Montag, 23. September 2013

Der Fluss

Zu allererst ist eine Definition nötig.
Fluss ist ja im allgemeinen jegliches Fließgewässer, das größer ist als ein Bach.
Aber die Übergänge, ab wann der Bach Fluss genannt wird, sind (man verzeihe mir das Wortspiel) fließend.

Für mich ist ein Fluss ein solches Fließgewässer, auf dem Schiffe verkehren.
Kleine Flüsse sind für kleine Schiffe geeignet, also Kanus und so weiter.
Auf großen Flüssen verkehren große Schiffe. Binnenfrachtschiffe, ums genau zu sagen.
Nach dieser Definition war der erste kleine Fluss, mit dem ich zu tun hatte, die Wupper, und der große Fluss hieß natürlich Rhein.
Der Rhein bei Leverkusen, wo er eine mittlere Breite von 280 bis 300 Metern hat.
Folglich maß ich an Rhein und Wupper, ob ein Fluss groß oder klein ist.

Das erste Flusserlebnis, das diese Bemaßungen gründlich in Frage stellte, war der einjährige Aufenthalt in Hamburg.
Am unteren Ende des Jenischparks, wo ich mich gerne am Ufer herumgetrieben habe, ist die Elbe etwa 500 Meter breit.
Der wesentliche Unterschied zwischen Elbe und Rhein fiel mir gleich am ersten Tag auf. Ich kam von Norden an den Fluss, da hätte er ja nach rechts fließen müssen. Tat er aber nicht, er floss nach links. Stromaufwärts. Oder war ich von Süden gekommen?
Dass die Elbe in Hamburg gezeitenabhängig ist, erfuhr ich wenig später.

Schau, was im Urlaub mit meinem Tellerrand passiert ist.
zehn Minuten sind wir schon unterwegs, aber die Fähre hat noch nicht die volle Geschwindigkeit aufgenommen.
Ein Mitreisender erklärt mir, welcher der Knubbel am Horizont das AKW von Brunsbüttel ist. Ich habe aber nicht sehr gut aufgepasst, ich weiß es nicht mehr. Es gab Wichtigeres zu bestaunen.
Richtig, seit nunmehr drei Wochen ist das das Titelbild. Es zeigt die Elbinsel Rhinplate in südlicher Richtung. Sie ist mehr lang als breit.
Ein Schiff der Fähre Glückstadt-Wischhafen. Nie zuvor war ich auf einer Fähre, die vier Fahrzeugreihen nebeneinander hat.
Es dauerte 36 Minuten, vom schleswig-holsteinischen Elbufer ans niedersächsische zu gelangen.
Der Fluss ist hier unfassbare dreieinhalb Kilometer breit und ich kriege immer noch eine Gänsehaut, wenn ich an dieses überwältigende Erlebnis denke.

3 Kommentare:

  1. Dann käme noch die Unterscheidung Schiff - Boot. Kanus sind doch Boote. Aber manche Schiffe nennt man ja auch immer Boote. Bei Hägar z.B. sind es immer Boote, die Teile mit denen ganze Wikingermannschaften plündern fahren. Schwierig.

    Ach ja und: "Am unteren Ende des Jenischparks, wo ich mich gerne am Ufer herumgetrieben habe, ist _sie_ etwa 500 Meter breit." "sie" bezieht sich auf die Elbe?

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    1. äh, ja!
      Sie ist die Elbe!
      in einer frühen Version dieses Berichts stand im Satz vorher noch der Name des Fließgewässers.
      schon nachgetragen!

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  2. immer noch Gänsehaut.
    Es war wunderbar.
    Was dich zum Wundern bringt, ist ein Wunder!

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.