Donnerstag, 23. Juni 2011

besondere Buchstaben

Es gibt Buchstaben, die man nicht hört.
Den meisten Leuten fällt da nur einer ein, das h, zum Beispiel in Wahl. Es ist da, man braucht es, damit der Vokal lang ist, aber es gibt genug Beispiele, in denen kein h den Vokal verlängert und trotzdem niemand Wall statt Wal sagt.
Wenn man dann noch ein bisschen nachdenkt, kommt einem noch das e im ie in den Sinn. Stiel hat eins, Stil nicht und doch ergibt sich nur aus dem Zusammenhang der Unterschied; hören kann man ihn nicht.
Die deutsche Sprache hat eben so ihre Eigenheiten.

Eine veraltete Eigenheit, die heute nur noch regional begrenzt in Eigennamen verwendet wird, sind die ganzen übrigen Dehnungszeichen. In Ortsnamen habe ich u.a. gefunden:
Straelen, Kevelaer, Soest, Coesfeld, Grevenbroich, Troisdorf, Gelsenkirchen-Buer, Bernkastel-Kues, Güstrow, Lüchow-Dannenberg – und natürlich die kleine Hofschaft in meiner Heimat, die mich erst zu diesem Artikel gebracht hat.
Diese Ortsbezeichnungen haben gemeinsam, dass das e, i oder w den vorgelagerten Vokal verlängert.
Es gibt natürlich auch Doppelvokale, die einen Umlaut bilden, und damit es in der Sprache nicht zu einfach wird, gibt es auch dazu einige Ortsnamen: Moers, Oelde, Voerde, Uelzen…

Das i in Duisburg nimmt da noch eine besondere Stellung ein. Irgendwann in den letzten Jahrhunderten (nein, genauer geht das nicht, Sprache ist beständig im Wandel) veränderte es sich vom Dehnungs-i [Duhsburg] zum Umlaut-i, das es ja eigentlich gar nicht gibt [Düsburg].
Das vermeintliche Dehnungs-e in Buchloe ist seine eigene Silbe.
Und dann ist da ja auch noch Oer-Erkenschwick. Im Zuge meiner Recherchen zu diesem Thema habe ich mit beiden Aussprachevarianten zu tun gehabt, also sowohl als Dehnungs-e als auch als Umlaut-e. Einig waren die Leute sich nur darin, dass ihre die einzig richtige Aussprache sei.

Geholfen haben mir übrigens bei dieser Sammlung Tante Wiki (übrigens Verfechterin der Ohr-Erkenschwick-Variante) und mein alter Vatter (nebenbei Verfechter der Öhr-Erkenschwick-Variante).

4 Kommentare:

  1. Die seltsamen Wege des Herrn...
    Ich wohne gerade in Oer-Erkenschick und es ist definitiv ein OHHHHHR und kein Ör. Wenn man Ör sagt, dann wird man von den Einwohnern hier gemeuchelmordet (also bring dein vatter nie hier her)

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  2. LinGe de Pateco!
    HerzlichwillkommeninmeinemVorgarten, fühldichwohlseimeinGastnimmdirnKeks!
    Das mit dem Ör werd ich weiterleiten, danke für den Tipp.

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  3. Statistikfreund26. Juni 2011 um 16:11

    Wie ham Sie hergefunden, Frau de Pateco?

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  4. Über den Blog cee3000 :) Denn les ich immer ganz fleißig, aber still.

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.