Das brachte es mit sich, dass ich mich mit anderen Formen von Literatur beschäftigte, unter anderem auch der Minne. Dazu muss man wissen, dass Minne nicht zwangsläufig gesungen wird.
Und da ich ja zu schubweise verlaufenden Kreativitätsausbrüchen neige (ist ein altes Anfallsleiden, das kommt und geht, aber eigentlich harmlos ist), küsste mich die mittelalterliche Muse und dabei kam zum Beispiel das raus:
Ein Treffen mit Walther von der Vogelweide
Auf dem großen Treffen der großen Dichter
wurd’ es in meinem Haupte lichter
denn ich traf Walther,
der, obschon in hohem Alter
traumhaft rege wie ein Falter,
der einher fliegt wie ein junger Mai,
Tanderadei!
Seither übe ich an meiner Minne
bis sie verkläret meine Sinne,
bis mein Weltbild sich verschoben,
ich nicht mehr weiß, wo oben
und wo unten sei,
Tanderadei!
Seit ich traf den Hohenzoller
befind ich mich im Liebeskoller
– Ihr meint, ich treib es toller
denn je?
Oh nein, oh nee!
Verwehret mir nicht eure Gunst,
ich meinte nur des Walthers Kunst
doch damit ist es nun vorbei.
Tanderadei!
Auf dem großen Treffen der großen Dichter
wurd’ es in meinem Haupte lichter
denn ich traf Walther,
der, obschon in hohem Alter
traumhaft rege wie ein Falter,
der einher fliegt wie ein junger Mai,
Tanderadei!
Seither übe ich an meiner Minne
bis sie verkläret meine Sinne,
bis mein Weltbild sich verschoben,
ich nicht mehr weiß, wo oben
und wo unten sei,
Tanderadei!
Seit ich traf den Hohenzoller
befind ich mich im Liebeskoller
– Ihr meint, ich treib es toller
denn je?
Oh nein, oh nee!
Verwehret mir nicht eure Gunst,
ich meinte nur des Walthers Kunst
doch damit ist es nun vorbei.
Tanderadei!
möglicherweise im Frühsommer 2002 entstanden
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