Sonntag, 16. Oktober 2011

Hin und weg und hin

Es kommt in regelmäßigen Abständen vor, dass ich davon rede, das Land verlassen zu wollen. Das ist in den vergangenen drei Jahren zweimal passiert.
Weil es anderswo vielleicht besser ist als hier.
Weil anderswo die berufliche Situation einfacher ist.
Weil es auch anderswo Freunde zu finden gibt.
Weil auch anderswo ein Gartengrundstück auf mich warten könnte.

Und wenn ich über diese Dinge leiser oder lauter nachdenke, wird etwas in mir unruhig.
Das ist nicht das Fernweh, das sich im Voraus freut.
Das ist die Heimatliebe. Die im Voraus Angst hat, dieses Land verlassen zu müssen.
Dieses wunderschöne Land.
Über das ich hier schon die eine oder andere Zeile geschrieben habe.
Das Land, das meine Herzenslandschaft hat, die sanften grünen Hügel, das milde Klima, den alles durchdringenden Dauerregen, die grauen Tage. Die prachtvollen Wälder, die lieblichen Täler, die Höhen, die Talsperren, die Flüsse und Bäche. Die Leute, die von so vielen Außenstehenden als unfreundlich, humorlos und verschlossen bezeichnet werden. Die Dörfer, die Hofschaften, die uralten kleinen Städte, die weniger hübschen großen Städte. Das Fachwerk, die Kirchtürme mit Zwiebelhut.
Das Land, das ich nie, nie, nie verlassen will.
Denn es kann nirgends besser sein als hier.
Und ich weiß, Gott hat mir diese starke Liebe zum Land nicht einfach so gegeben oder weil es das Land meiner Vorfahren ist, sondern weil mein Platz hier ist.
Also will ich es mitteilen:
allen, die von den Plänen gehört haben oder auch nicht,
allen, die sichtbar sind oder unsichtbar,
allen die es was angeht oder auch gar nicht:
Ich werde nicht das Land verlassen, das meine Heimat ist.
Ich bleibe.

1 Kommentar:

  1. schnief! seufz! Genauso geht es mir, nur. Ich bleibe auch bzw. ich werde zurückkommen. :o)

    AntwortenLöschen

Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.