Montag, 12. Mai 2014

Kongopost 84

Danilo.
Danilo ist Nachtwächter an der Schule, die wir mal gebaut haben.
Von dem Gehalt, das sehr unregelmäßig kommt, kann niemand leben und schon gar keine Familie mit vier Kindern ernähren. Frei Wohnen hat er aber.
Danilo hat Glück, denn er war schon als Kind ein fähiger Fischer, und zusammen mit seiner tüchtigen Frau bearbeiten sie ihre Felder im Urwald.

Im Dorf Ikau ist er schon lange für die Diakoniearbeit zuständig und kümmert sich um die Bedürftigen. So ist er ziemlich ausgelastet. Richard fragte mich mal, ob wir Danilo nicht ein großes Fischernetz finanzieren könnten. Ich weiß gar nicht mehr, wie viel es kostete.
Aber jetzt bekommen die Alten außer Gemüse aus der Sonntagskollekte auch noch regelmäßig Fisch. Zudem hat Danilo vorigen Monat sogar schon acht Dollar zurückgezahlt, weil er sogar Fische verkaufen konnte.

Danilo war früher eines unserer wunderschönen Nachbarskinder, die manchmal aber auch genervt haben. Seine Mama war alleinerziehend, wie viele Frauen in der Gegend.
Aber als Danilo alt genug war, sagte er stolz: „Am Sonntag werde ich getauft. Ich will jetzt Gottes Kind werden!“
„Na denn...“ habe ich damals gedacht.
Ein ganzer Kerl und Tatchrist ist aus dem kleinen schwarzen Jungen geworden. Taufe ist bei manchen Leuten echt nützlich.
Kürzlich habe ich dieses uralte Foto gefunden, wo ich nach dem Sonntagsgottesdienst Danilo die Bibel auf den Kopf legen wollte.
Viel Jahre sind vergangen und Danilo hat ja noch viel zu tun. Aber ich habe meine Freude, das alles erleben zu können.
Schöne Grüße, Hans-Peter Gohl . . . . . . . . . . . gohlep (ät) web (.) de

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