Sonntag, 6. Oktober 2013

Hosta

Donnerstag bei meinen Eltern im Garten.
Die Pflanze heißt Hosta oder Funkie. Oder Herzblattlilie.
Bis ich eben bei Tante Wiki nachschaute, habe ich Hosta für den botanischen und Funkie für den Trivialnamen gehalten. (Von Herzblattlilie wusste ich da noch nichts.) So kann man sich irren! Du siehst, ich bin nicht einfach von selber so schlau, sondern der Vorgarten macht mich dazu.
Gehst du davon aus, dass die Pflanze Hosta heißt, so liegt das am österreichischen Botaniker und Leibarzt Nicolaus Thomas Host, der von 1761 bis 1834 auf unserer schönen Erde lebte.
Vertrittst du eher die Funkientheorie, war der deutsche Botaniker und Apotheker Heinrich Christian Funck Namensgeber. Der lebte von 1771 bis 1839.
Da kann man sich nun aussuchen, wer mehr recht hat.
Vielleicht geht es aber auch gar nicht ums Rechthaben.

Die Hosta (wenn du Funkier bist, ersetze den Namen entsprechend) ist eine der schönsten Stauden, die ich kenne -- was kein besonders herausragendes Merkmal ist, da ich das zu fast jeder zweiten Staude sage.
Die Hosta ist eine mehrjährige frostharte Staude.
-- Staude bedeutet, dass der oberirdische Teil der Pflanze im Herbst abstirbt, der unterirdische im Frühjahr wieder austreibt.
-- Wäre sie nicht frosthart, müsstest du sie über den Winter ausgraben und im Keller lagern -- wie Dahlien zum Beispiel, Canna, Agapanthus und so weiter.
-- Mehrjährig heißt, dass sie nächstes (und übernächstes, überübernächstes, ...) Jahr wieder kommt und dann größer ist und noch besser aussieht.
Es gibt auch zweijährige Stauden, zB Akeleien und Stockrosen, und einjährige, wie die Wintergetreide, aber um die gehts ja gerade nicht.

Die Hosta ist wahnsinnig vielseitig.
Es gibt sie mit Blättern groß wie Taschentücher und mit Blättern klein wie Pflaumenbaumblätter. Es gibt sie in hellgrün, blaugrün, dunkelgrün, grüngrau, grünsilber. Es gibt sie mit weißem Rand und grünlichem Inneren, es gibt sie mit grünlichem Rand und weißem Inneren, es gibt sie in einfarbig, Es gibt sie mit weißer, lila, blauer Blüte, mit einfarbigen und gestreiften Blütenblättern. Es gibt sie in riesengroßen Horsten, es gibt sie im kleinen Blumenkübel.
In Husum im Schlosspark steht sie massenhaft unter den hohen alten Bäumen.
So ein schattiges Plätzchen mag sie.
Trockenheit hingegen mag sie nicht. Wenn du sie im Kübel hast, achte darauf, dass sie nicht austrocknet.
Ansonsten ist sie robust und anspruchslos.
Um sie zu vermehren, gräbst du sie aus, nimmst einen Spaten und schneidest sie mittig durch. Dann gräbst du beide Teile ein. Schon hast du zwei. Kann sein, dass sie im nächsten Jahr nicht blüht, aber auch Blätter sind schön.
Um sie zu verkleinern, machst du es genauso, gräbst aber nur einen Teil wieder ein.
Solltest du in deinem Garten eine dunkle Ecke haben, zum Beispiel unter einem sommers dichtbelaubten Baum wie Buche oder Walnussbaum, kommt hier der ultimative Schattenfreundetipp:
Hosta, Astilbe und Helleborus.
Die Hosta füllt die Flächen mit ihren dichten Rosetten, die Astilbe setzt fedrige Akzente voller Leichtigkeit und die Helleborus blüht im Winter.
Über Helleborus und Astilbe schreib ich dann beim nächsten Mal.

6 Kommentare:

  1. Wenn ich etwas genauer werden darf:
    Der Gattungsname Hosta wurde zuerst 1812 vom österreichischen Botaniker Leopold Trattinnick (1764–1849) bei der Beschreibung einer Pflanze vergeben, die wir heute Glocken-Funkie nennen (Hosta ventricosa; bei Trattinnick: Hosta coerulea/H. caerulea). Und der Gattungsname Funkia 1817 vom deutschen Botaniker Curt (Kurt) Sprengel (1766–1833) anhand einer Lilien-Funkie (Hosta plantaginea var. plantaginea; bei Sprengel: Funkia subcordata). Dass die beiden tatsächlich zu ein und derselben Gattung gehören, wurde erst danach klar. Durch das Recht der älteren Namensvergabe heißt die Gattung heute botanisch eindeutig Hosta (und die Pflanzenfamilie Hostaceae). Auf Deutsch ist aber weiterhin der umgangssprachlich und gärtnerisch eingebürgerte Gattungsname Funkie üblich (und für die Familie: Funkiengewächse; Hostagewächse habe ich noch nie gehört oder gelesen).

