Samstag, 7. November 2015

Erkenntnisse in der Gießkännchenfrage

Im Mai stellte ich den ultimativen fachübergreifenden Phalaenopsis-Tipp von Kollegin S vor. (Fachübergreifend war er, weil Kollegin S nicht in der Zimmerpflanzenabteilung arbeitete, sondern bei den Bäumen.) Ich versprach, eigene Erkenntnisse zu präsentieren, sobald welche vorlägen. Hier sind sie.

Angefangen hat es an einem schlechten Tag im September.
Bei der Arbeit war es recht stressig und ich vergaß einmal, die Phalis in die Gießkanne zu setzen. Wenn ich vergesse, mich um die Blumen zu kümmern, geht es mir nicht gut. Im Burnout-Zusammenbruch sind mir sogar zwei Pflanzen vertrocknet. Das diesjährige Ergebnis sah so aus:
Dort steht sie quasi bis zum Hals im Wasser. Sie hat das Friedensangebot angenommen, denn jetzt hat sie elf Zweige mit Knospen und zwei neue Triebe.
Natürlich ist das nicht bloß ein Produkt von Wasser und Tageslicht. Sie hat Düngestäbchen bekommen. Normalerweise halte ich nicht viel von Düngestäbchen, aber bei Orchideendünger steht zB auf der Flasche: jeden zweiten Monat eine halbe Verschlusskappe auf drei Liter Wasser -- wann soll ich das alles auf meine zwei Phalis gießen? Selbst wenn ich die Menge auf einen halben Liter runter rechne, ist es zu viel für die beiden! Also bekommen sie bei Knospenbildung ein Düngestäbchen und später noch eins, wenn sie möchten.

Das Verrückte an der Angelegenheit ist, dass die große Phali ihre kleine Nachbarin auf dem Fensterbrett positiv beeinflusst hat.
Die war schon lange vorher fertig gewesen mit der Blüherei und hielt nur noch leere Zweige in die Luft.
Jetzt schiebt sie einen neuen Trieb hervor.
Ich habe ihr sofort ein Düngerstäbchen verabreicht. Und ein größeres Glas gekauft, das hatte ich ja schon lange vor.

Du solltest deine Orchideen übrigens aus den Töpfen befreien und in Gläser setzen, denn sie bilden in den Wurzeln Chlorophyll -- wenn Licht dran kommt.

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