Freitag, 1. Juni 2018

der ultimative Eiertest

Erinner dich an mein Eingeständnis bezüglich der Gartentipps vor etwas mehr als einem Jahr.
Seither habe ich keine neuen Gartentipps veröffentlicht, aus gutem Grund, aber heute muss ich das doch mal tun.
Den gestrigen Feiertag nutzte ich zu einer sportähnlichen Tätigkeit im Garten, denn ich bin nicht katholisch, was mich vom Feiertag unterscheidet. Unter anderem habe ich auf der Suche nach pflanzenverfügbarem Material (jajaja, die Sache mit dem Pferdemist am heißen Tag im Gewächshaus ohne Lüftungsklappe) endlich mal wieder eine Kompostkiste umgeschichtet.
Dabei fand ich -- Eier. Dem großen Kahn hätte das gefallen! Keine zerdrückten Eierschalen, sondern komplette Eier.
Nach anfänglicher Verwunderung fiel es mir wieder ein:
Diese Eier hatte ich eine lange Weile zuvor zuhause auf der braunen Tonne gefunden, einen 10erpack braune Eier im Eierkarton, und weil ich nicht wusste, was mir die Botschaft sagen sollte, habe ich sie erst mal mitgenommen, statt sie an Ort und Stelle zu entsorgen. Nach etlichen verschlungenen Gedankengängen, die schließlich an dem Punkt endeten: selbst wenn die Eier den Eiertest noch bestehen (rohes Ei dreht sich träge, gekochtes Ei schnell, frisches Ei sinkt ab im Wasser, altes Ei steigt auf), solltest du sie trotzdem nicht mehr essen, denn du weißt nicht, wo sie vorher wie lange herumgestanden haben, und vielleicht interpretierst du deine Eiertests auch gerade genau falschrum!, landeten diese zehn Eier in meiner Kompostkiste. Diese letzte Ruhestätte hätte ich zehn gefundenen Möhren mit unklarer Herkunft ja auch zugestanden.

Der ultimative Eiertest befasst sich mit den Eiern, nachdem die vermeintlich letzte Ruhestätte sich ja als Unruhestätte erwiesen hat.
Ein paar der zehn Eier waren nämlich noch heile.
Was tut man mit Eiern, die jetzt also ganz bestimmt über alle Verfallsdaten sind, aber noch äußerlich unversehrt aussehen?
Ich habe eins gegen die Innenwand der zu befüllenden Kompostkiste geschmissen, es machte "plätsch" und die Eiersutsche spritzte durch den Garten. Igitt!
Weil ich das Ergebnis nicht wiederholen wollte, nahm ich fürs nächste die Schüppe (langer Stiel!) und klopfte drauf. Es machte trocken "pumm" und ich nahm eilig Abstand. Wenn du den Versuch nachbauen willst, halte eine volle Gießkanne bereit, um das Geruchserlebnis abzulöschen.
Die anderen Eier habe ich mir fürs nächste Umsetzen aufbewahrt.

Was sagt dir der ultimative Eiertest?
Mir jedenfalls zeigt er die Temperatur in meiner Kompostkiste an. (Und ein paar andere Erkenntnisse, die ich hier nicht vertiefen werde. Deine Erkenntnisse über mich darfst du auch behalten.)
Die Eiersutsche war nämlich nicht mehr klar, sondern weißlich. Gerinnung hatte stattgefunden, was darauf schließen lässt, dass die Temperatur mindestens einmal im unbekannten Zeitraum auf über 41 Grad gestiegen sein musste. Das ist bekanntermaßen sehr gut für die Rottevorgänge.

Natürlich darfst du gerne weiterhin das Kompostthermometer verwenden, wenn du es nicht so mit dem Experimentieren hast. Oder wenn deine Nase ein kleines bisschen sensibler veranlagt ist als meine.
Hiermit habe ich einen Gartenbeitrag verfasst, der nicht in die sonst so seriöse Rubrik Gar+Ten gehört, sondern zu Genie+Streich. Vielleicht ist es ja der Beginn einer großen Karriere? Frankensteins Hobbythek? Du wirst es sicher mitbekommen.

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