Montag, 8. Dezember 2014

Hochdeutsch für alle!

Die Diskussion um im Privatleben deutsch sprechende Ausländer klingt mächtig nach einem Sommerlochthema, das sich in der Jahreszeit geirrt hat.
Aber die meinen das ernst!
In dem Parteitagsentwurf der Christsozialen steht: "Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten motiviert!! werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen." Das Papier soll beim CSU-Parteitag Ende kommender Woche verabschiedet werden. (Korrektur nach erheblichen Protesten)

Wer in der CSU denkt sich so haarsträubenden Blödsinn aus?
Blödsinn ist es aus folgenden Gründen:
Wie will man überprüfen oder kontrollieren, ob die Ausländer tatsächlich deutsch miteinander sprechen, wenn sie die Wohnungstür hinter sich geschlossen haben?
Wie sollen etwaige Verstöße sanktioniert werden?

Wenn man niemanden hat, der "Sprach-Knöllchen" verteilt, ist es lächerlich, über einen Verstoß zu reden -- die Verweigerung hat ja keine Folgen!
Man könnte natürlich die Kameras, die an deutschen Autobahnen die korrekte Einhaltung der Pkw-Maut überwachen sollten und die zum Leidwesen der CSU und namentlich Verkehrsminister Dobrindt immer noch nicht benutzt werden, in Ausländerwohnungen installieren. Damit könnte man dann prima überwachen, ob die Ausländer auf ihr Recht auf Privatsphäre pochen und in ihrer Muttersprache miteinander reden.
Veranstaltet die CSU ihren rechtspopulistischen Hüttenzauber womöglich nur als Ablenkungsmanöver?

Wenn es nun kein Sommerloch ist, ist es ganz sicher ein Eigentor.
Endlich noch mal ein Eigentor für die CSU! Es gab lange keins.

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