Sonntag, 16. Juli 2017

16 am 16ten

Nach den kräftigen Regenfällen vom Dienstag ist mein Wasserfass endlich wieder voll.
700 Liter sind viel und es reicht lange, aber wenn das Ding plötzlich leer ist, guckt man belämmert aus der Gärtnerhose.

Es wird Tomaten geben! Sie sind aber alle noch sehr gut getarnt.
Meine Gurke der Sorte "Türsteher" (eine Schmorgurke) ist da nicht so bescheiden.
Wenn ich sie machen lasse, wie sie will, wird sie vermutlich das ganze Gewächshaus ausfüllen. Ich habe sie vom Dach geholt, damit das Gewicht der Früchte keinen weiteren Schaden anrichtet. (Ich hole sie immer wieder vom Dach. Sie ist sehr wuchsfreudig.) Man kann die Schmorgurke wie Zucchini verarbeiten, aber auch roh essen; die Schale ist härter als bei der Schlangengurke.
Es wird auch "richtige" Zucchini geben, und zwar laut Saatguttütchen ausschließlich gelbe.
In diesem Garten macht jeder, was er will.
Ich auch -- ich habe mir gestern einen Hügel gebaut.
in der Stahlhülse vorne links steht sonst das Vogelhäuschen
Seit den ersten paar Gartentagen denke ich darüber nach, dass ein Hügel fein wäre, aber woher nehmen, wenn der Garten flach wie ein Tisch ist?
Erdtransporte sind mir zu riskant, wer weiß, welches Unkraut drin steckt? Ich habe Grassoden gestochen und sie aufgeschichtet, das Stück Wiese zwischen Gemüse und Blumenwiese soll ja ohnehin ein Beet werden. Bisher ist der Hügel so um die drei Meter lang, sanft S-förmig geschwungen und ungefähr kniehoch. Er wird noch ein bisschen dicker in der Mitte und vielleicht etwas höher. Im nächsten Frühjahr werden Aubrieta, Phlox subulata und all ihre hübschen Kumpels darauf wachsen. Und vielleicht die Buddleja, die übrigens seit neuestem blüht. Rotviolett. Und eine Hortensie Annabell. Und im Sommer noch andere Stauden. Crocosmia! Und im Herbst auch. Rudbeckia! Und im Winter sicher eine Helleborus oder zwei oder fünf. Schneeglöckchen! Krokusse! Fritillaria! …
Die Liste meiner floralen Begehrlichkeiten ist lang und noch längst nicht komplett.
Nicht so, als hätte ich keine Blumen!
mit farblich passendem Insekt
Diese Blumenwiese entzückt mich jedes Mal. Sie ist bunt und hoch und prall -- am vorderen Ende. Am hinteren macht ihr die Blutpflaume zu viel Schatten. Nächstes Jahr wird sich die bunte Gesellschaft in Richtung des Hügels entwickeln.
Nebenan wuchert der Goldfelberich, Lysimachia punctata:
Ich lese gerade, dass er in Gärten und Parks als Zierpflanze kultiviert wird. Bei meinem Vatter nicht: der hat immer zu viel davon, sagt er.

Neben dem Kater, der bevorzugt vor meinen Füßen zusammenbricht, "Streichel mich! Den ganzen Tag hat mich noch niemand gekrault!" habe ich einen weiteren Gartennachbarn kennen gelernt, der auf dem Foto nicht gut zu erkennen ist, obwohl er sich kaum tarnt mit seinem roten Pelz im grünen Haselbusch:
ein Eichhörnchen. Ich habe ihm gute Nachbarschaft gewünscht und mir, dass es keine Zucchini oder Kürbisse mag.

Meine nicht regelkonforme Clivie hat übrigens fertig. Sie war sehr fleißig, an zwei Stängeln (sie hat dann irgendwann doch noch welche gemacht) hatte sie 31 Blüten.
Sie freut sich schon auf den spätherbstlichen Umzug ins Gewächshaus und hofft, dass die Gurke es nicht kaputt macht.
So auch ich.
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8 Bilder, 13 Bilder, 15 Bilder

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