Platz mehr ist, Kürbisse anpflanzen. Das gefällt ihnen sehr gut. Sieht auch hübsch aus.
Du kannst deinen Komposthaufen auch ohne Umschichten zu etwas mehr Effektivität anregen.
Sehr zu empfehlen ist da das Endprodukt größerer Pflanzenfresser, wobei ich zu Pferde-, Schafs- und Ziegenkötteln rate. Kuhfladen lassen sich schlecht transportieren und riechen auch am stärksten. Du willst dich ja nicht unbeliebt machen bei den Nachbarn.
Selbstverständlich gibt es auch duftneutrale Mittel zur Beschleunigung.
Kalk zum Beispiel. Mein Vatter streut jeden Herbst (und wenn er es sonst für nötig hält) ein Schippchen Kalk auf seinen Kompost.
Jedoch gilt es dabei die Gärtnerweisheit "Kalk macht reiche Väter und arme Söhne" zu beachten. Das heißt: reichlich verabreichter Kalk führt kurzfristig zu guten Ergebnissen, laugt den Boden aber langfristig aus. Da hilft dann auch keine Komposterde mehr.
Dosiere also vorsichtig.
Daneben hilft auch eine gute Verteilung. Sofern du nur auf einen Komposthaufen schichtest, empfehle ich die Gartenabfälle erst mal auf der ganzen Fläche des Haufens auszulegen, Unkraut immer in die Mitte, denn da ist es bekanntlich am wärmsten.
Wenn du dann Erde entnehmen willst, schichte die noch nicht verrotteten Stücke auf einen anderen Teil des Haufens um.
Zurück zur Komposthaufeneinleitung.
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