Da es mit diesem hübschen Ratespiel noch ein bisschen dauern könnte, beende ich schon mal die Mega-Minne.
Waldemar hat der geneigte Leser bereits kennen gelernt, Rosamunde ebenfalls.
Warum sollte das Ganze eine Trilogie sein, wenn sie nicht im dritten Teil aufeinander treffen würden?
Also, sie tun es.
Teil drei: Heinrich & Annabell
Der Herr Graf hielt sich den Bauch
und demnach taten es die andern auch,
die ganze Halle erbebte vor Lachen,
weil Frauen solche Sachen machen.
Nur einer konnt’s nicht lustig finden,
tat statt dessen mit Annabell empfinden.
Heinrich ging rasch aus der Halle fort,
sagte, er müsst mal zum heimlichen Ort.
Doch die Tür zu ihrer Kammer war zu.
Von innen rief sie: „Lasst mich in Ruh!“
Heinrich setzte sich auf die Schwelle,
sagte: „Ich rühr mich nicht von der Stelle
bis Ihr mir sagt, was Euch so aufgebracht
auf dass ihr solchen Krach gemacht.“
Annabell aber dachte sich:
„Was will dieser Heinerich?
Was geht’s ihn an, was mit mir ist?
Hat sich doch auch vor Lachen bepisst!“
Laut zu Heinrich sagte sie:
„Was ist Eure Theorie?
Traurige Weiblein zu verstören
und ihre Sünden zu verhören?“
Heinrich sagte näher zur Türe,
damit es niemand sonst erführe:
„Ich kann Euch gut verstehen
gar sehr Euer Leid nachsehen,
denn bin ich ähnlich geschlagen
mein Name reizet den Magen!
Er lautet Waldemar,
weil es im Walde war,
so werfet mir nichts vor!“
Leis’ drang es an sein Ohr,
wie sie zum Riegel schlich,
darum erhob er sich.
„Ich will Menschen wie Euch nicht missen,
doch sagt, was wollt Ihr von mir wissen?“
fragte Annabell und sah ihn an.
Sie stellte fest: ein Gentlemann!
(und noch mehr, was sie toll fand,
doch hab ich keinen Reim zur Hand)
Sonst hatte sie ihn nie so gesehen,
und was war nun mit ihr geschehen?
„Oh Annabell“, sagte er leise
und sie rührte die Art und Weise.
Und ein weit’res Mal: „Oh, Annabell,
wenn du es willst, sag’s schnell:
Willst du heute mit mir kommen?
Ich habe den Entschluss genommen.
Fort zu reiten, noch vor Morgen.
Niemals sollst du dich mehr sorgen
um den, der deinen Namen nennt
weil dich niemand anders kennt,
denn als meine Annabell.
Oh, Liebste, sag es schnell.“
Die das hörte, nickte stumm,
und sah sich in der Kammer um.
Nein, hier war nichts mitzunehmen
wonach sie später könnt sich sehnen.
Sie gingen zum Stall zu Heinrichs Pferd
es spürte den Wirbel und schlug mit dem Stert.
Satteln und trensen war schnell getan,
dann legte er ihr seinen Mantel an.
Heinrich winkte den Wachen, die senkten das Tor.
Annabell empfand Glück wie nie zuvor,
als des Pferdes Hufe klangen auf Holz,
sie war auf ihren Ritter so stolz.
…und so ritten sie, zu zweit allein,
hinfort im fahlen Mondenschein.
hachjaaaa, schluchz, is dat nich schööön?
► Mahnwache vor und hinter Gittern
vor 16 Stunden