Samstag, 18. Februar 2012

Kongopost 49

Da sitzen Elisabeth und ich bei Kaffee und Kuchen in einem christlichen Seniorenkreis. Wir sind überrascht, wie viele fleißige Helfer und Helferinnen tätig sind und welch leckeren Kuchen sie gespendet haben. Eine Andacht wurde gemacht und der Gesang war recht kräftig. Es gibt hier in Deutschland so viele einsame Alte und da ist es schön, dass sich Christen darum kümmern und ihnen einige Stunden Gemeinschaft und Austausch vermitteln. Es gibt sogar einen kostenlosen Fahrdienst, und viele freuen sich schon darauf wieder mal zusammen singen und beten zu können. Wer Nächstenliebe praktiziert, ob bei Alten oder Jungen, bei Kranken oder Verarmten, kann den lebendigen Christus erleben.
Aber die Alten wollen sich nicht nur mit sich selbst beschäftigen, darum haben sie uns eingeladen, um mit Bildern über jemand im Kongo zu berichten.

Pastor Alanda ist vor ein paar Jahren mit seiner Familie von der Kirchenleitung aus dem Urwald in die Stadt Kisangani geschickt worden, um da eine neue Cadelugemeinde zu gründen. Es gibt da schon allerlei Kirchengemeinden, aber auch Leute aus Basankusu, die ihre alten Glaubenslieder mit Bekanntem singen möchten. Leider nur Arme, und die haben schon lange um einen eigenen Pastor gebeten.
Nicht viel mehr, als das, was sie auf dem Leib trugen, hatten Alandas dabei, als das Schiff durch all die Mückenschwärme auf dem Kongofluss endlich da ankam. Die Gemeinde ist jetzt schon ganz schön gewachsen, so wie alle Kirchengemeinden im Kongo wachsen. Alandas bekamen nach einiger Zeit auch eine Hütte und lebten sich ganz gut ein.
Es gäbe viel über Pastor Alandas Aktionen zu erzählen, und manchmal konnte ich auch mit etwas Geld helfen, wenn jemand krank war und eine Operation brauchte.
Alandas Problem war immer, einen dauerhafter Platz für den Gottesdienst zu finden, und sie mussten öfter umziehen. So feierten sie ihren Gottesdienst immer unter einer großen Plane. Im Januar standen sie wieder auf der Straße, konnten jetzt aber einen Platz pachten, wo sie ihre Kirche bauen.
Kaffee und Kuchen gibt es da noch lange nicht und gebrechliche Alte gehen besser mal eben aus dem Weg. Aber man kann sich hier auch nur wundern, wie viele freiwillige Helfer mit primitivsten Methoden jetzt ein Gotteshaus mit Holzknüppeln und Palmblättern errichten.

Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, ist ganz sicher auch ein Gott der Aktionen, und das ist er in Deutschland, so wie im Kongo, und er zeigt sich in seinen Kindern.

Der Herr schaut vom Himmel auf alle Menschenkinder. Ps 33,13

Darüber kann man sich doch wirklich freuen. Gruß, Hans-Peter Gohl.
gohlep (ät) web (.) de

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