Richards Motocross-Bibel-Tour nach Monpono und zurück, 800 km.
Weil ein guter Christ in Deutschland eine schöne Spende gemacht hatte, konnte ich in Mbandaka Bibeln kaufen. Diese reisten erst 350 km mit dem Einbaum und jetzt 400 km mit dem Motorrad.
Am Sonntagmorgen sind Tata Elie und ich mit unsern Motorrädern um 4 Uhr nach Monpono
gestartet, und wir kamen um 17 Uhr nach Befale, 200 km, wo wir übernachten konnten. Die Straße war sehr schlecht
und es gab Brücken, wo du ohne zu beten nicht drüber kamst.
Aber wir waren ohne Unfall und ohne Panne. Am nächsten Morgen fuhren wir bis Manganya, wo wir mit dem Einbaum den Maringafluss überquerten. Gegen 15 Uhr kamen wir dann nach Monpono.
Der Kirchenkreis Monpono hat einen Durchmesser von 300 km und es gibt 6 ordinierte Pastoren für 22 Gemeinden mit insgesamt 5479 getauften Christen. Der Superintendent heißt Mbembe-Mbembe und ist vom Bongandostamm, ein Mensch mit Freude und Bewegung.
Früher war Monpono das geistliche Zentrum mit einer Bibelschule, aber jetzt ist es Dschungel. Es gibt noch 3 Ruinen massiver Häuser von früher. In dem Bibelschulgebäude war lange Zeit die Schule, aber es bricht zusammen, und sie haben eine neue Schule aus Lehm gebaut. Ebenfalls ein Witwenhaus. Der nächste größere Ort, wo man etwas tauschen oder Seife, Salz oder Kleidung kaufen kann, ist Boende, 160 km weit weg. 500 km entfernt ist Kisangani, die nächste Stadt. Überall nur Dschungel. Niemand muss hier hungern, denn die Leute haben schöne Felder und auch Viehzucht. Es gibt einen kleinen Fluss, aber schon lange ist kein Schiff mehr gekommen. So gehen manche Leute mit einer schweren Last auf dem Rücken viele Tage zu Fuß durch den Wald, um etwas einkaufen zu können. Aber den meisten Mais braucht man zum Schnapsbrennen, und das bringt dann noch ganz andere Probleme.
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das Witwenhaus |
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bald ist das Essen fertig |
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die neue Schule |
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alte Fetzenbibel des Pastors |
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Er bezahlt mit einem Paket Fische |
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Jetzt lesen sie hier um die Wette |
Mein Problem bestand darin, dass ich keine Bibel einfach verschenken durfte. Also musste jeder etwas bezahlen. Einen wertvollen Gegenstand gibt man ja auch nicht einfach weg wie Altpapier. Da kamen die Leute mit allerlei Sachen, und zeigten so ihr echtes Verlangen.
Eine Gemeinde brachte ein dickes Schwein und wir verhandelten es auf 45 Bibeln. Das Schwein konnte ich nachher hier beim AWF, einem internationalen Verein zum Schutz der Wildtiere, für 150 $ verkaufen. Mit dem Geld konnten wir das arme Kind mit Epilepsie, das ins Feuer gefallen war, in ein "Krankenhaus" schicken.
Aber die Leiterin der Frauenkreise, die für unsere Unterkunft und die Bewirtung sorgte, hat eine Bibel umsonst bekommen. Da steht sie mit ihrem qualmenden Palmöllämpchen. Dankeschön hat sie gesagt: Die Lampe gibt mir nachts Orientierung, aber diese Bibel wird mir immer helfen, und mir mein Leben lang leuchten auf dem Weg in den Himmel.
Der Blinde auf dem Foto braucht keine Bibel, und die alte Witwe
bald auch nicht mehr. Die junge Frau mit der furchtbaren Hasenscharte
sieht ernst in die Kamera, aber sie dirigiert den großen Kirchenchor mit Energie und ansteckender Freude.
Man lebt hier fast ohne Geld. Schätzungsweise waren in der Kollekte 2.000 Fs = 2 €.
Das meiste stammte aber von Elie und mir. Ein Pastor soll hier im Vierteljahr 10.000 Fs bekommen. Das klappt aber längst nicht immer.
Ich sah so viel Elend und konnte mit etwas Geld hier und da schon mal helfen.
Aber ich brachte die Bibeln und habe jeden Tag Diakonie-Seminare gemacht.
Zuletzt bin ich wieder weggefahren, aber meine Sprüche und vor allem die Bibeln, Gottes Wort, bleiben da. Jetzt können sie selbst darin nachlesen:
Ein wirklicher Gottesdienst mit dem man Gott, dem Vater, dient, ist der: den Waisen und Witwen in ihrer Not zu helfen und sich vom gottlosen Treiben dieser Welt nicht verführen zu lassen. Jak. 1,27.
Diese Art Gottesdienst findet nicht am Sonntag, sondern in der ganzen Woche statt.
Schwer beladen mit Hühnern und allerlei anderen Bibelpreisen sind wir zurückgefahren.
Die kommen in unser Altersheim.
Aber ich bin auch noch gestürzt und muss jetzt mein Bein ein paar Tage pflegen.
Gottes Segen wünscht euch allen, und besonders dem Bibelspender, euer Richard Iyema.
gohlep (ät) web (.) de