C. hat mir zu Weihnachten ein Buch geschenkt, es ist sensationell.
Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon -- von Jockel Tschiersch, erschienen 2015 bei Goldmann.
Es enthält Sätze, die ich noch nie gelesen habe.
Solche:
Konterte die Unwucht mit Gegenschub.
Sowas beeindruckt mich sehr: wenn alltägliche Beschreibungen erkennen lassen, aus welchem "Fach" der Schreiber kommt. Herr Tschiersch (der Arme muss bestimmt immer buchstabieren, wenn jemand seinen Nachnamen schreiben will) ist sicher Mechaniker. Oder Pilot. Kennt sich jedenfalls mit Motoren aus. Aber im Gartenfach ist er auch zuhause.
So oder so, es ist eine Lust, das Buch zu lesen.
Im ersten Lesen hab ichs verschlungen, jetzt les ich es das zweite Mal und es kostet mich schon wieder die Nächte.
So muss das sein!
…
Ach ja, worum es geht?
Es geht um Schorsch, einen Allgäuer Gärtner, der ein halbes Jahr auf einem Golfplatz geschuftet hat, nur um sich jetzt anhören zu müssen, dass das Grün des Rasens falsch ist.
Für den Golfplatzbesitzer ist es Rechthaberei, für den Gärtner eine Frage der Existenz, die Rechnung geht über einen fünfstelligen Betrag. Die Insolvenz droht. Der Bankmensch äußert, dass er ja sein Flugzeug, eine 1946er Piper J3C, verkaufen könnte.
Nicht mit Schorsch. Er fliegt weg.
Den Rest musst du selbst lesen, meine Begeisterung muss Werbung genug sein.
Vielleicht leihe ich es dir.
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im Sommer 2018 kam ein Film gleichen Namens in die Kinos, kuckstu, dessen Macher sich grob am Buch orientiert haben. Ich hab ihn leider verpasst, es wäre sicher ein großer Spaß gewesen, aber schon anhand der Trailer habe ich gesehen, was das Buch mehr hat und dem Film fehlt. Man kann halt die Fantasie eines Autors nicht für alle gleichermaßen sichtbar machen.
Früher war ich entzückt von der Idee, eins meiner Bücher könnte verfilmt werden und habe sogar Soundtracks zusammengestellt, mittlerweile möchte ich das nicht mehr. Es wäre ja nicht mehr meine Geschichte, jemand anders hätte daran herumgeschrieben und hier was gelöscht, da etwas hinzu erfunden …
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