Donnerstag, 3. Mai 2012

Kongopost 56

Lieber Peter Mokili, ich will dir heute erzählen, wer Gott ist.

In letzter Zeit hatten wir hier ganz starke Unwetter mit argem Sturm und Regen.
Vor zwei Tagen bin ich mit dem Motorrad nach Bondji gefahren, um nach den Alten und Kranken dort zu sehen.
Sie waren gut versorgt, und ich war froh.
Aber auf der Rückreise fing es an zu regnen. Du weißt wie das ist, da klatschnass im Schlamm herum zu schlickern, bis man vor lauter Wasser nichts mehr sehen kann. Dann irgendwo habe ich angehalten, weil es nicht mehr ging. Der Sturm war gewaltig, und dann fiel ein Baum um und auf mich. Ich sah mein Ende und war ganz unter Blättern begraben. Als ich wieder etwas sehen konnte, merkte ich, dass einer der zwei riesigen Stämme ganz dicht rechts an mir vorbei gefallen war, und der andere lag nur einen Meter weit links von mir. Ich, dazwischen, konnte mich in dem Gewirr nicht bewegen und rief um Hilfe. Nach langer Zeit, als es still geworden war, kamen zwei Jungs, die mich gehört hatten und hackten mich mit ihren Buschmessern da heraus. Ich hatte nur eine Schramme auf der Stirn und selbst das Motorrad war ganz unbeschädigt.
Als ich dann im Stockdunkeln Basankusu erreichte, traf ich Freunde, die sich aufgemacht hatten, um mich zu suchen.

Wenn du so was erlebt hast, kannst du nur noch danken und weiß genau:
Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.
Ich glaube jetzt, dass erst was passieren muss, um so etwas wirklich sagen zu können.


Die andere Gottesgeschichte handelt von unserm gemeinsamen Freund Danzer.
Nachbar Danzer war ja immer für alles zu gebrauchen. Er baute Hütten für obdachlose Alte, und er machte dir die schönsten Frühstücksomeletts. Er war ja mal bei Weißen Hausboy. Dann kam die Katastrophe. Er konnte nicht mehr gehen und zuletzt sagte der Doktor: „Polio!“
Alles und sogar Gymnastik haben wir versucht, und wir haben gebetet, bis es wehtat, aber es gab keine Hoffnung mehr.
„Wenn jemand erst mal infiziert ist, gibt es keine Medikamente mehr, die helfen“, hat der Doktor gesagt, und wir haben das geglaubt und nur noch für Linderung gebetet. Aber ganz leise haben wir doch auch noch für ein Wunder gebetet. Absolut gelähmt und mit großen Schmerzen lag Papa Danzer da.
Aber dann ging es ihm was besser und der Schreiner sollte ihm Krücken machen.
Endergebnis: Danzer kann jetzt schon mit einem einzigen Stock und eigenen Beinen langsam gehen. Sieh mal, welch einen Gott wir doch haben. Wer jetzt nicht lobpreisen kann, gehört wirklich in die Hölle.

Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!

Ich dein Bruder Richard Iyema.
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weiterführende Infos unter: gohlep (ät) web (.) de

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