Montag, 27. Mai 2013

Kongopost 70

Ökumene
Paul E. hat mal gesagt: „Ökumene ist, wenn ein Baptist von einer landeskirchlichen Missionsgesellschaft gesandt wird und nach 10 Jahren sagt: „Die katholischen Weißen Väter waren die besten Brüder.“

Aber hier schreibt eine schwarzen Nonne und Schwester:
Basankusu, 4.4.2013
Bruder Ezali Mokili Peter, ich grüße dich aus Basankusu im Namen Jesu, der für uns alle gestorben und auferstanden ist, damit wir überhaupt leben können. Das glauben wir und das ist’s, was uns hilft.
Ich hatte dir über unsere Arbeit berichtet und die Abrechnung über das Geld gesandt, das du geschickt hattest. Am Ende waren ja noch 170 $ übrig. Das reichte gerade eben noch für 2 Tage.
Wir mussten für Tata André 65 $ im Krankenhaus bezahlen. 10 $ gaben wir ihm, damit er Essen kaufen konnte.
Den Rest gaben wir den Alten und Behinderten, die jeden Tag zum Betteln kommen.
Aber jetzt sind die uns und der ganzen katholischen Kirche böse, weil wir Ostern ja immer ein großes Essen für sie gemacht hatten und das aber in diesem Jahr nicht konnten.
Für Charlotte ist im Moment auch kein Geld mehr da, aber sie ist schon 2 Wochen nicht zur Schule gegangen, weil alle Lehrer streiken. 3 Monate sahen die kein schon Gehalt.

Jetzt will ich dir aber noch eine andere Geschichte schreiben, die uns sehr beschäftig.
Ein Mann aus der Provinz Kasai hatte hier in Basankusu eine Frau genommen, die schon 2 Kinder hatte. Bald war sie schwanger und bekam ein Baby von dem Mann. Dann wurde sie krank, und weil sie kein Geld fürs Krankenhaus hatte, ging sie zu einer der vielen Gebets- und Heilungsgruppen hier. Sie starb aber und hinterließ dem Mann die 3 Kinder. Als der sah, dass er überfordert war, um die Kinder zu versorgen, hat er vor lauter Verzweiflung dem Baby das Genick gebrochen. Seit dem ist er verschwunden.
Die beiden anderen Kinder, Marguerite und Shaomba, haben in Basankusu durch Betteln überlebt, bis ihnen jemand den Weg zur katholischen Mission und zu uns gezeigt hat.
Sie waren ganz furchtbar dreckig und mager und sahen wirklich zum Erbarmen aus. Wir haben sie gewaschen und solange gefüttert und versorgt, bis sie wieder froh wurden. Jetzt sollen sie in den Kindergarten kommen, aber wir suchen auch, ob wir nicht eine Familie mit gutem Herzen finden, die die Kinder aufnehmen kann.

Entschuldige bitte, dass ich so lange nicht geschrieben habe, aber ich bin so viel unterwegs gewesen. Zudem sind hier im Kloster immer alle Computer besetzt und man muss mit viel Geduld lange warten, bis man überhaupt schreiben darf.

Ich wünsche dir und euch allen eine schöne Nachosterzeit.
Ich, Schwester Marie Thérèse Enyeka.

Marguerite und Shaomba.
Sœur Marie Thérèse verteilt Kleidung.
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sind sie nicht wahnsinnig süß, die beiden Kinder?

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