    Ich freue mich schon auf die Prachtspieren und Nieswurze. In meine dunklen und feuchten Ecken setze ich auch immer verschiedene Farne.

    GA

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    1. BITTE:
      werd nicht genauer.
      Ich kanns echt nicht mehr lesen, dass du bei allem noch ein Haar in der Buchstabensuppe findest.
      Nich böse gemeint.
      Aber hör dir doch mal selber zu.

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  2. He, Vorgärtnerin!
    Über die Dicentra spectabilis, eine der schönsten Stauden, hast du auch noch gar nichts geschrieben.
    Die könnte am Rand der obigen sommers dichtbelaubten Ecke stehen, da sie ja den lichten Gehölzrand mag.
    Und sie kontrastiert dann auch fein vor dem dunklen Hintergrund.

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  3. He, Staudenfreund:
    schreibs doch selber, wenn du alles so genau weißt!
    Lichter Gehölzrand, pah! Wo hast du das denn abgeschrieben?

    He, GA:
    schreib doch selber einen Gartenblog, wenn du alles besser weißt!

    Ihr beiden Klugscheißer geht mir mächtig auf die Kekse!

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    1. An einen Baumblog hatte ich schon mal gedacht, aber da wäre das Gärtnerische nur ein Aspekt neben der kulturgeschichtlichen und ökologischen Bedeutung.

      Was Klugscheißerei und das Mir-selbst-zuhören angeht: Dafür möchte ich mich entschuldigen. Es handelt sich hierbei um keine Schulmeisterei und meine Entschuldigung ist insofern deplatziert, dass mich keine individuelle Schuld trifft. – Ich höre solche Vorwürfe jeden Tag, und ich wünschte ja auch, dazu gehören zu können und so wie die anderen zu sein. Leider liegt das bei meiner Form des Asperger-Syndroms außerhalb meiner Möglichkeiten. Menschen mit sichtbaren, körperlichen Leiden haben es wahrscheinlich leichter, in ihren Beschränkungen akzeptiert und in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Und dass man meine Behinderung nicht sieht und nicht kapiert und sich angegriffen fühlt, macht mich trotz allem nicht zu einem weniger guten und weniger menschlichen Menschen. Eigentlich kann man an Leuten wie mir sogar besonders gut erkennen, was es überhaupt bedeutet, ein Mensch und kein Tier sein zu müssen.

      Die Geschichte für den 12. Dezember hat mir gut gefallen. Ist das Buch dazu geeignet, einem fünfjährigen Mädchen Freude zu bereiten?

      GA

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    2. Das kommt auf das Mädchen an.
      Generell sind solche Altersbeschränkungen (von 6 bis 12) nicht in Stein gemeißelt, sondern ungefähre Erkenntniswerte.

      Zum Asperger bzw. zu dir:
      Es geht nicht drum, irgendwelche Krankheiten, sichtbar oder unsichtbar (nebenbei gesagt ist hier im Blog außer Buchstaben alles unsichtbar) zu akzeptieren oder nicht.
      Oder irgendwelche Leute auszugrenzen, die anders sind als die sogenannte "Norm".
      Es geht drum, meine Schreiberei nicht mit jedem Satz zu korrigieren. Das nervt.
      Ich hab mich in einigen Fragen an dich gewandt und mich in einigen Punkten korrigieren lassen (ich sach nur Dersummeroog), aber ich brauche es nicht, dass ich in jedem Kommentar von dir lese, dass ich da und dort ungenau war und eigentlich alles nur gefährliches Halbwissen ist.
      Denn: ich weiß das.
      Ich bin kein Gärtner. Es geht hier auch nicht drum, alles superpräzise zu machen.
      Ich bin nicht der Typ für superpräzise.
      Es geht drum, die Liebe zu Pflanzen zu vermitteln.
      Und den Lesern zu vermitteln: Gartenkram ist keine Wissenschaft. Das kann jeder, das kannst du auch.
      Um Gartenkram wird nämlich sehr oft eine Wissenschaft gemacht mit all den Vorschriften, was man auf jeden Fall muss und auf keinen Fall darf, zum Beispiel eine Hortensie schneiden (http://die-beste-juppi.blogspot.de/2011/08/hortensie.html).
      Das ist mein Ziel, diesen Wissenschafts-Glauben zu beenden.

      Wie schon oben geschrieben ist meine Zurückweisung nicht böse oder gar persönlich gemeint. Es ist bloß eine Grenze. Grenzen setzen ist wichtig im Miteinander.

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.