Ich bin mir ganz sicher: Supermärkte verkaufen nur deshalb Pflanzen, weil es mitleidige Pflanzenfreunde gibt, die das halbvertrocknete Elend retten wollen.
Normalerweise habe ich die nötige innere Stärke, daran vorbei zu gehen und meine floralen Begehrlichkeiten fürs Blumenlädle aufzuheben. Dort kriegt man die Pflanzen gesund und munter.
Diesen Sommer hat das überhaupt nicht geklappt. Nachdem mich die Namevergessenpflanze und die Erica arborea, die ich letzten Herbst für den Kasten am Küchenfenster gekooft hatte, schmählich im Stich gelassen hatten (trotz guter Beratung im Gartencenter, aber es sind halt nicht alle Pflanzen für so ein enges Kästchen gemacht), habe ich erst eine Calibrachoa in pink, gelb und lila gerettet, und ich wäre sonst nie auf die Idee gekommen, so eine zu kaufen. Sie saß dann eine Weile allein mit meiner annähernd hundertjährigen Campanula im Kasten und kriegte schließlich Gesellschaft von einer weiteren Namevergessenblume (aber von anderer Art).
Ehrlich, sowas wäre mir früher nie passiert. Es ist mir auch ein bisschen peinlich, dass ich mich durch Emotionen so im Blumenkauf hab beeinflussen lassen.
Aber guck, wie die Mitleidskäufe schließlich mein Herz gewonnen haben:
Sie blühen -- sogar farblich aufeinander abgestimmt. Das lila der Calibrachoa passt zur Campanula, das pink findet sich in der anderen Nachbarpflanze wieder. Und gelbe Blumen passen immer. Die pinke Namevergessenblume vorne ist dazu auch noch ein hochfrequentierter Insektenfreund.
Während der Reisevorbereitungen quartierte ich sie zwei Tage vor Abreise aus, damit die Blumengießerin nicht so viel Arbeit hätte, und tags drauf kamen lauter Insekten und fanden eine leere Fensterbank vor. Ich hoffe, sie haben den Verlust überstanden; jetzt ist sie ja wieder da.
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