Ich kam nach Bremen und war schlecht vorbereitet.
Genau gesagt war es der verfrühte Abreisetag, weil an den Tagen zuvor der Hauptgrund des Aufenthaltes baden gegangen war. Den Heimweg wollte ich mit einem Bummel durch Bremen unterbrechen, schließlich gings ja darum bei der ganzen Reise: "In Bremen war ich noch nie". So nach und nach will ich all diese schönen Städte abklappern, in denen ich noch nie war. Will hin und eine gute Zeit haben und die Menschen treffen und die dann zu mir "gegeneinladen".
Wie gesagt, ich kam an und war schlecht vorbereitet. Ich hatte keinen Stadtplan und auch sonst überhaupt keinen Plan, was ich machen wollte und was sehenswert sei und so.
Nachträglich wundert mich das ziemlich, weil ich ja sonst recht gut sortiert durch das Leben gehe. (Es gibt sogar Menschen, die nennen mich strukturiert!)
Mit ein bisschen Mühe fand ich die Weser. Ich ging auf einen Steg und wollte mich da niederlassen, um mein Mittagsbrot zu essen. Nebenan stieg ein Mann aus seinem winzigen Boot aus. Weil er freundlich grüßte, fragte ich ihn nach Nord und Süd und Fließrichtung des Flusses und Gezeiten und dem Meer und wo ich bin und ähnlich schwerwiegenden Dingen.
Er meinte: Komm doch mit zu uns.
So fing es an, dass ich in Bremen Freunde fand.
Mit Übernachtung. Mahlzeiten. Familienanschluss. Stadtführung. Kostenlosem Parkplatz (mein Auto hatte ich zuvor ins Parkhaus gestellt, weil an dem Park+Ride vor der Stadt keine Züge fuhren, weil der Bahnhof umgebaut wurde). Antworten auf alle Touristenfragen. Schiffstour auf der Weser. Bleib doch noch eine Nacht. Komm bald wieder.
Hier ein paar Fotos.
Die Bremer Stadtmusikanten. Es heißt, wenn man dem Esel an die Füße oder ans Maul packt, bringt das Glück. Deswegen hat er goldene Enden.
Ich bin mehrfach dort entlang gekommen, aber die Tiere waren immer dicht umlagert. Um nur sie aufs Bild zu kriegen, musste ich zu einem perspektivischen Trick greifen.
Das Haus der Bürgerschaft -- in größeren Bundesländern würde es "Landtag" heißen -- und in der Spiegelung der Bremer Dom.
Der Chorraum der Liebfrauenkirche. Sie ist nebenan des Bremer Doms und ich war in beiden Gebäuden drin. Die Liebfrauenkirche hat mir besser gefallen.
Friedrich Engels verbrachte seine Lehrzeit in Bremen und damit er nicht in falsche Gesellschaft geriete, hatte Engels Senior ihn bei einem befreundeten Pastor untergebracht. Der arbeitete in der St.Martini-Kirche, die gleich um die Ecke ist.
Hinter dieser Tür fand Engels' kaufmännische Ausbildung statt.
Man sieht es leider nicht auf dem Foto, dass die Tür bergischgrün gestrichen ist. Die einzige bergischgrüne Haustür in ganz Bremen, schätze ich.
Hier gehts zum
Meine Lieblingsgasse. An der schmalsten Stelle so eng, dass eine Kuh mit langen Hörnern stecken bleibt.
Diesen wolkigen Typ habe ich zweimal getroffen. Hier freut er sich im Kuhgang.
Was tut ein Werder-Bremen-Freund am Morgen? Mal beim Stadion vorbei schauen.
Ich kam gerade zur richtigen Zeit, denn auf dem Platz nebenan war öffentliches Training. Am Samstag haben die Grünweißen dann gegen Hamburg gewonnen.
Hoffentlich helfen meine Tipps noch ein bisschen länger, nicht nur gegen den HSV.
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zuvor war ich dort und da fing die Geschichte an.
Sonntag, 2. September 2012
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