Freitag, 17. Januar 2014

Absender prüfen

Ich hatte ein Gespräch mit einem Vorgesetzten.
Wir sprachen über mein geringes Fortkommen am Arbeitsplatze und meine entsprechend höhere Frustration über diesen Zustand.
Er sagte mir:
Das ist ja auch völlig klar, du machst das
und das
und das
und das
falsch. Und wie du auftrittst, ich mein, du bist eine Frau, warum läufst du rum wie [...] und ich an deiner Stelle würde das
und das
und das 
und das ändern. Du verkaufst dich auch nicht gut und wenn man dich auf einen Fehler hinweist, bist du sofort auf den Barrikaden. Und dann erst dein ganzer Individualismus!
[...]
Wie der sprichwörtliche geprügelte Hund schlich ich durch den Rest des Arbeitstages.
Schließlich fragte ich Gott:
Du hast mir doch gesagt, dass ich das
und das
und das
und das absichtlich kann und habe und bin, wie soll ich es mit dem ganzen Kram schaffen, mal beruflich weiter zu kommen?
Nachdem ich Dampf abgelassen hatte, schaute er mich friedlich an.
Wer kennt dich denn besser, der Vorgesetzte oder ich?, fragte er.
Stimmt.

Immerhin bin ich ja schon so weit gekommen, dass ich in solchen Situationen nicht alles über den Haufen werfe, was mir bis dahin Sicherheit vermittelt hat und in sinn- und fruchtlosen Aktionismus verfalle. Sondern mal beim Herrn der Heerscharen nachfrage, was er sich dabei gedacht hat.
Er lässt mich zwar nicht in die Karten gucken, aber er rückt meine Welt wieder grade.
Ich liebe seine Rhetorik.

2 Kommentare:

  1. Man lernt halt leider lebenslang, "Rotes Dreieck" sei richtig.
    Und dann kommt auf einmal Gott daher und sagt, "Rotes Dreieck" sei kein rotes Dreieck, sondern ein blauer Kreis.
    Das ist erst mal schwer zu glauben.
    Aber er hat die Sachen und die Farben erfunden, er wird es wissen...

    AntwortenLöschen

Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.